Das Oberverwaltungsgericht Bremen hat in einem in der vergangenen Woche veröffentlichten Urteil die grundsätzliche Rechtswidrigkeit des aufgesetzten Gehwegparkens bestätigt. Dem Urteil zufolge ist die Funktion eines Gehwegs unzumutbar beeinträchtigt, wenn entgegenkommende Zufußgehende und Rollstuhlfahrende nicht oder nur mit Mühe aneinander vorbeikommen. Und auch eine Entscheidung aus Wuppertal zeigt, dass die jahrelangen Duldungen in Leipzig gesetzwidrig waren.

Schon im Herbst 2021 hat das Verwaltungsgericht der Hansestadt Bremen ein entsprechend deutliches Urteil gefällt. Auch dort hatten es sich Bewohner diverser Ortsteile zur Angewohnheit gemacht, ihr Auto halb oder ganz auf dem Gehweg abzustellen. Thomas Köhler analysierte das Urteil an dieser Stelle. Nun hat das Oberverwaltungsgericht in Bremen dieses Urteil bestätigt.

Die Pressemitteilung des OVG Bremen zu aufgesetzten Parken.

„Es genügt nicht, wenn nur ein schmaler Engpass verbleibt, den Rollstuhlfahrer oder Personen mit Kinderwagen ‚mit Mühe und Not‘ passieren können“, so das OVG. Demnach ist die langjährige und auch in Leipzig gängige Praxis, vonseiten der Behörden nicht oder nur ungenügend gegen das illegale Gehwegparken vorzugehen, nicht zulässig. Die zuständigen Behörden haben laut OVG Bremen allenfalls einen Spielraum dahingehend, dass sie im Rahmen eines stadtweiten Konzepts zunächst die am stärksten betroffenen Bereiche angehen können, also nicht überall gleichzeitig tätig werden müssen.

FUSS e. V. fordert Leipziger Strategie

Die Leipziger Ortsgruppe von FUSS e. V., dem Fachverband Fußverkehr Deutschland, begrüßt das Urteil des OVG Bremen und fordert die Stadt Leipzig dazu auf, schnellstmöglich ein entsprechendes Konzept zu entwickeln und stärker gegen das illegale Gehwegparken vorzugehen, auch in den Nachtstunden und an Wochenenden.

„Es kann nicht länger geduldet werden, dass Autofahrerinnen und Autofahrer ihr (Park)Problem auf Kosten der Mitmenschen zu lösen versuchen, die den Gehweg zu Fuß, mit dem Kinderwagen, dem Rollator, dem Rollstuhl oder als Kinder bis zum 10. Lebensjahr auch mit dem Fahrrad benutzen wollen bzw. müssen“, erklärt Bertram Weisshaar, Sprecher der FUSS-Ortsgruppe. „Sie nehmen bewusst eine Behinderung, ja sogar eine Gefährdung dieser Menschen in Kauf, wenn diese auf die Fahrbahn ausweichen müssen.“

Aber nicht nur Fußgänger/-innen bekommen ein Problem, wenn falsch geparkt wird. Denn meist steht hinter den falschen Parkgewohnheiten die Tatsache, dass in einem Wohngebiet deutlich mehr Fahrzeuge abgestellt sind, als StVO-konform im Straßenraum überhaupt stehen können. Gerade schmale Anliegerstraßen in Wohngebieten (wie oben die Lüderstraße in Gohliswerden dann auch schnell zur Problemzone für Feuerwehr und Rettungsfahrzeuge. Ein Thema, das auch in Wuppertal für heftige Diskussionen gesorgt hat. Und auch dort wird nun rigoroser gegen Falschparker vorgegangen, wie die Wuppertaler Rundschau am 1. März meldete.

Stadt Leipzig muss Worten Taten folgen lassen

Die Stadt Leipzig hat sich auf die Fahnen geschrieben, den Fußverkehr als natürlichste und umweltfreundlichste Fortbewegungsart zu fördern, um einen Beitrag zur Verkehrswende und zur Einhaltung der Klimaschutzziele zu leisten, merkt der FUSS e. V. an. Dazu gehöre auch, den Fußgängerinnen und Fußgängern mehr Raum zu verschaffen. Die Leipziger Fußverkehrsstrategie sei da ganz unmissverständlich: „Alle Menschen in Leipzig sollen sich sicher, bequem, ohne Angst und ohne Hindernisse im öffentlichen Raum bewegen können.“

Und sie wird an anderer Stelle noch deutlicher (Punkt 3.3.): „Die illegale Nutzung von Gehwegen durch Fahrzeuge wird nicht toleriert.“

Diese auf dem Papier eindeutige Haltung lasse die Stadtverwaltung im täglichen Handeln aber leider viel zu oft vermissen, kritisiert der FUSS e. V. Dadurch mache sie sich nach dem vorliegenden Urteil auch juristisch angreifbar. Zitieren kann man auch Punkt 4.5.: „Gehwege sollen frei von ruhendem
Verkehr bleiben.“ Das ist eigentlich alles ganz unmissverständlich.

Und da in der Diskussion immer wieder das Argument auftaucht, Rollifahrer oder Kinderwagen kämen ja doch noch gut durch, sei hier auch Ziel 3.2. der Fußverkehrstrategie zitiert: „Eine Unterschreitung des Mindestmaßes von Gehwegen von 2,50 m bedarf in jedem Fall einer sorgfältigen Abwägung der Fußverkehrsbelange mit anderen Anforderungen an den Straßenraum und einer Prüfung von möglichen Einschränkungen für andere Verkehrsarten als Alternative.“

Denn wie bei Radwegen gelten auch für Fußwege gesetzliche Mindestbreiten, keine gefühlten Abmessungen, nach denen man ja noch gut durchkäme.

Das Problem der Leipziger Duldungen

Die Beispiele Bremen und Wuppertal zeigen, dass auch dort die Stadtordnungsdienste jahrelang tatenlos zugesehen haben, wie der öffentliche Straßenraum immer mehr mit privaten Pkw zugestellt wurde und gesetzliche Grundregelungen einfach ignoriert wurden. Ergebnis eines immer weiter wachsenden Kraftfahrzeugbestandes. Von Mobilitätswende ist weit und breit noch nichts zu sehen. Die Bundesbürger legen sich immer mehr private Pkw zu. 48,8 Millionen Pkw waren zum 1. Januar 2023 in der Bundesrepublik zugelassen, meldete das Kraftfahrt-Bundesamt.

Und auch in Leipzig wächst die Zahl registrierter Kraftfahrzeuge Jahr für Jahr. „Der Pkw-Bestand in Leipzig hat seit 2013 um 12,9 Prozent zugenommen. Das Gleiche gilt für privat genutzte Pkw, deren Bestand von 2013 bis 2021 um 8,5 Prozent und von 2020 zu 2021 um 0,5 Prozent zunahm. Der Anstieg der Bevölkerungszahl lag zwischen 2013 und 2021 bei 13,1 Prozent“, schrieb Lars Kreymann im Quartalsbericht 1/2022. Die Zahlen für 2022 liegen noch nicht vor. Aber wahrscheinlich weisen auch sie wieder ein Wachstum aus, stehen also weitere Pkw in Ortsteilen, in denen schon vorher sämtliche Straßen zugeparkt waren.

Zugeparkt auch auf StVO-widrige Weise. Was ja seit geraumer Zeit zu heftiger Kritik am Leipziger Ordnungsamt und seiner Duldungspraxis geführt hat. Und längst gibt es so viele Straßenzüge, die jahrelang einfach nicht kontrolliert wurden, dass die kleine Gruppe von Aktivisten, die diese Duldungen versucht herauszubekommen, kaum noch hinterherkommt. Die Liste der Straßen, in denen nachweislich das Falschparken geduldet wurde, wird immer länger.

Hier ist der aktuelle Stand:

Straßen und Straßenabschnitte mit Duldungen, aktueller Stand der Recherche. Grafik: privat
Straßen und Straßenabschnitte mit Duldungen, aktueller Stand der Recherche. Grafik: privat

Die Leipziger Ortsgruppe des FUSS e. V. erwartet jetzt von der Stadtverwaltung, dass sie die in der Fußverkehrsstrategie festgelegte Leitlinie in der Praxis auch umsetzt. Sonst verletze sie bewusst die Rechte der Menschen, die in Leipzig leben. Und die eigene Fußverkehrsstrategie sowieso.

Empfohlen auf LZ

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Ralf Julke über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Es gibt 62 Kommentare

@Der Michel
Als erstes ist der Rest der Familie ein ganz großer Fan des ÖPNV, das heißt alles wird gelaufen oder per ÖPNV erledigt. Ihnen ist der Verkehr in Leipzig einfach ein graus. Und ja alle Fahrten heute und letzte Woche waren erforderlich. Ich selber nutze den Pkw nur für notwendige Fahrten, wie dieses Wochenende wo ich ~1000 km unterwegs war. Wo meine Frau auch einige Kilometer auf der Autobahn fährt. Denn Sie hat im Gegensatz zu unseren großen Sohn eine Fahrerlaubnis und macht das nur um mich zu entlasten. Jetzt könnte man ja bemerken, das bei den wenigen Fahrten ein Teileauto auch gehen würde. Das geht auf mehren Gründen nicht. Erstens ist mein Auto eine skandinavische Ausführung (mit elektrischer Motorheizung), was in einigen Zielen wegen den dort herrschenden Klimabedingungen erforderlich ist. Zweitens ist die Variante Teileauto im Jahr gerechnet teurer. Gerechnet auf Fahrleistung und Anzahl der Fahrten. Drittens hab ich ausgerechnet das ich mein Pkw bequem noch 10 Jahre fahren kann, bevor ein neuer Pkw (auch elektrisch) mit der CO2-Bilanz gleich zieht.
Auch schnelle Pedelecs starten erstmal mit einer negativen CO2-Bilanz und das für die Streiktage. Da spiele ich lieber Taxi.

@fra
Meine Frau und ich haben Ihren Kommentar gelesen, in dem Sie schreiben, dass ihr 21-jähriger Sohn zum Training gefahren muss, weil sonntags der ÖPNV dann nicht nutzbar ist. Würden Sie uns verraten, wo Sie wohnen und wo der Sohn trainiert? Meine Frau hat gesagt, dass sie sich doch sehr wundert, dass er nicht mit dem Fahrrad fährt (er ist sportlich, sonst würde er ja nicht Schwimmsport betreiben). Natürlich hängt letztere Frage von der Entfernung zur Schwimmhalle ab. Doch in Zeiten, in denen sehr schnelle Pedelecs zu kaufen sind, sind auch mehrere Kilometer eigentlich überhaupt kein Problem, oder?

Heute (24.03.) haben Sie auch an anderer Stelle der L-IZ in den Kommentaren geschrieben, dass der LVB-Streik mal wieder beweisen würde, wie sinnvoll es ist, dass man doch ein Auto besitzt, weil Sie infolge des Streiks nun “Taxi” für die Familie fahren müssten. Wieviel dieser Fahrten waren denn – bitte ehrlich – unabdingbar, mussten unbedingt an diesem Tag stattfinden und warum war das Rad überhaupt in diesen Fällen keine Alternative?

@TLpz
Erstens überhöhte Geschwindigkeit:
“In einem verkehrsberuhigten Bereich gilt sowohl für Fahrzeuge als auch für Radfahrer die strikte Regel, Schrittgeschwindigkeit zu fahren.”
Die Steinblöcke sind als bauliche Abgrenzung gedacht.
Über Autofahrende müssen wir uns nicht unterhalten, da bin ich Ihrer Meinung.

@fra
Gegen welche Regeln der StVO verstoßen die Radfahrer dort? Der gesamte Platz ist ein verkehrsberuhigter Bereich. Der Platz in der Mitte ist mitnichten ein reiner Fußweg. Dafür fehlt schlichtweg das Verkehrszeichen oder die bauliche Abgrenzung, um dies zu deklarieren. Die durchfahrbaren Steinblöcke reichen dafür nicht aus. Die Autofahrer begehen hier regelmäßig Verstöße. Wobei man auch sagen muss, dass manche Verkehrszeichen dort sehr schlecht sichtbar und ohne Ende beklebt sind.

@TLpz
Ob ich da Probleme mit Radfahrern habe ist nicht die Frage, sondern das sie gegen Bestimmungen der StVO verstoßen. Eine weitere Aussage ist nicht korrekt, am besten skizziere ich Ihnen mal den Aufbau des Platzes.
1. Innerer Bereich (reiner Fußweg) umschlossen von einer verkehrsberuhigten Zone in U-Form. Dieser Bereich wird von Fahrradfahrerenden gerne ignoriert und mit einer Geschwindigkeit größer Schrittgeschwindigkeit durchquert. Warum Schrittgeschwindigkeit komme ich noch.
2. Die in drei Seiten umschließende verkehrsberuhigte Zone. Dort gilt Schrittgeschwindigkeit für alle. Weiterhin gilt dort außerhalb gekennzeichneter Flächen Parkverbot. Gerne ignoriert von Autofahrenden. Zwar überwiegend Wirtschaftsverkehr (wenn man Bestattungsunternehmen dazu zählt), für die existiert im Bereich der angrenzenden Hugo-Licht-Straße Parkplätze. Wahrscheinlich zu weit. Zusätzlich verirren sich auch ein paar Touristen dahin. Was jetzt das “mit dem Auto trotzdem in jeder Richtung queren” angeht, ist das ohne Verstöße nicht möglich. Anschluss Burgstraße ist Einbahnstraße, Durchfahrt vom der Markgrafenstraße, Teil 1 zwischen Martin-Luther-Ring und Burgplatz, in beiden Richtungen frei, Durchfahrt vom Burgplatz in die Lotterstraße durch das Verkehrszeichen 267 (Verbot der Einfahrt) gesperrt, Hugo-Licht-Straße in beide Richtungen frei und zweiter Teil der Markgrafenstraße von Schillerstraße kommend Sackgasse (Fahrrad frei).

Das erwähnte Sinnbild einer “alleinerziehenden Altenpflegerin”, lieber User “Ralf”, läßt mich an diesen Text von Wiglaf Droste denken: https://taz.de/!1182468 – womit ich das Thema allerdings extrem erweitere, zugegebenermaßen. Und nein, ich mache mich nicht lustig, und der Text ist auch nicht anti-feministisch.

Solche Kurse wären wirklich eine gute Idee. Es gibt auch schon mal Änderungen in der StVO, und es gibt zum Beispiel auch Migranten, die die Regeln kaum kennen können, aber sofort mit dem Rad am Straßenverkehr teilnehmen können. Ein Sportsfreund von mir aus Spanien ohne Führerschein fällt mir da zum Beispiel ein, aber das betrifft mit Sicherheit auch viele Landsleute.

Danke Ralf, fürs Nachjustieren und Ihren Beitrag 🙂

@fra
Also am Burgplatz hatte ich als Fußgänger noch nie Probleme mit Radfahrern. Allerdings frage ich mich, warum dieser Platz als verkehrsberuhigter Bereich deklariert ist und man diesen mit dem Auto trotzdem in jeder Richtung queren kann. Hier könnte man locker einen großzügigeren Stadtplatz schaffen…

@Ralf
“verbindlichen Grundkurse für Radfahrende”
gibt es in der Grundschule, geht da sogar in die Sportnote ein. Ist aber wahrscheinlich zu lange her.
Allgemeine Verkehrserziehung wäre in einer höheren Klasse anzusiedeln. Denn es immer schön anzusehen wie Autofahrer und Fahrradfahrer in ungewohnter Einigkeit am Burgplatz alle möglichen Verkehrsregeln brechen. Ob das überhöhte Geschwindigkeit und fahren auf dem Fußweg bei den Radfahrern ist oder falsches Parken und überhöhte Geschwindigkeit bei den Autofahrern. ES ist eine Freude das man als Fußgänger da als absolutes Verkehrshindernis von beiden Gruppen war genommen wird.

Mir ist erst durch die Kommentare hier richtig bewusst geworden, wie störend moderne Fahrradvorderlichter sein können. Habe meines nachjustiert und blende jetzt hoffentlich nicht mehr 😀

Beim Licht würde ich gerne bleiben: Radfahren ohne ist genau wie falsches Parken eine Ordnungswidrigkeit. Beides ist ähnlich gefährlich. Im einen Fall ist man für Autofahrer schwerer zu erkennen, im anderen werden die Sicht in Kreuzungsbereichen oder beim Gehwegparken gleich mal der Rettungsdienst blockiert. Wer letzteres nicht glaubt rede mal mit der Rettungssanitäterin seines Vertrauens.

Natürlich sind die Auswirkungen falschen Parkens nicht überall so dramatisch, die von Fahren ohne Licht übrigens auch nicht. Wenn der Gehweg das Gewicht aushält und niemandem ein Schaden entsteht bin ich gerne für Toleranz. Aber genau so wie ich es absurd fände, Radfahren ohne Licht generell zu tolerieren (ja, es gibt dafür spezielle Kontrollen!), finde ich es absurd, wildes Parken grundsätzlich als irgendwie schützenswert zu behandeln.

Ich halte die aktuelle Verkehrssituation tatsächlich für zutiefst ungerecht. Die Strafen für Autofahrer sind ein Witz, höchstens geeignet um die alleinerziehende Altenpflegerin zu verbrämen und damit finanzielle Ungleichheit zu verstärken. Fahrradfahren ist ihr zu gefährlich- zu viele Autos. Wenn sie am Sonntag Frühdienst hat fährt leider auch kein Bus. Und warum zahlt sie am Parkautomaten für ihren Kleinwagen genau so viel wie der SUV-Fahrer? Warum profitiert der SUV-Fahrer prozentual viel mehr von der Pendlerpauschale?

Jahrzehntelang wurden öffentliche Flächen stillschweigend umfunktioniert, siehe Kurt-Eisner-Straße. Aus Grünflächen für alle wurden Parkplätze für wenige.

Warum gehört es an Kreuzungen mit Ampel immer noch zum guten Ton, den Motor laufen zu lassen? Das Abstandsgebot beim Überholmanöver? Das „nur mal kurze“ Halten mit Warnblinkern? Warum gibt es keine verbindlichen Grundkurse für Radfahrende? Weil Radfahren nicht so wichtig ist? Kreuzungen mit expressionistisch bemalter Spurführung kann jeder lesen? Bis auf Opa Gerd, den kann man mit seinen 85 Jahren aber auf keinen Fall mal zur Auffrischung bei der Fahrschule schicken.

Toleranz gerne, Ungerechtigkeit nein Danke.

Wir wollen, lieber User “Kaisen”, das in diesem Thread thematisierte sog. Gehwegparken, meiner Kenntnis nach als Ordnungswidrigkeit eingestuft, bitte nicht mit Straftaten vermischen, alles hat eigene Toleranzbereiche. “Durchsetzung geltenden Rechts” ist ein großes Wort. An anderer Stelle in diesem Medium las ich schon ausdrückliche Klagen über “Unrecht” im Zusammenhang mit dem sog. ruhenden Verkehr, wobei ich den Terminus im Zusammenhang mit Ordnungswidrigkeiten für eine Umdrehung zu hoch gegriffen halte. Wir verbleiben in einem Dissens über Toleranz bzw. Intoleranz. Das macht insoweit nichts, als daß wir aber, so hoffe ich, die abweichende Meinung wechselseitig zur Kenntnis nehmen und tolerieren.

Das OVG Bremen hat nicht die hier im Kommentarbereich als auch im obigen Text geforderte Strenge in der Sanktionierung der genannten Delikte gefordert. Ein Gericht weiß halt auch darum, daß völlige Intoleranz nicht sinnvoll ist. Daß man ein Ziel A (Flächenneuverteilung) auch und gerade mittels eines Ziels B (strenge Gehwegparkier-Sanktionierung) erreichen sollte, kam in der Diskussion auf. Ich schließe mich dieser Logik nicht an.

@Urs Das eine hat mit dem anderen doch nichts zu tun. Bei dem OVG-Urteil geht es um die Durchsetzung von geltendem Recht. Es kann wohl kaum von völliger Intoleranz die Rede sein, wenn über Jahre bzw. Jahrzehnte eben diese illegalen Zustände ignoriert und geduldet wurden. Letztendlich deutet das auf ein desolates Rechtsverständnis der zuständigen Behörden hin, dass die generelle Glaubwürdigkeit in die Durchsetzung von Recht untergräbt. Wieviel Toleranz wünschen Sie sich denn gern bei anderen Delikten? Schwarzfahren, Diebstahl, Betrug, Erpressung …

Das OVG Bremen hat nicht die hier im Kommentarbereich als auch im obigen Text geforderte Strenge in der Sanktionierung der genannten Delikte gefordert. Ein Gericht weiß halt auch darum, daß völlige Intoleranz nicht sinnvoll ist. Daß man ein Ziel A (Flächenneuverteilung) auch und gerade mittels eines Ziels B (strenge Gehwegparkier-Sanktionierung) erreichen sollte, kam in der Diskussion auf. Ich schließe mich dieser Logik nicht an.

@fra Darüber, dass man den Menschen Alternativen anbieten und die Notwendigkeit derer auch erklären sollte, sind wir uns ja einig. Wenn Neuverteilung aber, wie bei Ihnen mit Verbot konnotiert wird, ist das Wasser auf die Mühlen derer, die den Status quo erhalten wollen.

@Urs Was hat die notwendige Neuverteilung von begrenzten Ressourcen mit ordnungspolitischer Strenge zu tun?

Hmm, lieber User “Kaisen”, die Vorstellung, daß mittels ordnungspolitischer Strenge so etwas wie ein gesellschaftlicher Fortschritt erreicht werden kann, teile ich nicht. Mir fallen auch keine historischen Beispiele ein, wo derlei ursächlich geklappt hätte. Wenn ich Sie richtig verstehe, wollen Sie gesellschaftlichen Fortschritt. Mir geht es nicht anders.

@Kaisen
“was Sie doch strikt ablehnen”
Ich weis nicht wo Sie das rausgelesen haben wollen. Vielleicht aus diesen Satz von mir:
“Wenn Sie dem Autoverkehr Flächen entziehen stellt das ein Verbot des Autofahrens auf diesen Flächen dar. Da hilft auch keine Spitzfindigkeit oder wie würden Sie “massiv beschränken” realisieren ohne einen Entzug dieser Flächen für den Autoverkehr. Ich als überwiegender Fußgänger würde eine andere Verteilung der Verkehrsfläche sehr begrüßen. Man muss den Leuten dazu auch die Wahrheit sagen und ein Kreuzzug gegen den MIV ist nicht der Weg.”
Dann würde ich den Text nochmal genauer lesen, mir geht es um konkrete Vorschläge und das den Menschen das auch mitgeteilt wird. Also was und warum.
Ihr genutzter Begriff Grabenkampf (den Sie gewinnen wollen) wird nicht zu einer Gleichberechtigung führen. Die muss unter Einbeziehung aller Mobilitätsarten GEMEINSAM entwickelt werden, sonst bekommen wir das wie in den Niederlande nicht hin.

@fra Diese Lösung am Floßplatz stellt in Ihrer weiter unten dargelegten Logik ein Verbot des Autoverkehrs auf zwei umzuwidmenden Spuren dar, was Sie doch strikt ablehnen. Wie passt das zusammen?

Und schön, dass Sie die Niederlande erwähnen, “wo jedes Fortbewegungsmittel gleichberechtigt ist.” Genau das ist der Unterschied zu Deutschland. Schauen Sie sich dort z.B. mal die Rad-Infrastruktur an und Sie kommen selbst drauf, warum hier Grabenkämpfe ausgefochten werden müssen! Von Gleichberechtigung ist hierzulande nichts zu sehen.

@Der Michel
“bundesrepublikanisches Grundrecht”
Interessant Konstruktion, hätte dafür gerne eine Begriffserklärung.
Das das Auto ein reines Fortbewegungsmittel ist, gehe ich mit Ihnen und auch so nutze ich es. Was das mit den jungen Menschen ist, kann mein großer Sohn, wie nannten Sie es, auf das teure Hobby verzichten, weil sein Vater Ihn zu den Veranstaltungen (Vereinssport) mangels ÖPNV-Anbindung mit dem teuren Hobby fährt. Was das mit den Grabenkämpfen an geht, kenne ich keinen in meinem Bekanntenkreis der nicht nach der Devise “Leben und leben lassen lebt” lebt. Sie verwechseln die starrsinnige Haltung einiger Politiker mit der Masse der Autofahrer. Wobei alle Seiten davon betroffen sind . Dabei reicht den meisten, das sie mit ihren gewählten Fortbewegungsmittel sicher von A nach B kommt. Das beste Beispiel dafür ist Holland und die Skandinavischen Länder, wo jedes Fortbewegungsmittel gleichberechtigt ist. Da werden die Autofahrer auch nicht als das böse dargestellt, was leider in diesem Land immer mehr geschieht. Vielleicht können wir als Gesellschaft das nicht, oder wie eine Bekannte von mir ironisch immer bemerkt, Straßenverkehr geht nicht ohne Feindbild. Schade.

@Kaisen
“Wie sieht denn Ihre Lösung am Floßplatz aus?”
Ich bin froh das Sie selber auf die richtige Lösung gekommen sind.
“Auf die derzeit vierspurige Fahrbahn gehört aber konsequenterweise in beiden Richtungen ein Radfahrstreifen. Und zwar durchgehend, von der Harkortstraße bis zur Dufour-/Wundtstraße.”

@fra
Mir ist bewusst, dass meine Wortwahl “massiv beschränken” starke Emotionen hervorrufen kann. Oder dass hier zu viel Verbot und Druck befürchtet wird. Doch ich kann keine bessere Formulierung dafür anbieten. Es ist auch nicht so, dass ich die Autofahrerfraktion überhaupt nicht verstehen könnte: Bis vor zwei Jahren hatte ich selbst noch einen PKW und musste beruflich sehr viel mit dem Auto fahren. Ich weiß, wie anstrengend eine Parkplatzsuche sein kann. Aber ich war durchaus auch bereit, mal ein paar Meter zu laufen ohne gleich Wutanfälle zu bekommen, weil ich nicht direkt am Ziel einen Parkplatz fand.
Natürlich kann man damit argumentieren, dass es Menschen gibt, die auf das Auto angewiesen sind – und genauso natürlich ist es jedoch, dass es jede Menge Menschen gibt, die z. B. gar kein Auto mehr bräuchten. Aber es ist nicht natürlich, dass es einen gottgegebenen Zustand darstellt, dass eine Stadt autogerecht sein muss. Viele junge Menschen begreifen heutzutage auch, dass ein Auto ein reines Fortbewegungsmittel und kein Statussymbol ist und verzichten daher auf dieses teure Hobby.
Solange der Besitz eines PKWs als bundesrepublikanisches Grundrecht betrachtet wird (ob es einen Nutzen mit sich bringt oder nur der Bequemlichkeit dient) wird das Problem Grabenkämpfe mit sich ziehen.

@fra Sie haben schon eine recht eigenwillige Interpretation von *Verbieten*. Es bestehen ja sämtliche Lebensbereiche letztendlich aus lauter Verboten, warum sollte das ausgerechnet für den MIV nicht gelten? Sie dürfen als Mann ja auch nicht auf die Damentoilette…

Was ihre Forderung angeht: da beißt sich die Katze doch in den Schwanz. Sie fordern, dass den Leuten Alternativen zum MIV angeboten werden müssen, damit ein Umstieg gelingen kann. Also gut ausgebaute Fuß-, Rad- und ÖPNV-Infrastruktur. Und da bin ich völlig bei Ihnen. Gleichzeitig sollen dem MIV aber keinerlei Flächen entzogen werden. Wie soll das gelingen?

Bleiben wir doch bei Ihrem Beispiel: Fahrradfahrer haben auf dem Fußweg am östlichen Floßplatz nichts verloren. Zustimmung. Auf die derzeit vierspurige Fahrbahn gehört aber konsequenterweise in beiden Richtungen ein Radfahrstreifen. Und zwar durchgehend, von der Harkortstraße bis zur Dufour-/Wundtstraße. Dafür müßte man dem MIV aber – na? – Flächen entziehen.

Die derzeitige Lösung, Radfahrer dort in den schnellen Mischverkehr zu schicken, ist ein denkbar schlechtes und unsicheres Angebot. Mit der unerfreulichen Folge, dass auch der Fußweg in beide Richtungen genutzt wird (das ist keine Entschuldigung!). Ich befahre die Strecke mindestens zweimal täglich. Es läuft mir jedesmal kalt den Rücken runter (>>>Grüße an den User “Urs”<<<) mich in südlicher Richtung, zwischen schnell von hinten auffahrenden PKWs, in einer schlecht einsehbaren Kurve, links einordnen zu müssen. Und ich halte mich für einen recht robusten Radfahrer.

Wie sieht denn Ihre Lösung am Floßplatz aus? Die Parkfläche umzuwidmen, zu versiegeln und auch noch für den Verkehr zu nutzen?

@Kaisen
Wenn Sie dem Autoverkehr Flächen entziehen stellt das ein Verbot des Autofahrens auf diesen Flächen dar. Da hilft auch keine Spitzfindigkeit oder wie würden Sie “massiv beschränken” realisieren ohne einen Entzug dieser Flächen für den Autoverkehr. Ich als überwiegender Fußgänger würde eine andere Verteilung der Verkehrsfläche sehr begrüßen. Man muss den Leuten dazu auch die Wahrheit sagen und ein Kreuzzug gegen den MIV ist nicht der Weg.

@fra Wieder jemand, der mit dem Fingerzeigen nicht aufhören mag… Und wo in der Formulierung “massiv beschränken” finden Sie das Wort “verbieten”? Wenn sie natürlich die Flächen, die dem Autoverkehr nicht zur Verfügung stehen, als *Verbots*zonen interpretieren, unter welchem Verbotsdruck leiden dann erst Fußgänger & Radfahrer?

@Kaisen
Schön das Sie den Floßplatz erwähnen, der Fußweg auf der östlichen Seite an den Platanen ist rund 1 m breit und ich bin auf diesem Teil in den letzten Jahren über 10 mal von Fahrradfahren angefahren worden (hab aufgehört zu zählen). Im besten Fall hört man ein sorry.

@Der Michel
“den Autoverkehr massiv zu beschränken”
Schöne Formulierung, bin aber gespannt wie das gelingen soll. Welchen Personen wollen Sie jetzt das Autofahren verbieten. Da sogar die letzte Generation zu ihren Blockaden mit dem Auto kommen. Sie können es über Verbote regeln, das hat die DDR auch versucht und man sieht wohin das geführt hat. ES gibt ein schönen Satz der heißt “Man muss die Menschen mitnehmen”. Ihnen also Alternativen bieten und dann werden wir vielleicht die kritische Masse hinsichtlich des Umdenken bekommen. Aber solange ich meinen erwachsenen Sohn (21 und will kein Führerschein machen) am Samstag um 7:00 Uhr zum Schwimmen (Verein) fahren muss (es fährt noch kein ÖPNV von uns zur Schwimmhalle) wird das nichts.

@Rudi
Ich kenne diese Fläche, obwohl ich nicht weis als was sie zu definieren ist. Fußweg ist es jedenfalls nicht. Dazu ist sie befestigt, besitzt abgesenkte Bordkanten und es steht kein Parkverbotsschild. Der südliche Bereich wird im Stadtplan als Teil der Wundtstraße bezeichnet. Wenn das als Falschparken Duldung durchgeht ist die Liste nicht vollständig. Das selbe Bild bietet sich einem auch an der Koburger Brücke.

@Urs
Das ist ein großer Mangel und Widerspruch der Begründung.
Gibt es ‘halbe Ordnungswidrigkeiten’ oder welche, welche nicht geahndet werden können?

Selbst wenn nicht ‘unmittelbar’: dann sollte das Ordnungsamt eine Woche zusehen und spätestens dann einschreiten.

@Urs Ich sehe da überhaupt keinen Widerspruch. Denn auch wenn das OVG keine Pflicht sieht, UNMITTELBAR gegen diese Verstöße vorzugehen, so besteht diese doch mindestens mittelbar. Daraus jetzt zu schließen, dass diese Verstöße zu tolerieren und nicht zu ahnden sind, ist schon sehr abwegig. Mit Verlaub, aber dann können wir auf die Durchsetzung von Recht auch ganz verzichten und Polizei und Ordnungsbehörden abschaffen. Dann gilt das Recht des Stärkeren. Ich denke nicht, dass das die Intention des Gerichtes ist.

Und was ihre Abneigung gegen bestimmte (Kampf-)Begriffe in dieser Diskussion betrifft: diese fassen eigentlich sehr schön die aktuellen Verhältnisse in der Flächenverteilung und die sich daraus ergebenden Notwendigkeiten zusammen. Es besteht der dringende Bedarf, da neu zu verteilen. Welche persönlichen Gefühlsregungen das jetzt bei Ihnen auslöst, ist unerheblich.

Dazu mal wieder ein typisches Beispiel aus dem Leipziger Alltag: meine 8 jährige Tochter besucht eine Leipziger Grundschule mit fast 400 Grundschülerinnen und -schülern. Die große Mehrheit kommt und verlässt die Schule zu Fuß oder mit dem Rad. Die Flächenverteilung vor der Schule aber sieht 3/4 der Fläche als Fahrbahn für den rollenden und ***ruhenden*** MIV (***was für eine absurde Formulierung***) und nur 1/4 davon als Fußweg vor, den sich die Kinder zu Fuß und mit dem Rad auch noch teilen müssen. Für diese besteht nämlich bis 8 Jahre die Pflicht, auf dem Fußweg zu fahren. Die Fußwege entsprechen gerade so der Mindestbreite von 2,50 Meter. Und dank schulseitig angeordnetem Querparken ragen die Fahrzeuge dort auch noch zusätzlich bis zu einem halben Meter in den Gehwegbereich, was zu alltäglichem Gedränge und Behinderungen führt. Von regelmäßig zugeparkten Sperrflächen an den umliegenden Kreuzungen des Schulweges und um den Zebrastreifen vor der Schule habe ich jetzt noch gar nicht gesprochen. Dass es selbst in Leipzig auch anders geht, kann man seit einiger Zeit vor der Petrischule am Floßplatz besichtigen. Der Bereich vor der Schule wurde komplett verkehrsberuhigt und abgepollert. Was für eine Wohltat. Keine fahrlässigen Gefährdungen, kein Lärm, kein Gedränge, kein Stress. Keine Kinder, die sich auf zu engen Fußwegen zwischen Fahrzeugkolonnen durchzwängen müssen. Lebensqualität. Wohlstand.

Ja, da muss tatsächlich etwas “zurückerobert” werden.

Kommen wir noch einmal auf die dem ganzen Meinunungsbeitrag “OVG Bremen bestätigt Illegalität des Gehwegparkens: FUSS e.V. fordert Konsequenzen für Leipzig” zugrundeliegende Pressemitteilung des OVG Bremen zurück, auf die oben verwiesen wird. Ganz unten auf Seite 2 heißt es da:

“Eine Pflicht der Straßenverkehrsbehörde, unmittelbar gegen die verkehrsordnungswidrig parkenden Fahrzeuge einzuschreiten, besteht nach Auffassung des Gerichts jedoch nicht. Dies begründet es damit, dass die betroffenen Gehwege in den Straßen der Kläger noch immer – wenn auch eingeschränkt – nutzbar sind und Rechtsgüter von überragender Bedeutung, wie etwa die Gesundheit, nicht konkret gefährdet sind. So müssen Gehwegnutzer in den betroffenen Straßen nicht auf die Straße ausweichen.”

Diese Sicht, die anscheinend von einer Sicht in der Vorinstanz abweicht, hat der Autor des o.g. Meinungsbeitrags nicht erwähnt, stattdessen faßt er Passagen am Ende der PM des OVG Bremen zusammen, die sinvollerweise ein Problem-schwerpunktmäßiges Vorgehenskonzept fordern, schließt dann eine PM der Leipziger Ortgruppe von “FUSS e.V.” an, die sogleich ein solches Vorgehenskonzept auch in Leipzig fordert, und es fällt dem Autor auch nicht auf, daß der aus der sog. Leipziger Fußverkehrsstragie (was für ein seltsam gedrechseltes Wort) zitierte Satz “Die illegale Nutzung von Gehwegen durch Fahrzeuge wird nicht toleriert.” in offenkundigem Widerspruch zum vorher angeführten OVG-Bremen-Urteil steht. Doch, das OVG Bremen hat genau das mitgeteilt, es wird eben nicht “nicht toleriert”! Es besteht in etlichen Fällen eben keine Pflicht, gegen die Ordnungswidrigkeiten vorzugehen.

Ansonsten empfehle ich die eigene Lektüre der oben erwähnten “Fußverkehrsstragie” (gibt es inzwischen eigentlich den darin erwähnten “Fußverkehrsentwicklungsplan”?), spätenstens wenn ich die wiederkehrende Betonung der Schaffung von “Flaniermeilen” oder gar “Flanierquartieren” lese, wird mir ganz warm ums Herz. Nur “Rückeroberung des öffentlichen Raumes” klingt doch eher militärisch. Da sage noch einer was von Grabenkämpfen: der Gegenschlag steht bald bevor!

@Kaisen
Nicht so schlimm 😉 Einen Transformator brauchen wir nämlich auch. Wie wär’s mit einem an oberster Stelle im Verkehrsministerium? (Es darf natürlich auch – ganz im Zeitgeist – eine Transformator*_/In sein) Hauptsache, es wagt mal einer, etwas zu bewegen. Hat Verkehr nicht auch etwas mit Bewegung zu tun? Es gibt Minister, die propagieren gerne das Recht auf Geschwindigkeit und bleiben im Geiste aber stehen. Was für ein Paradox.

Und ich hätte in meinem Kommentar Nr.29 gern eine Transformation, statt einem Transformator.

Da gibt es nicht besonders viele, auch wenn sie das hier gern behaupten. Der Autoverkehr ist mit den von Michel genannten Punkten von allen Verkehrsarten am wenigsten in Einklang zu bringen.

Natürlich ist es das. Gerade, wenn es so viele Argumente gegen das “massiv” in diesem Vorhaben gibt. Um so roter wird das Tuch.

@Der Michel Dem kann ich vollumfänglich zustimmen. Leider habe ich wenig Vertrauen in große Teile der Politik, die überhaupt nicht Willens bzw. in der Lage sind, die nötige Transformator anzugehen. Es sitzen zu viele Menschen in wichtigen Positionen, die ihre Posten nur zur Selbstprofilierung und zur Durchsetzung einer destruktiven Agenda nutzen. Das beste Beispiel ist der Herr, der aktuell im Verkehrsministerium waltet. Es läuft auf weitere vier verlorene Jahre hinaus.

@Michel
Das haben Sie sehr schön zusammengefasst!
Vieles würde im Straßenverkehr schon besser funktionieren, wenn Rücksichtnahme wieder stärker an der Tagesordnung wäre. Hier ist die Egomanisierung der Gesellschaft ein großes Hindernis.

Nur die Aussage “den Autoverkehr massiv zu beschränken” ist für viele ein rotes Tuch.

Eine Kommentarspalte, in der man ernsthaft diskutiert und Argumente austauscht. Super, auch mal eine solche Diskussion zu erleben, in der nicht nur aufeinander eingeprügelt wird.

@André
In Ihrem Kommentar (13.47 Uhr) kann ich mich sehr gut wiederfinden. Der Narzissmus und Hedonismus nimmt immer mehr zu, Empathie und Rücksichtnahme sind hingegen auf dem absteigenden Ast.
Meiner Meinung nach ist es dringend geboten, den Autoverkehr massiv zu beschränken, einen guten und sehr kostengünstigen ÖPNV zu etablieren, die Infrastruktur für Radfahrer stark auszubauen und nicht zu vergessen, dass das ureigene Transportmedium des Menschen die Füße und Beine sind. Wir haben einen extremen Klimawandel, eine falsche Technikorientierung, unnötige Ressourcenverschwendung und ein Naturverständnis, dass uns die eigene Lebensgrundlage zerstören lässt. Die Mobilität muss nicht verschwunden, sondern kann umgewandelt und modifiziert werden. Die technischen Mittel dazu sind da – es braucht nur die Erkenntnis und den Willen dazu.

Und da der Mensch ein träges, auf Altem beharrendes und nicht einfühlendes Wesen im Steinzeitmodus ist, muss er leider durch Gesetze aus dem Steinzeitmodus herausgeholt und auf richtige Bahnen gelenkt werden. Jedes Pferd springt nur so hoch wie es muss. Wir haben keine Zeit mehr, bis es alle begriffen haben.
Ja, es braucht auch Sanktionen, sonst wird’s nicht gelingen.

@fra
ja, das ist der Bericht der BASt
Guck dir mal die Brücke am Schleußiger Weg an. Da hat sich ein ganzer Caravan-Stellplatz entwickelt. Das ist aber kein Parkplatz.

@fra: Ok, dann präzisiere ich, das sie auf der umlaufenden Straße des Marktplatzes gefahren sind.

@André:
“Dafür haben sie mal Kolleginnen von mir auf dem Marktplatz angehalten und zum absteigen gezwungen, obwohl es dort ja sogar erlaubt ist zu radeln.”
Das ist nicht korrekt, verkehrstechnisch zählt die Fläche innerhalb (umschlossen von den Straßen) als Fußweg.
Was die Peterstraße angeht hab ich nicht gesagt das zu bestimmten Zeiten dort keine Fahrräder fahren dürfen. Es ging mir nur um die Diskussion das da nicht genug Fahrradabstellplätze vorhanden wären. Jede Partei verlangt für sich Abstellplätze. Ich hoffe nur das am Schluss für uns Fußgänger noch genügend Platz zum laufen ist.

Es gibt faktisch keinen guten Verkehr, egal ob motorisiert oder nicht, denn am Ende kommt es immer auf das nutzende Individuum an.

Und da sind wir ganz schnell beim Grundübel der Gesellschaft, der überbordenden Ich-Bezogenheit in Verbindung mit mangelnder Einsicht zu eigenen Fehlern.

Ich bin mit allen Verkehrsarten in Leipzig unterwegs (dem ÖPNV aber nur sporadisch, weil meist zu langsam/schlechte Anbindung).
Täglich sehe ich bei jeder Fortbewegungsart Dinge, wo ich an den Menschen (und manchmal auch deren Überlebensinstinkt) zweifle.

@fra: Zwischen 20 und 11 Uhr ist in der Petersstraße “Radfahrer frei”, was manche Mitmenschen leider falsch als “Vorfahrt für Radfahrer” umdeuten.
Mal ganz abgesehen von den fehlenden/fehlgeleiteten Kontrollen, selbst wenn montägliches Großaufgebot in der Innenstadt steht. Dafür haben sie mal Kolleginnen von mir auf dem Marktplatz angehalten und zum absteigen gezwungen, obwohl es dort ja sogar erlaubt ist zu radeln.

@ Christian: Das mit den Wohnmobilbesitzern kann ich so pauschal leider nicht bestätigen. Ich kenne zwei Stellen, wo seit Wochen jeweils das gleiche Fahrzeug Tag und Nacht auf normalen öffentlichen Parkstreifen abgestellt wurde und offensichtlich nicht bewegt wird.

Und zu den blendenden Radfahrern sage ich mal aus meiner Perspektive, dass die mir allemal lieber sind, als wenn mir unbeleuchtet mit dunklen Klamotten jemand entgegen kommt.

@Christian:
“Und wenn das nicht aufgeht, wird sich echauffiert, dass doch die Stadt Flächen dafür vorhalten muss.”
Erinnert mich irgendwie an die Diskussion das in der Fußgängerzone Petersstraße nicht genügend Fahrradstellplätze gibt.

@Sebastian
Es geht – so habe ich das gelesen – aber nicht um die Reduzierung von “Parkplätzen” oder “Parkflächen”, sondern um das Durchsetzen von bereits jahrelang bestehenden Verkehrsregeln.
In diesem Fall: das Falschparken auf Gehwegflächen.

Einen wichtigen Punkt haben Sie genannt: Diejenigen, welche sich ein Fahrzeug zulegen, gehen davon aus, dass es wohl schon irgendwo stehen kann.
Und wenn das nicht aufgeht, wird sich echauffiert, dass doch die Stadt Flächen dafür vorhalten muss. (Am besten noch weil – man zahlt ja Steuern).
Wohnmobilbesitzer wissen das interessanterweise: man sucht sich eine legale Abstellmöglichkeit für das Gefährt. Bei vielen PKW-, Bus-, Transporter- oder Dienstfahrzeugbesitzern ist das offensichtlich noch nie durchdacht worden oder wird ignoriert.

Ein Grabenkampf ist jener um die – für den Fußverkehr vorgesehenen – Gehwege.
Da hat ein PKW nun mal nichts zu suchen. Auch wenn da noch 50cm Platz für ein Drittel Auto wären.

Die Diskussion darum ist so müßig wie jene um Blitzer.
Wenn alle die Verkehrsregeln einhalten würden, wären die Blitzer nur rausgeschmissenes Geld.

Das mit dem Tempo ist ein guter Punkt, die Verallgemeinerung auf alle Radfahrer habe ich dagegen nicht ausgesprochen. Die haben Sie jetzt ins Spiel gebracht.
Dass es auf beiden (allen) Seiten Solche und Solche gibt, ist ein Standpunkt dem ich mich absolut anschließen kann; eigentlich ging es mir auch nur darum.

Der Punkt von “Fra”, wo auf der Wundtstraße denn Autos standen, finde ich ziemlich interessant. Ich hab da noch nie eins parken sehen, höchstens Umzugsfirma oder DHL. Na gut, die Übersicht erklärt, wo nie Knöllchen verteilt werden, insofern stimmts ja schon wieder 😉

@Sebastian
> Wenn man sich für eine halbe Stunde mal an eine Ampel der Karl-Liebknecht Straße, oder der Karl-Tauchnitz-Straße am Clarapark, oder an der Karl-Heine-Straße an der Merseburger setzt, dann ist einfach zu beobachten, auf welcher Seite die Regeltreue besonders gelebt wird.
Alles eine Frage der Perspektive. Stellt man sich mal eine halbe Stunde mit einem Lasermessgerät (gut, ein solches zu bekommen ist eben nicht so ohne weiteres möglich) an die Unterführung am Sportforum oder in die innere Jahnallee sieht man ebenso, auf welcher Seite die Regeltreue besonders gelebt wird. Oder man erkennt (endlich mal), dass es auf jeder Seite Idioten gibt die glauben, sich nicht an die Regeln halten zu müssen. Da muss man auch nicht ständig in jedem Kommentar beide Seiten gegeneinander ausspielen und anderen glauben machen, dass die eine Seite lammfromm und regeltreu ist und nur die andere Bockmist macht. Gleichzeitig könnte man auch eingestehen, dass es auf jeder Seite eine Mehrzahl von Teilnehmern gibt, die sich an die geltenden Verordnungen hält. Als Radfahrer behaupte ich auch nicht das alle Autofahrer den Blinkerhebel nicht kennen, weil heute einer ohne zu blinken vor mir abgebogen ist…

Eine Sache ist, mit Besorgnis oder von mir aus auch mit Kopfschütteln über den Wohlstandszuwachs zu reagieren, der sich da in steigenden Zulassungszahlen niederschlägt, und sich vielleicht auch zu fragen, was sich die innen:Besitzenden so dabei gedacht haben in Punkto Abstellmöglichkeit. Die andere Sache ist aber, mehr und mehr die Reduktion von Parkflächen zu fordern und umzusetzen, weil es vielleicht die persönliche Einstellung zum Thema ist, oder auch passenderweise die ein oder andere Förderrichtlinie mit hilft. Wodurch sich der Druck, den die Leute selbst mit dem Kauf des Autos erzeugt haben, noch mal billig verstärkt. So tief hängen die Früchte nun auch nicht, dass dieser Gegensatz von selbst verschwinden würde.
Und zusammen mit der gar nicht so selten zu hörenden Repressionsidee (Herr Freitag ist nur einer der Sender; inzwischen gibt es in der öffentlichen Diskussion gern mal unwidersprochene Begriffe wie “Dosenlenker” und so weiter, die aus meiner Sicht durchaus auch auf die ein oder andere Formulierung von Medien wie Diesem hier zurückgehen) entsteht dann wirklich ein unschönes Klima.

Und zum Nebenschauplatz des Radverkehrs:
“Am regeltreuesten sind Radfahrende.”
Wenn man sich für eine halbe Stunde mal an eine Ampel der Karl-Liebknecht Straße, oder der Karl-Tauchnitz-Straße am Clarapark, oder an der Karl-Heine-Straße an der Merseburger setzt, dann ist einfach zu beobachten, auf welcher Seite die Regeltreue besonders gelebt wird. WENN man das denn jetzt als Maßstab setzen möchte. Es passt ja nicht ganz zum Parkieren 😉 -Thema hier im Artikel.
Das lästige und oft uneinsichtige Blenden mit Radlampen nehme ich da mal ganz aus von diesem Begriff. Das ist einfach nur rücksichtslos, nicht regelwidrig. Und es zeigt auch die ich-Zentriertheit manches “Ich bin grad im Flow”-Menschens, wie es hier schon zu lesen war. Wenn ich mit der Lampe die Baumkrone vor mir ausleuchte, und die Verkehrsschilder hell reflektieren, könnte man ja mal auf den Gedanken kommen kurz die Lampe einzustellen. Aber man SELBST sieht ja viel besser auf diese Weise…

@Rudi:
Die Studie auf die Sie sich beziehen, ist es der BASt-Bericht V 184 “Unfallrisiko und Regelakzeptanz von Fahrradfahrern” von 2009.
Zusätzlich muss ich leider sagen, das auf meinen Arbeitsweg zu Fuß es die Radfahrer sind die mich gefährden und nicht die Autofahrer.
Jetzt noch eine kleine Frage an den Autor, in Ihrer Aufzählung taucht die Wundtstraße auf. Ich laufe seit Jahren an dieser Straße lang und meiner Beobachtung nach habe ich da noch nie Autos parken gesehen.

Nun, lieber User *Urs*, es ist erfreulich, dass die Zahlen an den Zählstellen sinken (der rollende Verkehr). Die Zulassungszahlen sinken leider nicht, die steigen (der ruhende *Verkehr*). Heißt wohl, dass es immer mehr Autos in der Stadt gibt, die immer weniger genutzt werden. Womit wir wieder beim Platzproblem sind. Denn irgendwo müssen diese hauptsächlich *ruhenden* Fahrzeuge ja untergebracht werden. Auf privaten Stellflächen oder in kostenpflichtigen öffentlichen Parkhäusern ja mehrheitlich nicht. Oder gibt es da auch proportional steigende Auslastungszahlen? Kurz, es wird offensichtlich zu Recht auf die Low-Hanging-Fruit *eingedroschen*, wie Sie es so schön wertend formulieren. Sie ist tatsächlich ein erhebliches Problem und hier schließt sich wieder der Kreis zu den von Ihnen als “Fanatiker” bezeichneten Aktivisten, die dagegen angehen.

Grobes Mißverständnis, lieber User “Rudi”, mir ging es durchaus nicht darum, nun meinerseits auf Radfahrerinnen und Radfahrer zu zeigen, und ich sehe auch eigentlich keinen Grabenkampf, lieber User “Kaisen” (ist das eigentlich japanisch?), und ich finde eigentlich auch nicht, daß wir in der üblich gewordenen Auseinandersetzungs-Kategorie “Druck” denken sollten. Kontrolldruck, tja, ich weiß nicht, es braucht eine umfassende Abrüstung der hibbeligen Entrüstung, sozusagen, finde ich. Das möge man bitte nicht als Aufruf zum Weichspülen mißverstehen. Aber wir mögen doch bitte reihum vermeiden, mit den Worten des Dichters und Satirikers Wiglaf Droste gesprochen, als Fußgänger und Radfahrer (und wegen mir ÖPNV-Passagiere) immerzu “eine Opferrolle vorwärts” zu schlagen (ok, das stammt aus einem anderen Zusammenhang), um damit alle möglichen Ziele zu verfolgen, etwa die Herstellung eines Zustandes, den man immer wieder als Herstellung von Flächengerechtigkeit vernimmt. Ich mache mich nicht oder so gut wie nicht lustig über derlei Termini oder Ziele.

Ich versuche hier, und da ist der LIZ nochmals ausdrücklich zu danken, ein eigenes Verständnis zu erlangen, wie es kommt, daß angesichts von an Zählstellen zurückgehenden Kfz-Zahlen nicht das Gute daran gesehen wird, sondern nunmehr, im Sinne der heutzutage oft genannten niedrighängenden Früchte, auf den ruhenden Verkehr eingedroschen werden soll. Diese Art der Auseinandersetzung halte ich für überflüssig und destruktiv. Wirklich, in bin jahrzehntelang durchaus sportlich mit dem Rad durch Leipzig unterwegs, und ich konnte früher bei vielfach schlechteren Straßen mit weniger Kfz und kann heute mit oftmals besseren Straßen als damals, aber mit mehr Kfz, recht kommod mit dem Velo fahren (bitte, ja, es gibt heikle Stellen). Ich mußte früher aufpassen, und muß es heute. Ich nehme notfalls den Lötkolben, um mein Licht am Rad in Gang zu halten, und ich fahre nicht mehr, wie ich es bekloppterweise in den Achtzigern noch tat, mit Kopfhörern umher. Ich passe auf, daß in den Autos am Straßenrand nicht etwa ein triefender Fahrer sitzt, der plötzlich die Tür aufreißen könnte. Ich akkumuliere einfach keinen Haß. Und kann im Johannapark, in dem man tatsächlich beeindruckende Pfützen auf einem der Hauptwege sehen kann, wenigstens mit dem Rad trockenen Fußes auch mal durch eine Pfütze hindurch fahren, was man als Fußgänger nur mit Gummistiefeln oder Plateausohlen könnte (die GALA hat an der Stelle so etwas wie einen Baumangel fabriziert).

Es ist Fanatismus, als “Geograph im Homeoffice”, wie die LVZ Herrn John vorstellte, quasi mit einem heißen Draht dem Ordnungsamt tägliche Zuarbeiten zu leisten, da ändert auch der “gute Zweck” nichts. Und ich denke, die traurige Nachricht an derlei Aktivisten ist, daß die vermeintlichen Nutznießer es denen nicht danken werden, nicht heute, und nicht dermaleinst, sondern dann ihrerseits andere, weitergehende Fanatismen entwickeln werden.

Und immer der selbe Reflex: “Aber die Radfahrer ….”
Auch wenn es die meisten Menschen nicht glauben wollen: Am regeltreuesten sind Radfahrende. Radfahrende halten sich am häufigsten an Verkehrsregeln – schon aus Eigenschutz. Wer mag, kann dazu auch mal in die BASt-Studie zur “Regelakzeptanz von Radfahrenden” schauen. Die BASt ist die Bundesanstalt für Straßenwesen und sehr autoaffin.
Verkehrsüberwachung findet in Leipzig im Übrigen vor allem für Radverkehr statt. Sowohl das Ordnungsamt hat dazu extra eine Radstaffel angeschafft als auch die Polizei Sachsen. Somit sind ca. 20 Personen jeden Tag unterwegs um Radverkehr zu überwachen – Fehlverhalten anderer interessiert diese leider nicht. Da die Verkehrspolizei insgesamt massiv Personalverlust hatte, ist sie fast nur noch mit der Ausbildung der Schüler*innen befasst und macht fast keine Verkehrsüberwachung mehr, die nicht Radverkehr betrifft.
Und dennoch heißt es immer wieder: “Aber die Radfahrer, die müsste man viel stärker überwachen ….” Nein, muss man nicht. Und schon gar nicht, so lange man für den Kfz-Verkehr, der maßgeblich die meisten Unfälle verursacht und Menschen tötet, keinerlei Kontrollpersonal einsetzt. So wird man niemals die Zahl der schweren Unfälle verringern und die Zahl der Getöteten auf Null reduzieren.

Ich fände mehr Verkehrskontrollen auch für Radler tatsächlich auch besser, obwohl ich mir extrem spiessig vorkomme, dass zu artikulieren. Ich kann Sie, werter Urs, schon verstehen, wenn Sie vor einer Kultur der Repression warnen.

Es gibt im übrigen gelegentlich Kontrollen speziell für Radfahrende, da wird dann auch das Licht überprüft. Aber klar, da fühle ich mit Ihnen, Michel, manche Radler sind mir auch einfach nur peinlich. Scheuklappen und mit dem Finger auf die anderen zeigen gibt es auf allen Seiten.

Ich denke, in irgendeiner Form sollte es einen verbindlichen Grundkurs für Radfahrende geben, eine Art Fahrradführerschein. Wer kein Auto fährt, ist in bestimmten Verkehrssituationen wahrscheinlich auch einfach überfordert.

Naja, und mehr Einsatz darf das Ordnungsamt ruhig auch an den Tag legen, für meinen Geschmack gerne auch mal in Zusammenarbeit mit einem Abschleppdienst.

P.S.: Vielen Dank an dieser Stelle an die LZ, die hier den Diskussionen ein offenes Forum bietet und auch ihre Beiträge zum Thema nicht hinter einer Bezahlschranke verschwinden lässt!

Ich kenne die Herren John und Weisshaar nicht persönlich. Ich kann aber durchaus verstehen, dass sie ihr Anliegen angesichts der allerorts illegal zugeparkten Restflächen, die dem Fußverkehr neben dem MIV, Rad und ÖPNV noch zugestanden werden, und angesichts einer jahrelang untätig gebliebenen Ordnungsbehörde, mit einer gewissen Vehemenz verfolgen. Fanatismus würde ich es aber sicher nicht nennen.

Das Grundproblem, und darum kreisen ja hier auch munter die Diskussionen, ist doch der endliche Platz in einer Stadt mit steigender Zahl von Einwohnern, die alle ihren Bedürfnissen nach von A nach B und C kommen wollen/müssen. Und da ist die Frage, auch angesichts von zwingenden Begleitumständen wie Umweltzerstörung/Klimawandel/Biodiversitätsverlust etc pp, wie dieser Platz sinnvoll und effizient verteilt werden sollte, eine ganz entscheidende. Nach jahrzehntelanger Dominanz des MIV scheint es nun langsam zu dämmern, dass man platzsparenden, umweltfreundlichen, emissions- und lärmarmen Mobilitätsformen den Vorzug geben sollte. Mich verwundert es eigentlich nicht, dass das Infragestellen des Status Quo nicht ohne Grabenkämpfe zugeht. Ich finde sie zumindest hier in den Kommentaren teilweise sehr informativ, angesichts so mancher überbordender Scheindiskussion manchmal auch sehr amüsant. 😉

Der Kontrolldruck ist allgemein viel zu niedrig. Da braucht man sich nicht wundern, wenn alle Verkehrsteilnehmer sich immer weniger an die Verkehrsregeln halten.
Fußgänger laufen bei Rot, Radfahrer die meinen (im besten Fall) reicht das Vorderlicht, dabei lauert die Gefahr normalerweise von hinten, Autofahrer die kreuz und quer parken usw…

Da selbst direkt vor den Augen der Polizei stattfindende Verkehrsverstöße nicht geahndet werden, braucht man sich darüber eigentlich auch nicht wundern.
Wozu an Regeln halten, die einen persönlich im hastigen Alltag nur ausbremsen, wenn einen eh keine Sanktionen treffen…

Was mir in der Diskussion zu kurz kommt, dass eben nicht nur Autofahrer gefährliche Verkehrsverstöße begehen, siehe das Beispiel mit den Radfahrern, was in einigen Gegenden von Leipzig durchaus Standard zu sein scheint. Nur das deren Sanktionsrisiko im Zweifelsfall null beträgt, da sie halt ohne Kennzeichen nicht identifzierbar sind.

Es gibt eben nicht pauschal die guten und bösen Verkehrsteilnehmer, weil wenn wir ehrlich sind hat doch jeder, auch die Herren Weisshaar und John, schon Verkehrsverstöße begangen. Wurden halt im Zweifelsfall nur nie erwischt/sanktioniert.

Was mich persönlich interessieren würde, woher kommt der Fanatismus mit dem Herr John die Falschparker in allen möglichen Stadtteilen verfolgt? Gab es da einen bestimmten Vorfall/Auslöser oder macht er das schon seit seiner Jugend?

@Urs
Besten Dank für Ihre Antwort. Meine geistige Horrorvorstellung Ihrer Person ist nun gänzlich gewichen. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich sie im Geiste eher in die Kategorie “Bünzli-Schwiyzer” verortet habe. Habe übrigens auch mal 3 Jahre in der Schweiz gelebt, … und dort das herrschende Tempolimit auf Autobahnen von 120 km/h und der konsequenten Verfolgung von Rasern genossen (aber damit schweife ich ab).
Nein, Sie sind durchaus diskursfähig.
Ich bin auch bereit, mal bei einem Kaffee mit Ihnen darüber zu diskutieren, wie gewissen Problematiken begegnet werden könnte. Ist ein ernsthaftes Angebot, aber Sie müssen es nicht wahrnehmen.
Persönlich bin ich selbst betroffen von der Schludrigkeit des Ordnungsamtes und habe daher ein gewisses Verständnis für die Aktivisten. Gehen Sie z.B. mal an den Lindenauer Markt und schauen Sie, wieviel PKW-Fahrer durch die Lieferantenzone düsen, obwohl dies verboten ist. Hier dürfen nur Anlieferungen mit einer Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h stattfinden. Wenn Sie Glück haben, fahren die “Illegalen” langsam durch, die ganz Unverfrorenen aber auch mal mit 50 oder 60 km/h. Natürlich nehmen die sich zusätzlich das Recht heraus, auch Mütter mit Kleinkind auf dem Rad anzuhupen, wenn die es wagen, dort zu fahren, wo Radfahrer fahren dürfen – und die PKWs eigentlich nicht.
Dort ist gleichfalls eine Zone, in der das Ordnungsamt bewusst nichts (gar nichts!) unternimmt. Hatte mal ein längeres Telefonat mit einem Ordnungsamtmitarbeiter, in dem dieser erklärte, man könne nichts machen. Die Begründung war: Man kann ja nicht rechtlich sicher nachweisen, dass die Leute, die dort durchfahren, nicht vielleicht doch anliefern. Und dann kam der verräterische Satz: “In Leipzig legen wir in Sachen Lieferverkehr und was als Lieferverkehr betrachtet wird, dies nicht alles so eng aus, wie in anderen Städten.”
Aus diesen Gründen ist meine Sympathie halt eher bei den Leuten, die aus aktivistischen Gründen heraus versuchen, das Ordnungsamt auf Trab zu bringen. Dies hat nicht unbedingt etwas mit Spießigkeit oder Blockwartmentalität zu tun. Selbst mache ich dies nicht, nur ab und an (eher selten) “verzeige” ich besonders dreiste PKW-Fahrer, die z. B. auf meinem Radweg parken und auf dem Gehweg eine Zigarettenpause machen oder einen angeregten Schwatz halten. Und bei Lieferdiensten drücke ich (zähneknirschend) ein Auge zu, obwohl diese auch oft abenteuerlich dreist sind.

Was rücksichtslose Radfahrer betrifft, sind wir durchaus einer Meinung. Die werden auch praktisch nie sanktioniert und dies ist gleichfalls zum Haareraufen. Ich hatte es gewagt, dieses Thema mal bei einem Treffen des ADFC anzusprechen und erntete zuerst peinliches Schweigen, als ob ich über Geschlechtskrankheiten gesprochen hätte. Und dann sprach die Mitarbeiterin des ADFC davon, dass den Radfahrern ja nichts anderes übrig bliebe, als z.B. auf dem Gehweg zu fahren, weil die Radwegeinfrastruktur so schlecht sei. Thema war mit ein, zwei lapidaren Sätzen beiseitegelegt und ich habe wohlweislich nicht weiter insistiert. Dies war alles so peinlich. Lobbyismus und verengtes Denken auf allen Seiten, sei’s von den Autofahrern oder von der Fahrradfahrerfront.
Doch das Fingerzeigen auf die Fehler der “anderen Seite” hilft uns nicht weiter. Nur weil es auch jede Menge bescheuerter Radfahrer gibt, entschuldigt dies nicht die Schläfrigkeit des Ordnungsamtes. Sonst können wir auch der Straßenverkehrsverordnung die Überschrift geben: “Unverbindliche Handlungsempfehlungen im Straßenverkehr”

Ich denke, da hat Herr Freitag tatsächlich in die falsche Wortkiste gegriffen.
Man weiß aber doch, was er meint.
Die Ahndung von Verkehrsverstößen ist keine Repression, sondern das Durchsetzen gesetzlicher Regelungen.
Mal nüchtern betrachtet: was würden PKW-Fahrer meinen, wenn auf der Straße ständig Fußgänger laufen würden, weil die Fußwege so voller Menschen sind?

@Urs Dafür, dass nicht immer nur auf den MIV gezeigt wird, sondern gerade bei diesem besondere Milde walten sollte, dafür haben wir ja Sie und Gleichgesinnte wie *Sebastian* hier. So hat halt jeder seinen Standpunkt und das ist wohl normal. Was ich aber nicht verstehe, was Ahndung von Verkehrsverstößen mit Repression zu tun haben soll? Das müssen Sie näher erläutern. Sehen Sie das in anderen Rechtsbereichen auch so?

Währenddem meine Frage, was John und Weisshaar solche Wut erbracht hat, weder ironisch noch inquisitatorisch gemeint ist, sind Ihre Fragenkaskaden, lieber User “Der Michel” wenigstens in der Tendenz voller Annahmen, auf die ich nicht gekommen wäre. Denn es ist doch vielleicht so: kein manischer Kfz-Führer verirrt sich in die Zweige dieses Mediums LIZ, jedenfalls kann ich mir das nicht vorstellen. So wird es Sie u.U. doch überraschen, daß ich sogar letzte Woche im Schneetreiben mit einem rüstigen Hollandrad in Leipzigs Staßen und Wegen unterwegs war, so übrigens auch heute. Mit der Eisenbahn war ich letzten Freitag in Erfurt, selbstredend hier wie dort war ich mit der Straßenbahn unterwegs, und das kann ich auch dadurch leicht, da ich eine BC100 habe, ich glaube, seit 2008 hatte ich die sechs oder sieben Jahre. Dennoch halte ich ein Kfz, seit 10 Jahren einen Ford Fiesta ’99 mit 60 PS und 1299cm³, der Wagen ist ca. 30cm länger, ca. 12cm breiter und ca. 10cm weniger hoch, aber ca. 300kg schwerer als ein Trabi, der nur mit 26 PS und 594,5cm³ aufwarten konnte, ich hatte einen solchen Trabi bis 2013. Mein Kfz parkiere ich sozusagen auf der Allmende – ohne schlechtem Gewissen. Alle meine Angehörigen in den Generationen vor mir sind unter der Erde, deren Gehwagenerfahrungen liegen längst hinter mir, und ich habe diese ohne Furor anzuhäufen überstanden. Auch die Zeit, als ich ein nun längst nicht mehr minderjähriges Kind zu erziehen hatte. Und ich möchte offen sprechen: Es gibt einen Unterschied zwischen Sorge für Kinder und Kindertümelei. Und analog gilt das für Alte und Gebrechliche. Und derlei ist eben nicht zynisch oder niederträchtig.

Wenn Sie einmal eine Spaziergang auf der Lassallestraße machen (neinnein, ich wohne da nicht) und den Häuser-seitigen Fußweg nehmen, schlagen Sie die Hände über’m Kopf zusammen, wie schlecht der Untergrund ist, um mal ein Beispiel zu geben. Da bleiben Sie mit allen Wägelchen, die es gibt, oder Trottinetts und Rollkoffern hängen. Und wir alle arrangieren uns soweit es geht mit diesem Ist-Zustand. Wenn nun, wie ich jüngst am Kantatenweg sah, drei Autos mit einer halben Reifenbreite auf dem Trottoir stehen, bin ich sicher, daß es Zeitgenossinnen und Zeitgenossen gibt, die Schnappatmung bekommen, ich hingegen atme ruhig weiter.

Wenn User “Ralf” schreibt “Und ich lasse mich nicht mehr nötigen gegen die Straßenverkehrsordnung zu verstoßen.” lese ich daraus eine tiefsitzende Frustration. Ich kann damit nichts anfangen. Ich sehe viel doofe Radfahrer, die mit den heute üblichen superhellen LED-Vorderlichter umherfahren und nicht ahnen, daß sie notorisch blenden, etwa mich als Radfahrer, und ich sehe haarsträubende Abbiegemanöver von Radfahrern, die wild über Trottoirs abkürzen. Ich sehe Fußgänger, die ohne zu gucken haarscharf nicht von der Straßenbahn überfahren werden, und dergleichen mehr. Und ich halte es für falsch, immer und nur immer auf den MIV zu zeigen. Wenn sie einmal feststellen, daß vor lauter Halteverboten – übrigens gibt es keine Ausnahmen für Taxis – kein Weg daran vorbeiführt, Omma im Huckepack zu verfrachten (notabene, das ist eine bewußte Übertreibung), wird Ihnen dämmern, daß Repression auch keine Lösung ist.

Ich mag ja Helvetismen. Falls “Parkieren” und “Grillieren” auch welche sind 😉
Und genau diese “Freude am Verzeigen” merke ich manchen Leuten auch direkt an. Ist ja dank Twitter und den digitalen Wegen sowie unsozialen Medien auch leichter geworden. Ich finde das ganz gut, dass solche Leute hier ab und zu vorgestellt werden, damit man sich ein Bild davon machen kann, wer so alles unsere Ämter und Gerichte beschäftigt.

Auf der anderen Seite ist es schon ärgerlich, wenn man beim Ordnungsamt tatsächlich niemanden erreicht und quasi in ein Vakuum hineinruft. Ich finde es keinen gangbaren Weg, die 110 anzurufen wegen eines blockierenden Autos oder einer überbordenden Gastro-Ausbaus auf dem Gehweg der Karli. Ich würde der Stadt durchaus Ermessensspielraum zugestehen in der Wahl der Entscheidung, was sie mit welcher Strenge verfolgt, aber ich möchte doch zumindest das Gefühl bekommen, dass ich mit meinem Anliegen ernst genommen und grundlegend gehört werde. Eine Rückmeldung, welcher Art auch immer, gehört da schon dazu.

Hallo Ralf, Ihre Idee hatte schon Tilo H., 64, aus Leipzig. 😀
“In seinen letzten Besuchen hätte er stets beobachtet, dass es deutlich mehr Personal gegeben habe als Kundschaft. Stattdessen wünscht er sich, dass der frei werdende Platz für mehr Parkmöglichkeiten genutzt werden – „damit mehr Leute in die Stadt kommen“, sagt er.”
https://www.lvz.de/lokales/leipzig/galeria-kaufhof-in-leipzig-schliesst-das-sagen-leipziger-3XT5D5UGLNHXPFVRKJPCARCKFQ.html
Innenstadtaufwertung durch Parkhausbau direkt an der Einkaufsstraße. Chapeau!

2 Beispiele für den Irrsinn heute:

-kleine Parkanlage mit gepflegten Gehwegen welche direkt vor parkenden Autos enden, die anliegenden Kreuzungsbereiche ständig illegal beparkt, ein großer praktisch immer freier Parkplatz 300 Meter entfernt

-Sommerfelderstrasse: dichter Berufsverkehr, schmale Gehwege. Laut StVO bin ich als Fahrradfahrer verpflichtet auf der Straße zu fahren, die Autofahrer sind verpflichtet mich mit Sicherheitsabstand zu überholen. Ein Kleinwagen kommt gerade noch regelkonform vorbei, ein SUV halt nicht. Klar lasse ich einen Bus durch, indem ich kurz auf den Bürgersteig flüchte. Ich bin aber schon von Autofahrern angebrüllt worden, doch gefälligst den Radweg zu benutzen. Es gibt in dem Bereich von dem ich rede keinen Radweg! Und ich lasse mich nicht mehr nötigen gegen die Straßenverkehrsordnung zu verstoßen. Fußgänger und Fahrradfahrer sind nämlich nicht das Problem.

Da ja jetzt die Galeria dichtmacht: Ich habe eine Idee zur Belebung der Innenstadt: mehr Parkplätze! Das klappt bestimmt super.

Ich höre jetzt noch ne Runde „Warum hört der Fahrradweg einfach hier auf?“ von Jan Böhmermann 😉

@Urs
ich hingegen würde gerne wissen, ob Sie Autofahrer sind und welche Marke und welches Modell Sie besitzen. Wie groß ist das Auto, wieviel Hubraum hat es? Oder sind es gar mehrere Autos, die Sie Ihr eigen nennen?
Dazuhin würde ich gerne wissen, ob sie ein Eigenheim mit eigenem Parkplatz haben (oder mehreren), ob Sie Angehörige haben, die auf den Rollator oder den Rollstuhl angewiesen sind. Gleichfalls interessant wäre die Frage, ob sie hauptsächlich mit dem PKW, den ÖPNV oder gar manchmal auch längere Strecken zu Fuß zurücklegen. Wohnen Sie in der Peripherie von Leipzig oder zentrumsnah? Wann sind Sie letztmals mit dem Zug, der Straßenbahn, dem Bus, dem Fahrrad gefahren?
Haben Sie Kinder, die zu Fuß zur Schule oder zum Spielplatz gehen?

Es wäre doch sehr interessant, diese Fragen von Ihnen beantwortet zu bekommen.

Was ich vor einiger Zeit noch als schön oder wenigstens originell aufgefaßt hatte, nämlich daß es Leute wie Bertram Weisshaar gibt, die sich dem Spazierengehen als Wissenschaft (Promenadologie) widmen, treibt mir nun das Grauen ins Bewußtsein. Der Satz “Alle Menschen in Leipzig sollen sich sicher, bequem, ohne Angst und ohne Hindernisse im öffentlichen Raum bewegen können.” verstehe ich – leider – als Ausdruck von Infantilisierung und ordnungspolitischer Androhung zugleich. Das führt in den Irrsinn, und dieser fängt schon damit an, daß man bei FUSS e.V. (wieviel Leute sind eigentlich in der Leipziger Ortsgruppe?) als auch bei Aktivisten wie Alexander John, den die LVZ dankenswerterweise inzwischen regelmäßig ins Blatt bringt, Freude am Verzeigen (ein markanter Helvetismus) hat: “Fehlbare werden verzeigt.” liest man in der CH recht oft auf Verbotstafeln. Gern würde ich mal Bertram Weisshaar oder Alexander John persönlich kennenlernen. Ich würde gern erfahren, woher ihr Furor kommt.

Schreiben Sie einen Kommentar