Warum sind die Verkaufszahlen für E-Autos zum Jahresbeginn 2024 eigentlich derart eingebrochen? Die Antwort liegt eigentlich auf der Hand, wie auch der Verband der internationalen Kraftfahrzeughersteller (VIK) feststellt: Mit der Kaufprämie für E-Autos war ein künstliches Feuerwerk entfesselt worden, das die Verkaufszahlen erst einmal nach oben trieb. Doch mit dem Auslaufen der Prämie ist die Zahl der E-Auto-Käufer spürbar zurückgegangen.

Der Kauf von Pkw ist zum Jahresbeginn wieder leicht angezogen, wie de VIK feststellt: „Der deutsche Pkw-Markt verzeichnete im März im Vergleich zum Vorjahresmonat einen Rückgang um 6,2 Prozent auf 263.844 Neuzulassungen. Allerdings hatte der März 2023 drei Arbeitstage mehr. Im ersten Quartal 2024 stiegen die Pkw-Zulassungen gegenüber dem Vorjahresquartal um 4,2 Prozent auf 694.785 Einheiten.

Deutlich im Minus waren dagegen die Neuzulassungen der rein batterieelektrischen Fahrzeuge (BEV). Im März gingen die BEV-Neuzulassungen um 28,9 Prozent zurück, im ersten Quartal um 14,1 Prozent.“

Gewisser Trend zu E-Autos weiter feststellbar

„Das moderate Plus des deutschen Pkw-Marktes im ersten Quartal ist grundsätzlich positiv zu bewerten. Besorgniserregend ist aber der zweistellige Rückgang bei den Elektrofahrzeugen, der auch den Gesamtmarkt in Mitleidenschaft zieht“, meint Reinhard Zirpel, Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK).

„Leider ist das Vertrauen der Kunden in den BEV-Markt durch den Ende 2023 abrupt entschiedenen Wegfall des Elektrobonus mehr als beeinträchtigt. Kontraproduktiv sind auch die aktuellen Diskussionen zu einem möglichen Aus des für 2035 von der EU geplanten Verbrenner-Ausstiegs.“

Aber vielleicht sollte man die Sache auch einmal so betrachten: Trotz des Wegfalls der Prämie ist der Verkauf von E-Autos nicht völlig eingebrochen. Ein gewisses Interesse zum Kauf von E-Autos ist durchaus vorhanden, wie auch eine aktuelle Umfrage bestätigt, nach der sich 55 Prozent der Befragten beim nächsten Autokauf ein E-Fahrzeug vorstellen können.

Die Umfrage bestätigte auch das Problem, das in den aktuellen Verkaufszahlen sichtbar wird: „Mit zunehmendem E-Auto-Interesse sind allerdings auch die Bedenken gestiegen. War der Kaufpreis vor zwei Jahren noch für 37 Prozent der Befragten ein Kaufhindernis, liegt der prozentuale Anteil heute bei 60 Prozent. Die Steigerung dürfte auf das Ende der Elektroauto-Kaufprämie ‚Umweltbonus‘ Ende 2023 zurückzuführen sein“, wie ecomento.de feststellt.

Marktanteil bei 11,7 Prozent

Und so rollten im März in Deutschland immerhin noch 31.384 rein batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) neu auf die Straße. Das waren 28,9 Prozent weniger als im März 2023. Der BEV-Marktanteil im März lag damit bei nur noch 11,9 Prozent (März 2023: 15,7 Prozent) und im ersten Quartal bei 11,7 Prozent. Von Januar bis März wurden 81.337 BEVs neu zugelassen, das entspricht einem Rückgang gegenüber dem ersten Quartal 2023 von 14,1 Prozent.

Ein leichtes Minus von 4,5 Prozent verzeichneten im März auch die Neuzulassungen der Plug-In-Hybride (PHEV). 16.016 neu zugelassene Plug-In-Hybride entsprechen einem Anteil an den Pkw-Zulassungen von 6,1 Prozent. Im Zeitraum Januar bis März legten die Plug-In-Hybride um 19,8 Prozent auf insgesamt 44.985 Neuzulassungen zu.

BEVs und Plug-In-Hybride zusammen erreichten im März 47.400 Neuzulassungen (-22,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahres-März), im ersten Quartal wurden 126.322 Elektrofahrzeuge (BEV und PHEV) neu zugelassen (-4,5 Prozent).

In Leipzig waren zum Jahresende 2023 immerhin 5.534 Fahrzeuge mit Elektroantrieb registriert, dazu 16.037 mit Hybridantrieb.

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