Immer wieder landen Kraftfahrzeuge da, wo sie nichts zu suchen haben. Und blockieren dann oft auf einschneidende Weise den Straßenbahnverkehr in Leipzig. Denn wenn sie auf Straßenbahngleisen parken, kann das Auto in der Regel noch zeitnah weggefahren werden. Wenn die Fahrer aber unaufmerksam sind und aus lauter Schusseligkeit in separierte Straßenbahngleise geraten, kann das Fahrzeug meist nur noch mit schwerem Hebegerät befreit werden. Ein Fall für aufmerksame Beobachter.

Und die gibt es in Leipzig rund um den Niklas N., die auch aufmerksam alle Vorfälle registrieren, bei denen Kraftfahrzeuge ins Gleisbett der Straßenbahn geraten.

„Neben den Falschparkern ist eine viel größere Störungsquelle des ÖPNV in Leipzig problematisch: Autofahrer, die ins Gleisbett fahren“, stellt N. fest, der mit einigen interessierten Leipzigern und Fans des Straßenbahn-Wesens Statistik geführt hat über diese Vorfälle. Und das sind erstaunlich viele.

„2023 sind 95 Kraftfahrzeuge in das Gleisbett gefahren“, stellt N. fest. „Auch 2024 sind es stand 17. März schon 30 Stück.“

Die Zahlen sind sogar weitaus größer als bei abgeschleppten Falschparkern, die auf Straßenbahngleisen standen.

Das Problem ist nun einmal: Die Kraftfahrer kommen aus eigener Kraft nicht mehr aus ihrer misslichen Lage. Es muss jedes Mal schweres Hebegerät angefahren werden, um ihr Fahrzeug aus dem Gleisbett zu heben. Dabei kommt es nicht nur zu massiven Störungen im motorisierten Verkehr, weil Fahrbahnen gesperrt werden müssen. Straßenbahnen werden bei solchen Unfällen in der Regel zu großen Umleitungsfahrten gezwungen – sofern es überhaupt Ausweichstrecken gibt. Wo solche fehlen, kommt der Straßenbahnverkehr erst einmal zum Erliegen und hunderte Fahrgäste stecken fest.

„Durch die Problematik waren an manchen Beispielen die Strecken zwei bis drei Stunden nicht befahrbar“, kann N. feststellen.

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