Es geht den Leipziger Kommunalbetrieben genau wie der Stadt selbst: Wichtige Bauprojekte können sie nicht wie geplant umsetzen, weil sie den Auftrag einfach nicht am Markt platziert bekommen. Das führt jetzt dazu, dass das eigentlich für 2023 geplante Bauprojekt in der Landsberger Straße abgesagt und verschoben werden musste. Zwei andere Projekte können hingegen – wie geplant – umgesetzt werden, melden die LVB.

Die für 2023 geplante Baumaßnahme in der Landsberger Straße muss abgesagt und verschoben werden, teilen die LVB mit. Im EU-weiten Vergabeverfahren konnte für die Hauptbauleistungen kein wirtschaftliches Ergebnis erzielt werden. Durch die deutliche Überschreitung des sorgfältig ermittelten Auftragswertes im Angebot für die Ausführung sei die Finanzierung des Vorhabens nicht gewährleistet, so die LVB. Die Baumaßnahme wird neu ausgeschrieben, über den neuen Bautermin wollen die Bauherren zu gegebener Zeit informieren.

Es sind aber nicht nur die geplanten 10 Millionen Euro von LVB und Wasserwerken, die vorerst nicht in den Abschnitt vom Coppiplatz bis zur Hans-Oster-Straße fließen können. Gleichzeitig ist damit auch der Plan der Stadt obsolet, diesen Abschnitt der Landsberger Straße komplex zu sanieren. Also verschiebt sich auch die städtische Baumaßnahme wieder um mindestens ein Jahr. Ganz zu schweigen davon, dass damit auch die Sanierung des nördlich gelegenen Abschnitts der Landsberger Straße, welcher 2024 saniert werden sollte, verschoben werden muss.

Ein regelrechter Dominoeffekt.

Zwei geplante Baustellen können aber begonnen werden, teilen die LVB mit.

Gleissanierung in Delitzscher Straße, Umleitung Linie 16

Die erste ist ein langer Gleisabschnitt der Linie 16 zwischen der Wittenberger Straße in Eutritzsch und der Buchenwaldstraße nördlich vom Klinikum Sankt Georg.

In zwei Bauabschnitten setzen die Leipziger Verkehrsbetriebe dort ab Montag, dem 20. Februar, die Gleisanlagen instand. Es wird in zwei Bauabschnitten gebaut. Der erste Abschnitt zwischen Wittenberger und Essener Straße dauert vom 20. Februar bis zum 20. März und der zweite wird direkt im Anschluss zwischen Essener und Buchenwaldstraße vom 20. März bis 21. April 2023 umgesetzt.

Schema der Umleitung für die Linie 16 in der Delitzscher Straße. Grafik: LVB
Die Umleitung für die Linie 16 in der Delitzscher Straße. Grafik: LVB

Zwischen Wittenberger und Buchenwaldstraße kommt es deshalb zu Einschränkungen im LVB-Linienverkehr sowie zum Teil für den Autoverkehr. Vom 20. Februar bis 16. April verkehrt die Straßenbahnlinie 16 verkürzt bis Eutritzsch Zentrum bzw. nach Lößnig fahrend, mit Umleitung über die Dessauer Straße und Apelstraße zum Wilhelm-Liebknecht-Platz.

Zwischen Eutritzsch Zentrum und Leipziger Messegelände ist ein Schienenersatzverkehr im Einsatz. Das Klinikum St. Georg ist weiterhin zu jeder Zeit erreichbar, betonen die LVB. Der Umstieg von der Straßenbahn auf den Bus erfolge bereits an der barrierefreien Haltestelle Wilhelminenstraße.

Umleitungen für den Autoverkehr: Für den Kfz.-Verkehr ist die Delitzscher Straße ab 20. Februar stadteinwärts gesperrt, eine Umleitung ist über die Essener Straße und Maximillianallee (B2) zur Theresienstraße ausgeschildert. Der Verkehr stadtauswärts wird an der Baustelle vorbeigeführt, die Kreuzung Essener/Max-Liebermann- sowie die nördliche Delitzscher Straße bleiben frei. Über Änderungen ab 20. März informieren wir gesondert.

Grundhafter Ausbau der Wiedebachstraße

Am 1. März beginnt zudem wie angekündigt der grundhafte Ausbau der Wiedebachstraße zwischen der Arno-Nitzsche-Straße und der Bornaischen Straße inklusive des barrierefreien Ausbaus der Haltestelle Wiedebachplatz. Die Leipziger Verkehrsbetriebe erneuern unter anderem die Haltestellen-, Gleis- und Fahrleitungsanlagen, die Wasserwerke Trink- und Abwasserleitungen im Untergrund.

Die Gleise an der Kreuzung Wiedebachstraße/Bernhard-Göring-Straße. Foto: Ralf Julke
Gleise an der Kreuzung Wiedebachstraße/Bernhard-Göring-Straße. Foto: Ralf Julke

Zur Erhöhung der Verkehrssicherheit werden im Auftrag der Stadt Gehwegnasen und barrierefreie Überwege mit Blindenleitsystem in den Kreuzungsbereichen errichtet. An der Kreuzung Arno-Nitzsche-/Arthur-Hoffmann-/Zwenkauer Straße wird die Ampelanlage erneuert und aus Richtung Zwenkauer Straße eine Radverkehrsführung in Richtung Arthur-Hoffmann-Straße in den Straßenraum eingeordnet.

Die Wiedebachstraße wird dafür vom 6. März bis zum 20. November für den Straßenbahnverkehr voll gesperrt. Die Straßenbahnlinien 10 und N10 werden zwischen den Haltestellen Richard-Lehmann-Straße/HTWK und Triftweg über die Richard-Lehmann-Straße umgeleitet, teilen die LVB mit.

Ein geradezu ironischer Hinweis. Denn das ist nur möglich, weil auf der Schlachthofbrücke auf Antrag des Stadtrates die Gleise für die Straßenbahn wieder verlegt wurden, nachdem diese 2021/2022 neu gebaut worden war. Die LVB hatten in ihrer Stellungnahme auf die Neuverlegung der Gleise verzichten wollen und damit die Kappung einer wichtigen Umleitungsstrecke riskiert.

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Es gibt 3 Kommentare

Ähm, ja, nun. Die ganze Baumaßnahme ist auf unbestimmte Zeit verschoben. Und das es zwischen Viertelsweg und Osterstraße keine Schäden gäbe, ist wohl eher Wunschdenken. Ja, in diesem Abschnitt gibt es Radwege, die auch ganz gut aussehen beim schnellen Blick durch die Windschutzscheibe. Und warum dürfen Radfahrer nicht schnell fahren, auf dem Radweg? Jedenfalls fallen dann dort keine Parkplätze wegen der Radwege weg, die sind schon da.

Eine der besten Nachrichten im neuen Jahr! Die Landsberger vom Viertelsweg bis zur Osterstr. bleibt erst mal so wie sie ist. Warum müssen auf einer der wenigen Straßen ohne Schäden in Gohlis, Straßenbauten vorgenommen werden. 2 Fahrradwege, was soll dieser Irrsinn unausgelasteter Planer ohne Bezug zu anfallenden Kosten, die Radwege sind für Normalradfahrer absolut tauglich, für Radrennen gibt es andere Strecken. Ein Viertel der Parkplätze sollten wegfallen. Es ist jetzt schon schwierig in Wohnortnähe einen Parkplatz zu finden! Denkt irgend jemand an die Arbeitnehmer, welche vor 6 Uhr zur Arbeit müssen. Hoffentlich reicht für diesen ganzen Blödsinn nie das Geld, billiger wird eh nichts mehr. Für die Sanierung vom Coppiplatz bis zum Viertelsweg, welche wirklich nötig wäre, wird das Geld ja reichen, wenn oberhalb des Viertelsweges nichts passiert.

Seltsame Bildauswahl, die Landsberger Straße am Coppiplatz. Man könnte glatt denken, daß es doch nicht so dramatisch ist, wie ganz besonders sorgfältig man beim Ermitteln des Auftragswertes war. Die Kreuzung am Viertelsweg hätte vielleicht etwas besser illustriert, was es bedeutet, wenn diese ruinösen Überreste von Straßenbelag und Straßenbahnschienen nun noch ein paar weitere Jährchen vor sich hin bröseln dürfen. Ein herzliches Dankeschön geht an die Fachkräfte von der LVB!

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