Die Welt ändert sich. Und alles beginnt damit, dass sich mutige Menschen zusammentun, um das wirklich werden zu lassen, was unsere Gesellschaft ein bisschen besser macht. Und nachhaltiger – so wie das Projekt Kooperative Landwirtschaft bei Taucha, das jetzt mit dem Konsum Leipzig kooperiert. So kommen ökologisch produzierte Landwirtschaftsprodukte auch nach Leipzig. Zumindest erst einmal zu den Mitgliedern der Kooperative.
Die beiden lokalen Genossenschaften Konsum Leipzig eG und KoLa Leipzig eG werden ab sofort kooperieren, meldeten beide am Montag, 23. Dezember. Dafür werden zum Start der nächsten Gemüsesaison, also ab Mai 2020, in etwa 20 der 61 Konsum-Filialen Verteilstationen eingerichtet, an denen die Mitglieder der Kooperativen Landwirtschaft (KoLa) ihre Ernteanteile an Obst und Gemüse abholen können.
„Als Unternehmen von hier ist der Konsum Leipzig Teil der Region und unterstützt als starker Partner gern lokale Initiativen“, erklärt Dirk Thärichen, Vorstandssprecher der Konsum Leipzig eG. „Frisch vom Acker werden die Lebensmittel direkt an die Verteilstationen in unseren Märkten geliefert, wo sie von den Mitgliedern der KoLa Leipzig abgeholt werden. So können wir helfen, den Transportaufwand zu minimieren.“
Für bis zu 1.500 Haushalte will KoLa rund um das Jahr ökologische Lebensmittel liefern – angebaut auf 35 Hektar Land vor den Toren der Stadt bei Taucha. Je nach Wetterbedingungen wollen die Gärtner ab Februar 2020 auf dem Feld mit der Vorbereitung des Bodens und dem Anbau der ersten Obst- und Gemüsesorten beginnen.
Die jungen Landwirte setzen dabei komplett auf biologischen Anbau und die Freude am Tagwerk. Mitglieder sind bei der Feldarbeit immer herzlich willkommen. Sie können auf dem Acker mit anpacken und lernen, wie nachhaltige Landwirtschaft funktioniert.
Das Prinzip von KoLa ist simpel: Alle Mitglieder der Genossenschaft finanzieren und besitzen gemeinsam den entstehenden Hof. Sie zahlen pro Monat je nach gewähltem Ernteanteil einen Beitrag und erhalten im Gegenzug nachhaltig und regional erzeugtes Obst und Gemüse. Diese Lebensmittel werden zur Abholung an sogenannte Verteilstationen, zum Beispiel beim Konsum Leipzig, geliefert.
Jan-Felix Thon, Gärtnermeister und Vorstand der KoLa Leipzig eG freut sich auf die Kooperation: „Wir brauchen soziale und ökologische Wirtschaftsstrukturen von unten – Strukturen, die allen Menschen und der Natur dienen und nicht den Interessen Einzelner. Mitglieder einer Genossenschaft sind Teil vom Ganzen und wirken mit ihrer Stimme aktiv an der Ausrichtung der Initiative mit. Dieser basisdemokratische Ansatz der Konsum Leipzig eG entspricht auch unserer eigenen Wertehaltung, daher begrüßen wir die Zusammenarbeit sehr.“
Interessierte können natürlich auch jetzt noch Mitglied bei der KoLa Leipzig eG werden. Doch, wer mitmachen möchte, sollte nicht zu lange warten: Da die Jungpflanzen für das nächste Jahr demnächst bestellt werden, ist die Anzahl der Ernteanteile für die Saison 2020 begrenzt.
Noch eine Sache ist wichtig zu wissen: Die Genossenschaftseinlage, welche wie eine Kaution funktioniert, beträgt 300 Euro.
Jan-Felix Thon hierzu: „Wir wissen, das ist für viele eine Menge Geld, da wir selbst als Gärtner/-innen knapp am Existenzminimum leben. Es ist möglich, die Summe zum Teil in Raten zu bezahlen oder sich notfalls mit anderen in die Einlage reinzuteilen.“
Die Einlagen sichern die erste Phase des Betriebsaufbaus. Die Genossenschaft bleibt so unabhängig von Investoren mit hoher Renditeerwartung und hat die Möglichkeit, innovative, umweltschonende und artenfreundliche Anbaumethoden in der Landwirtschaft zu verwirklichen.
Zu wissen, wie die Lebensmittel erzeugt werden, die sie täglich auf dem Teller haben – das wird für viele Menschen immer wichtiger. Gesund, biologisch und saisonal liefert KoLa vom Feld direkt in die Konsum-Filialen. So landet das Obst und Gemüse frisch und lecker auf dem Tisch.
Ein mutiges Projekt Kooperative Landwirtschaft bei Taucha sucht jede Menge Miteigentümer und Unterstützer
Hinweis der Redaktion in eigener Sache (Stand 1. November 2019): Eine steigende Zahl von Artikeln auf unserer L-IZ.de ist leider nicht mehr für alle Leser frei verfügbar. Trotz der hohen Relevanz vieler unter dem Label „Freikäufer“ erscheinender Artikel, Interviews und Betrachtungen in unserem „Leserclub“ (also durch eine Paywall geschützt) können wir diese leider nicht allen online zugänglich machen.
Trotz aller Bemühungen seit nun 15 Jahren und seit 2015 verstärkt haben sich im Rahmen der „Freikäufer“-Kampagne der L-IZ.de nicht genügend Abonnenten gefunden, welche lokalen/regionalen Journalismus und somit auch diese aufwendig vor Ort und meist bei Privatpersonen, Angehörigen, Vereinen, Behörden und in Rechtstexten sowie Statistiken recherchierten Geschichten finanziell unterstützen und ein Freikäufer-Abonnement abschließen.
Wir bitten demnach darum, uns weiterhin bei der Erreichung einer nicht-prekären Situation unserer Arbeit zu unterstützen. Und weitere Bekannte und Freunde anzusprechen, es ebenfalls zu tun. Denn eigentlich wollen wir keine „Paywall“, bemühen uns also im Interesse aller, diese zu vermeiden (wieder abzustellen). Auch für diejenigen, die sich einen Beitrag zu unserer Arbeit nicht leisten können und dennoch mehr als Fakenews und Nachrichten-Fastfood über Leipzig und Sachsen im Netz erhalten sollten.
Vielen Dank dafür und in der Hoffnung, dass unser Modell, bei Erreichen von 1.500 Abonnenten oder Abonnentenvereinigungen (ein Zugang/Login ist von mehreren Menschen nutzbar) zu 99 Euro jährlich (8,25 Euro im Monat) allen Lesern frei verfügbare Texte zu präsentieren, aufgehen wird. Von diesem Ziel trennen uns aktuell 400 Abonnenten.
Alle Artikel & Erklärungen zur Aktion „Freikäufer“
Keine Kommentare bisher