Welches Unternehmen ärgert seine Kunden am meisten? Wer gibt windige Versprechen ab, die dann nicht eingehalten werden? Welche Werbelügen sind am dreistesten? Wo wird im Kleingedruckten allerlei Unzulässiges versteckt? Kurz: Wer verprellt seine Kunden am besten?
Die Verbraucherzentrale Sachsen sucht ab Montag, 1. Juli, den “Prellbock 2013”. Auf der Internetseite www.verbraucherzentrale-sachsen.de können Verbraucher ein Unternehmen vorschlagen, das ihrer Meinung nach besonders gravierend gegen Verbraucherschutzvorschriften verstößt. Die nominierten Unternehmen müssen Ihren Sitz in Sachsen haben oder aber die Verhaltensweise des Unternehmens muss Auswirkungen auf sächsische Verbraucher haben.
Alle Vorschläge werden von der Verbraucherzentrale juristisch überprüft. Folgende Kriterien spielen dabei eine Rolle:
– das “Kleingedruckte” ist kaum verständlich oder wird als besonders nachteilig für viele Verbraucher empfunden,
– die Kennzeichnung und/oder Werbung für ein Produkt oder eine Leistung hält nicht, was sie verspricht, ist irreführend, unverständlich oder kaum lesbar,
– ein ungünstiges Preis-/Leistungsverhältnis (relevant ist das Preis-Leistungsverhältnis im Verhältnis zu anderen Mitwettbewerbern),
– das Ausnutzen von Notlagen, insbesondere bei der Gruppe der Verbraucher, die sich kaum oder gar nicht wehren können,
– wiederholte belegbare Verweigerung vertraglicher Ansprüche,
– wiederholte belegbare Falschberatung von Verbrauchern,
– unerwünschte Kontaktaufnahme persönlich, schriftlich, per Mail oder am Telefon.
Eine Jury wird aus den am häufigsten genannten Unternehmen den Preisträger ermitteln. Der “Prellbock” wird anlässlich des Weltverbrauchertags am 18. März 2014 im Rahmen einer Pressekonferenz verliehen.
Der Preis soll ein häufiges Problem symbolisieren, das viele sächsische Verbraucher bereits schmerzhaft erlebt haben: Immer wieder laufen sie bei Herstellern, Händlern, Banken und anderen Dienstleistern wie auf einen Prellbock auf, der alle Kritik von sich abprallen lässt. Die Verbraucherzentrale Sachsen möchte mit der Aktion zusätzlich zu ihren bisherigen Aktivitäten noch gezielter als bisher auf Verstöße gegen Verbraucherschutzvorschriften aufmerksam machen.
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