Der Eigenbetrieb Stadtreinigung Leipzig hat ein Konzept zur Einführung von Unterflurbehältersystemen erarbeitet. Am Dienstag, 13. April, wurde eine entsprechende Vorlage für diese unterirdische Erfassung von Abfällen oder Wertstoffen in der Dienstberatung des Oberbürgermeisters beschlossen und muss noch von der Ratsversammlung bestätigt werden. Wen der Stadtrat zustimmt, könnte nach einem Pilotprojekt am Bayerischen Bahnhof ab 2023 ein stadtweites System eingeführt werden.
„Mit Blick auf die zunehmende bauliche Verdichtung in unserer stetig wachsenden Stadt sind innovative Lösungen zur Abfall- und Papierkorbentsorgung gefragt“, betonte bei der Gelegenheit dieser Vorlage Heiko Rosenthal, Bürgermeister für Umwelt, Klima, Ordnung und Sport. „Werden die Abfälle unter der Erde gesammelt, trägt das obendrein maßgeblich zu einem sauberen und attraktiven Stadtbild bei und erhöht damit auch die Wohn- und Lebensqualität für die Leipzigerinnen und Leipziger.“Unterflurbehältersysteme sollen in dafür geeigneten Wohn- und Parkbereichen sowohl für die Abfall- als auch die Papierkorbentsorgung eingerichtet werden. Die Vorteile sprechen für sich: sauberes Wohnumfeld, weniger Geruchsbelästigungen, Lärmreduzierung, geringerer Platzbedarf gegenüber oberirdischen Bereitstellplätzen, betont die Stadtreinigung.
„Die Behälter unter der Erde haben ein größeres Aufnahmevolumen und dadurch sind weniger Leerungen notwendig“, erklärt Thomas Kretzschmar, Erster Betriebsleiter des Eigenbetriebs Stadtreinigung Leipzig. „Zudem verbessern sich die Arbeitsbedingungen für die Müllwerker, da die Behälter über ein Kran- beziehungsweise Saugfahrzeug geleert werden können.“
Und noch einen Vorteil hätte die unterirdische Unterbringung: Durch das größere Aufnahmevolumen der Behälter kann die Leerungshäufigkeit verringert werden. Das bedeutet weniger Leerungsfahrten und damit eine geringere CO2-Belastung und weniger Eingriffe in den fließenden Straßenverkehr, betont das Umweltdezernat.
Als Modellprojekt für die Umsetzung des Konzeptes ist das Baugebiet am Bayerischen Bahnhof vorgesehen. Wird der Vorlage in der Ratsversammlung zugestimmt, sollen an diesem Standort die ersten Unterflurbehälter der Stadt Leipzig eingerichtet werden. Die Finanzierung erfolgt über den Eigenbetrieb Stadtreinigung Leipzig aus Gewinnrücklagen.
Bewähren sich die Unterflurbehältersysteme für die Abfallentsorgung in den Wohnbereichen, erfolgt im zweiten Schritt die Prüfung für die Papierkorbentsorgung. Was dann an einigen Stellen im Stadtgebiet wesentlich größere unterirdische Papierkörbe ermöglicht. Die Behälter laufen nicht so schnell über oder werden von den Leipziger Krähen geplündert.
„In anderen Großstädten Deutschlands werden UFBS seit längerem als Antwort auf die wachsende städtebauliche Entwicklung eingesetzt. Der Eigenbetrieb Stadtreinigung Leipzig möchte eine Grundlage schaffen, um UFBS in Leipzig zu ermöglichen“, betont das Umweltdezernat.
Wenn sich der Test am Bayerischen Bahnhof bewährt, könnte das System aufs Stadtgebiet ausgeweitet werden. In der Vorlage dazu heißt es: „Bei Beschlussfassung werden für den Satzungszeitraum ab 2023 UFBS als zusätzliches Entsorgungssystem in die kommunale Abfallentsorgung und öffentliche Papierkorbentsorgung vorbereitet.“
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