Noch muss das Deutschlandticket mindestens eine hohe Hürde nehmen – die Absegnung im Bundesrat Ende März. Erst wenn die Länderchefs dort ihr Okay geben und mit der vom Bund bereitgestellten Finanzierung auch einverstanden sind, kann das 49-Euro-Ticket am 1. Mai dann auch in Kraft treten. Ein Tag, auf den sich die Leipziger Verkehrsbetriebe lieber langfristig vorbereiten.

Weshalb die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) seit Mittwoch, dem 1. März, für alle Stammkunden den Wechsel ins Deutschland-Ticket mit Gültigkeit ab 1. Mai 2023 anbieten. Unter www.L.de/deutschlandticket finden Kunden auch alle Informationen rund um das Deutschlandticket. 

LVB-Stammkunden können unter www.L.de/meinABO auf das Deutschlandticket umsteigen oder sich umfassend informieren im Vergleich zu den Abo-Angeboten mit Mehrwerten wie Mitnahme und Übertragbarkeit. Neukunden können dann ab 3. April in das Deutschland-Ticket bei den LVB über LeipzigMOVE, auf L.de oder in den Servicestellen einsteigen.

Lieber kein Gedränge am letzten Tag

Mit Blick auf die technische Vorbereitung sowie die personelle Verstärkung rechnen die LVB mit Kosten in Höhe von circa 700.000 Euro für die Umstellung, betonen aber, dass die Infrastruktur steht. Als Ausgleich für das Deutschlandticket haben der Bund und die Länder einen finanziellen Ausgleich angekündigt, die entsprechende Richtlinie ist aber weiterhin nicht bekannt.

Wie die aussehen wird, darüber werden die Verhandlungen mit dem Bundesrat entscheiden.

Das kann bedeuten, dass es nach der Bundesratssitzung ganz schnell geht und das Deutschlandticket am 1. Mai in Kraft tritt. Es kann aber auch bedeuten, dass es danach noch einmal zu komplizierten Aushandlungsprozessen kommen wird.

Aber die LVB wollen lieber vorbereitet sein, auch wenn nicht abschätzbar ist, wie viele Leipziger ÖPNV-Kunden dann das 49-Euro-Ticket haben wollen.

Zum jetzigen Zeitpunkt sei ein Nachfrage-, Fahrgast- und Stammkundenwachstum nur schwer abschätzbar, teilt das Unternehmen mit. Mit dem 9-Euro-Ticket habe der öffentliche Personennahverkehr jedoch gezeigt, wie leistungsfähig die Mobilitätsdienstleister in Deutschland sind, sodass die LVB davon ausgehen, dass das Angebot im Linienverkehr ausreicht.

LVB-Geschäftsführer Ulf Middelberg rechnet gleichwohl nicht damit, dass es auf das 49-Euro-Ticket genauso einen Ansturm geben wird wie im Sommer 2022 auf das 9-Euro-Ticket. Eher geht er davon aus, dass die LVB ihren Abonnentenstamm halten werden.

Aber um am 1. Mai keinen Engpass entstehen zu lassen, haben die LVB die Möglichkeit geschaffen, dass man sich seit dem 1. März für das Deutschlandticket registrieren lassen kann. Dann ist man als Kunde mit Datensatz schon einmal im System. Wirklich in den Vorverkauf starten werden die LVB nach der Entscheidung im Bundesrat am 3. April.

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