Eine aktuelle Studie auf Basis des Unfallatlas des Statistischen Bundesamtes offenbart besorgniserregende Zahlen zur Verkehrssicherheit an Leipziger Schulen: Acht der zehn sächsischen Schulen mit den meisten Unfällen in ihrem Umfeld befinden sich in Leipzig. Die Gutenbergschule am Johannisplatz (24 Unfälle) und die Anna-Magdalena-Bach-Schule im Bachviertel (23 Unfälle) führen diese bedenkliche Statistik für das Jahr 2023 an.

Angesichts dieser alarmierenden Zahlen fordert die Stadtratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen eine konsequente Ausweitung der Tempo-30-Zonen im Umfeld von Bildungseinrichtungen sowie eine grundlegende Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur

„Die Sicherheit unserer Kinder auf dem Schulweg muss höchste Priorität haben. Die Zahlen zeigen deutlich, dass wir nicht nur temporäre Maßnahmen, sondern strukturelle Änderungen benötigen – größere Tempo-30-Zonen und konsequent sichere Verkehrsanlagen wie durchgängige Rad- und Fußwege sowie übersichtliche Kreuzungen sind unerlässlich“, erklärt Kristina Weyh, Fraktionsvorsitzende und verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion im Leipziger Stadtrat.

Das Problem Elterntaxi

Die Studie identifiziert den Hol- und Bringverkehr durch Eltern mit dem Auto als wesentlichen Risikofaktor.

„Diese Zahlen sind besorgniserregend. Während die Stadt Leipzig mit 535.000 Euro für die Schulwegsicherheit im vergangenen Jahr einen ersten Schritt gegangen ist, könnten diese Maßnahmen noch erweitert werden. Es wäre wünschenswert, ein umfassendes Verkehrssicherheitskonzept speziell für Schulumfelder zu entwickeln, das über punktuelle Maßnahmen hinausgeht. Leipzig ist eine Stadt der kurzen Wege. Die meisten Schulwege sind so beschaffen, dass sie problemlos zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden können”, erklärt Sylvia Herbst-Weckel, schulpolitische Sprecherin der Fraktion.

„Wir würden uns wünschen, dass alle Eltern dies erkennen und ihre Kinder nach Möglichkeit zu Fuß oder mit dem Rad bringen, um auf diese Weise zur Verkehrssicherheit beizutragen.“

Die Fraktion Bündnis 90 Die Grünen hat sich in den Haushaltsverhandlungen erfolgreich dafür eingesetzt, zwei neue Personalstellen für die Planung und Laufendhaltung Lichtsignalanlagen zu schaffen.

„Unser Wunsch wäre es, dass sich diese mit der kinderfreundlichen Gestaltung von Ampelschaltungen befassen werden. Es ist nicht hinnehmbar, dass Kinder beim Überqueren von Straßen unter Zeitdruck zu geraten, weil die Ampelphase zu kurz ist, wie beispielsweise am Bayerischen Platz. Die neuen Fachkräfte sollten systematisch alle Ampeln im Umfeld von Schulen und Kitas überprüfen und anpassen“, so Kristina Weyh.

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