Eine schöne Urlaubsreise, ein neuer PC, ein anstehender Umzug, finanzielle Vibrationen auf Grund der Pandemie, das Leben verläuft oft nicht geradlinig und geht dadurch manchmal ganz schön ins Geld. Zwar bietet das Girokonto fast immer die Möglichkeit, bis zu einem gewissen Limit überzogen zu werden. Den meisten Haushalten ist jedoch nicht bewusst, dass hierfür horrend hohe Zinsen anfallen und eine klassische Kreditaufnahme eine sinnvollere Wahl darstellt.
Der „Dispo“ gehört seit Jahrzehnten zum festen Inventar unserer Banken für private Kontoinhaber dazu. Bei Eröffnung des Kontos legt die Bank meist gleich erst einmal ein Kreditlimit fest, das in etwa den finanziellen Rahmenbedingungen des Kontoinhabers entspricht. Ein Überziehen des Girokontos ist im Rahmen dieses festgelegten Betrags möglich. Fehlt am Monatsende für einige Tage etwas Geld, bis der nächste Gehaltseingang ansteht, kann der Dispo tatsächlich für eine wertvolle Entlastung sorgen.
Anders sieht es aus, wenn alltägliche Ausgaben für den Verbraucher nicht mehr mit dem vorhandenen Gehalt zu bewältigen sind. Kommen Sonderwünsche hinzu oder lässt sich eine Reparatur nicht mehr aufschieben, bleibt ein Kontoinhaber schnell dauerhaft in den Roten Zahlen. In diesem Fall wird der Dispokredit zu einer unerwarteten Schuldenfalle, was an den vergleichsweise hohen Kreditzinsen liegt.
Während die Zinsen für den klassischen Ratenkredit seit Jahren auf einem attraktiv niedrigen Niveau liegen, spiegelt sich dies nicht in den Schuldzinsen des Dispos wider. Selbst zweistellige Prozentsätze sind für den Schuldzins keine Seltenheit und sorgen dafür, dass sich Verbraucher nicht mehr so leicht von der Schuldenlast befreien können.
Umschuldung als preisgünstige Alternative
Niemand setzt sich gerne mit dem Thema Schulden auseinander. Den Dispo über Monate oder sogar Jahre hinweg zu nutzen, passiert im Vergleich zu einem „echten“ Kreditabschluss schließlich anonym und ohne größeren Aufwand. Genau hierin liegt das Problem: Aus Unwissenheit oder falscher Scham heraus werden extrem hohe Schuldzinsen akzeptiert.
Eine sinnvolle Alternative steht jedem Verbraucher offen und ist bei einer häufigen Nutzung des Dispos anzuraten. So kann der Kontoinhaber den Kredit umschulden und sich anstelle des Dispos für einen klassischen Ratenkredit entscheiden. Der Kredit wird abgeschlossen, um den Dispo auszugleichen und mit dem Kontostand endlich wieder ins Haben zu geraten.
Hiernach ist über die vereinbarte Laufzeit hinweg der Ratenkredit zurückzuzahlen. Die Zinsen für einen solchen Ratenkredit liegen jedoch deutlich unter den Dispozinsen, was je nach Finanzlage 100 Euro monatlich oder mehr bedeuten kann. Um die Schuldenlast so gering wie möglich zu halten, sollte im Vorfeld ein ruhiger Vergleich potenzieller Umschuldungskredite durchgeführt werden.
Kreditkonditionen im Fokus
Bevor die Schuldenlast zu groß wird und extreme Situationen wie ein Inkasso mit Pfändung drohen, sollte jeder Kontoinhaber die Optionen zu einer dauerhaften Nutzung des Dispos bedenken. Spätestens wenn schon zur Monatsmitte Geld fehlt und die Schuldzinsen beim Dispo wesentlich zur Schuldenlast beitragen, ist eine Umschuldung in Form eines klassischen Ratenkredits anzuraten.
Auch wenn der Ratenkredit durch günstigere Schuldzinsen überzeugt, sollte der Kreditvertrag nicht unüberlegt abgeschlossen werden. Auf dem Kreditmarkt gibt es viele Anbieter, die mehr oder weniger für eine Umschuldung geeignet sind. Da die Bonität des Antragstellers durch den Dispo leidet, kann dies zu unerwünscht hohen Schuldzinsen beitragen.
Es empfiehlt sich, auf Banken und Kreditinstitute zu vertrauen, die ihren Kunden explizit Angebote für die Umschuldung unterbreiten. Hier ist die bestehende Kreditlast bereits bekannt, sodass mit besseren Tilgungskonditionen für den Kreditausgleich gerechnet werden darf. Wer der Meinung ist, hinsichtlich seiner Finanzen langsam den Überblick verloren zu haben, der findet beispielsweise auch in entsprechenden Beratungsstellen Hilfe, wieder geordnete Verhältnisse in die eigenen Finanzen zu bekommen.
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