Mitte September hatten die Leipziger Stadtwerke bekannt gegeben, dass Sondervertragskunden mit den neuen, günstigen Tarifen L-Gas und L-Strom von gesunkenen Beschaffungskosten profitieren. Nun teilen die Leipziger Stadtwerke mit: Auch in der Grundversorgung können die Preise für Strom und Gas ab 1. Januar fallen. Und E-Tanken soll ebenfalls preiswerter werden, während die Fernwärmepreise leicht steigen.

„Wir stehen für sichere und nachhaltige Energieversorgung und für Preisstabilität, indem wir Energiemengen an den Großhandelsmärkten langfristig beschaffen”, erklärt Karsten Rogall, Geschäftsführer der Leipziger Stadtwerke. „Die Großhandelspreise sind im aktuellen Beschaffungszeitraum im Vergleich zum vorherigen deutlich gesunken. Dennoch liegen sie weiterhin über dem Niveau vergangener Jahre.”

Leichter Nachlass beim Strom

Bereits zum 1. August 2023 wurde die Grundversorgung Strom um rund 21 Prozent gesenkt: der Brutto-Arbeitspreis von 52,12 Cent auf 39,40 Cent/kWh.

Zum 1. Januar erfolgt nun eine weitere Reduktion, so die Stadtwerke: auf 37,31 Cent/kWh.

Demnach spare ein typischer Leipziger Musterhaushalt mit 1.800 kWh Verbrauch pro Jahr im Tarif L-Strom.basis (Grundversorgung) ab dem Jahr 2024 weitere rund 4 Prozent bzw. rund 37 Euro brutto im Jahr.
Anlass für die Änderung im Arbeitspreis sind vor allem die weiter gesunkenen Beschaffungskosten sowie eine Senkung der Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz-Umlage und der §-19-Stromnetzentgeltverordnungs-Umlage. Die gestiegene Offshore-Netzumlage sowie gestiegene Kosten für die Netznutzung wirken der Senkung leicht entgegen. Der jährliche Brutto-Grundpreis im Tarif L-Strom.basis steigt von 167,65 Euro auf 168,00 Euro. Grund dafür sind gestiegene Entgelte für den Messstellenbetrieb.

Auch Gas wird wieder preiswerter

Auch der Tarif L-Gas.basis (Grundversorgung) soll günstiger werden, melden die Stadtwerke. Der Brutto-Arbeitspreis sinkt von 19,62 Cent/kWh auf 11,91 Cent/kWh. Der jährliche Brutto-Grundpreis sinkt von 125,96 Euro auf 124,09 Euro. Für einen typischen 2-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 14.000 kWh bedeutet dies eine jährliche Ersparnis um rund 37 Prozent bzw. rund 1.082 Euro brutto. Gründe sind gesunkene Kosten für die Energiebeschaffung und die Netznutzung sowie die gesunkene Bilanzierungsumlage. Eine Erhöhung der Gasspeicherumlage und des CO2-Preises wirken der Senkung leicht entgegen. Die angegebenen Brutto-Werte enthalten die aktuell gesetzliche Umsatzsteuer von 7 Prozent.

Fernwärme wird etwas teurer

Die Dynamik am Energiemarkt beeinflusst auch die Fernwärme. Am Beispiel des Wärmearbeitspreises für das Produkt wärme.kompakt bedeutet dies: Der ab 1. Januar 2024 geltende Wärmearbeitspreis beträgt 12,33 Cent/kWh netto (zum Vergleich: Der im Jahr 2023 geltende Wärmearbeitspreis beträgt 12,10 Cent/kWh netto). Unter Berücksichtigung des derzeit noch geltenden reduzierten Umsatzsteuersatzes von 7 Prozent beträgt im kommenden Jahr der Wärmearbeitspreis 13,19 Cent/kWh brutto.

Für einen durchschnittlichen Haushalt (Verbrauch ca. 7.500 kWh) in einem Mehrfamilienhaus mit einer Leistung von 160 kW, einem Jahresverbrauch von 224.000 kWh und einer Rücklauftemperatur von 55°C bedeutet die Preisveränderung eine Steigerung der Gesamtkosten um rund 3,7 Prozent. Grundlage für diese Vergleiche sind die Nettokosten des jeweiligen Musterhaushalts im Jahr 2023 im Verhältnis zu den Nettokosten im Jahr 2024, jeweils ohne Berücksichtigung der Entlastung nach dem Erdgas-Wärme-Preisbremsen-Gesetz.

Zu beachten ist, so die Stadtwerke: Die Bundesregierung bewertet derzeit eine Verlängerung der Energiepreisbremsengesetze. Ebenso steht das Auslaufen der Umsatzsteuersenkung für Gas- und Wärmelieferungen zum 31. Dezember mit Wiederanhebung von 7 auf 19 Prozent zur Diskussion. Sollten diese Maßnahmen in Kraft treten, setzen die Stadtwerke diese entsprechend um und werden es in der Abrechnung entsprechend berücksichtigen.

Ladestrom für E-Autos wird billiger

Auch die Preise von L-Strom.drive bewegen sich zum 1. Januar um 5 Cent/kWh brutto in allen Preisstufen für das reguläre Laden (AC-Laden) und Schnellladen (DC-Laden) nach unten. Für einen durchschnittlichen Tankvorgang mit 15 kWh bedeutet dies eine Einsparung von rund 10 Prozent beim AC-Laden mit dem neuen Preis.

Der Weg zum Kunden-Service der Leipziger Stadtwerke

Als regionaler Versorger vor Ort stehen die Leipziger Stadtwerke ihren Kunden beratend zur Seite – mit unterschiedlichen Services. Auf der Website www.L.de unter „Energiemarkt aktuell” gibt es einen Überblick über aktuelle Fragen und Antworten zur Preisanpassung, Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung und weitere Hilfsangebote, wie z. B. dem Umwelt.plus-Bonusprogramm, das für Energiesparmaßnahmen der Kunden finanzielle Anreize bereithält.

Ist Beratung durch den Kundenservice gewünscht, empfiehlt es sich, einen persönlichen Termin im Beratungszentrum vor Ort in Leipzig auf www.L.de unter „Termin vereinbaren” zu buchen, da die Hotlines und E-Mail-Services aktuell oft stark nachgefragt werden. Geöffnet ist das Beratungszentrum in der Pfaffendorfer Straße 2 in Leipzig jeden Montag und Mittwoch von 8 bis 16 Uhr sowie jeden Dienstag und Donnerstag von 10 bis 18 Uhr.

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