Zebrastreifen auf Radfahrstreifen? Das gibt es jetzt auch in Leipzig. Um Konflikte zwischen Radfahrer/-innen und Fußgänger/-innen zu minimieren, führen jetzt an zwei neuralgischen Punkten in Leipzig erstmals Zebrastreifen über Radwege. Einen solchen Zebrastreifen gibt es zu Beispiel nun auf dem Radweg am östlichen Zugang zur Haltestelle Goerdelerring auf Höhe der Einmündung zur Löhrstraße.
Hier werden ab sofort Fußgänger/-innen priorisiert, die zwischen der Reformierten Kirche und der Aufstellfläche zur Fußgängerampel den Tröndlinring überqueren möchten.
Analog dazu wurde zudem auf der Südseite der Fußgängerampel ein Zebrastreifen über die dortige Fahrradstraße (Richard-Wagner-Straße) markiert. Durch diese neuen Fußgängerüberwege sollen das Konfliktpotenzial an der Ampel minimiert und der Fußverkehr auf dem Weg zur Haltestelle, ins Einkaufszentrum am Brühl beziehungsweise in die Innenstadt gestärkt werden.
Beide Stellen waren in der öffentlichen Beteiligung zum Fußverkehrsentwicklungsplan von Bürgerinnen und Bürgern als Problemstellen benannt worden.
Die neuen Fußgängerüberwege sind Teil der Neuorganisation des Verkehrs zwischen Hauptbahnhof und Löhrstraße, wobei der Promenadenring in diesem Abschnitt erstmals für den Radverkehr freigegeben wird, teilt das Verkehrs- und Tiefbauamt (VTA) mit. Der neue Radstreifen wird in diesem Abschnitt schon rege genutzt.
Unter dem Motto „Ein Ring für alle“ sollen dabei auch die Bedingungen für den Fußverkehr verbessert werden. Der Fußverkehrsverantwortliche der Stadt, Friedemann Goerl, erklärt dazu: „Leipzig hat sich zum Ziel gesetzt, den Umweltverbund aus Fuß, Rad und ÖPNV insgesamt zu stärken. Durch die nun erstmalig in Leipzig markierte Fußgängerquerung über einen Radweg kommen Fußgänger sicherer zur Haltestelle und der Radverkehr bekommt auf dem Nordabschnitt in Ost-West-Relation ein Angebot, das nicht mehr dazu verleitet, illegalerweise die Gehwege zu nutzen.“
Der Zebrastreifen über die Richard-Wagner-Straße soll in der kommenden Woche noch entsprechend beschildert werden.
Die Markierungsarbeiten für den neuen Abschnitt des Radfahrstreifens zwischen Hauptbahnhof und Löhrstraße hatten sich zunächst verzögert, aber in dieser Woche begonnen, teilt das VTA mit. Die Weißmarkierung ist bereits abgeschlossen, die notwendige Umstellung der Ampelanlagen sowie die Grünmarkierung werden derzeit gerade vorbereitet.
Grund für die Verzögerung waren Lieferschwierigkeiten beim Material auf Seiten der ausführenden Firmen sowie die instabile Witterung. Für fachgerechtes Arbeiten mit der Hartplastik sind trockenes Wetter und milde Temperaturen Voraussetzung.
Derzeit ist witterungsbedingt offen, in welchem Tempo die Arbeiten fortgeführt werden können und ob die flächige Grüneinfärbung in den kommenden Wochen vollständig aufgebracht werden kann. Ein möglicher Freigabetermin der neuen Radverkehrsführung zwischen Hauptbahnhof und Intercity-Hotel wird daher gegenwärtig noch abgestimmt, so das VTA.
Kurz nach dem Intercity-Hotel ist der Radfahrstreifen bereits nutzbar und auch benutzungspflichtig. Auch westlich der Löhrstraße führt er weiter auf der Fahrbahn – Radfahrer müssen also hier auch die Zeichen der Fußgängerampel beachten. In Höhe „Fürstenhof“ führt er dann auf den Radweg auf dem Hochbord.
Der neu aufgebrachte Zebrastreifen leitet hinter der Fußgängerampel über den rot eingefärbten Radweg, der Radfahrer in Richtung Osten über die Löhrstraße führt.
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