Die Zeit läuft. Auch, wenn man mit dem Fahrrad durch Leipzig fährt. Oft genug frustriert, weil gefährliche Stellen und fehlende Markierungen das Radfahren viel zu oft zur Schwitz- und Schreckpartie machen. Dabei stecken einige Pläne zur Erweiterung des Radwegenetzes seit Jahren in den Schubladen und als Radfahrer wartet man sehnsüchtig darauf, dass sie umgesetzt werden. So wie die Radfahrstreifen in der Harkortstraße. Aber die kommen, verspricht die Verwaltung.

„Entlang der Harkortstraße vorbei am Bundesverwaltungsgericht bis zum Floßplatz soll es einen Radweg geben“, hatte sich ein Leipziger im Rahmen des Bürgerhaushalts 2025/2026 gewünscht. Ein Wunsch, der noch viel drängender geworden ist, seit die Stadt die Radfahrstreifen an der Kreuzung Martin-Luther-Ring/Tauchnitzstraße grün eingefärbt hat.

Aber wer vom nördlichen Martin-Luther-Ring weiter Richtung Floßplatz will, der muss sich erst noch einordnen in den motorisierten Verkehr und hat dann auch südlich der Kreuzung in der Harkortstraße keinen eigenen Radstreifen.

Doch die Verwaltung kann zu diesem Bürgervorschlag sogar schreiben: „Der Sachverhalt wird bereits berücksichtigt. Unabhängig vom Standpunkt der Stadtverwaltung wird der Bürgervorschlag auf Grundlage der Anforderungen des Leipziger Bürgerhaushaltes zur Abstimmung zugelassen.“

Die Anlage solcher Radfahrstreifen kostet vor allem Zeit in der Planung und in der veränderten Ampelschaltung, denn was nicht passieren soll, ist, dass sich dann die Kraftfahrzeuge in der Harkortstraße stauen.

Aber in Planung ist der Radfahrstreifen trotzdem. Und er ist auch schon terminiert, wie die Verwaltung mitteilt: „Die Einordnung eines beidseitigen Radfahrstreifens in der Harkortstraße ist bereits Bestandteil des Rahmenplans (Mobi2030_II-10_R_59 in Verbindung mit Mobi2030_II-7_NEU 12). Vor der Einordnung wurde eine Verkehrsuntersuchung durchgeführt, um die Auswirkungen auf den Verkehrsablauf und die notwendigen Anpassungen an den Signalanlagen beurteilen zu können.

Die Untersuchung liegt vor und muss ausgewertet werden. Anschließend erfolgen die weiteren Planungen. Zum jetzigen Zeitpunkt wird von einer Umsetzung des Radfahrstreifens in 2025/2026 ausgegangen.“

Das läge dann im Doppelhaushalt 2025/2026, für den jetzt die Bürgervorschläge gemacht werden durften. Peinlich wäre es nur, wenn dann die Ratsmehrheit diesen Vorschlag ablehnt.

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