Greenpeace-Aktivisten haben am Samstag, 29. März, mal wieder eine ihrer spektakulären Aktionen gestartet und in der Leipziger Lidl-Filiale in der Windscheidstraße 1 Geflügel-Produkte und Eier mit dem Aufkleber: "Achtung! Bald mit Gen-Futter?" beklebt. Zudem wiesen Aufkleber in Form einer Hühnerkralle auf dem Supermarkt-Boden den Weg zu den Produkten.

Mit dieser Aktion wollen die Aktivisten darauf aufmerksam machen, dass Geflügel ab sofort wieder mit Gen-Soja gefüttert wird. “Lidl kritisiert die Billigfleischpolitik seines Konkurrenten Aldi, stellt sich dann aber nicht der Verantwortung. Lidl muss jetzt klarstellen, dass der Discounter auch zukünftig nur Geflügel und Eier ohne Gentechnik im Tierfutter verkaufen wird”, sagt Florian Wagner von Greenpeace Leipzig.

Greenpeace steht für eine ökologische und nachhaltige Landwirtschaft. Klare Begründung: Gentechnik auf dem Acker führt zu mehr Gifteinsatz und bedroht die Artenvielfalt.

In 35 Städten, unter anderem in Bremen, Leipzig und Tübingen, protestierten Greenpeace-Aktivisten gegen Gentechnik in Lebensmitteln und informierten vor den Supermärkten Verbraucher und Verbraucherinnen. Die Kunden konnten eine Protestpostkarte direkt im Markt abgeben. Greenpeace fordert von Lidl, auf Gen-Futter bei den Eigenmarken zu verzichten und diese Produkte mit dem Siegel “Ohne Gentechnik” zu bewerben, um so den Anbau von riskanter Gen-Soja nicht zu fördern.

Im Vergleich zur Vorsaison gibt es nach Angaben des brasilianischen Verbandes der Produzenten gentechnikfreier Soja (Abrange) 10 Prozent mehr gentechnikfreie Soja.Die Geflügelwirtschaft hingegen behauptet, dass gentechnikfreie Futtermittel nicht ausreichend verfügbar seien. Aus diesem Grund kündigten die Geflügelproduzenten Mitte Februar an, nach 14 Jahren wieder Gen-Soja verfüttern zu wollen. “Ein gentechnikfrei gefüttertes Huhn kostet nur drei bis acht Cent mehr. Statt etwas für Umwelt, Tier und Mensch zu tun, setzen die Discounter auf unverantwortliche Billigproduktion”, kritisiert Florian Wagner.

Greenpeace hat am Donnerstag, 27. März, veröffentlicht, wie sich der deutsche Einzelhandel zum Einsatz von Gen-Futter positioniert. Das Ergebnis: Ein Großteil des Handels will die Mehrkosten für besser produziertes Geflügelfleisch und Eier nicht bezahlen. Aldi und Lidl führen dabei den Preiskrieg um das Billighuhn an. Allein Rewe und tegut garantieren, auch weiterhin auf die riskante Gentechnik zu verzichten.

www.greenpeace-leipzig.de

Die Einstellung der deutschen Einzelhändler zur Kennzeichnung von Verwendung gentechnikfreier Futtermittel: gpurl.de/gensoja

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