Eine alarmierende Meldung veröffentlichten die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) am heutigen Dienstag, 31, Januar, um 15.10 Uhr. Eine Meldung, die tausende Nutzer des ÖPNV erschreckt haben dürfte: „LVB werden bestreikt: Einschränkungen im Linienverkehr zum Teil möglich. Warnstreik am 1. Februar ab 3 Uhr bis 2. Februar, 5 Uhr“. Aber diese Meldung ist falsch. Die Gewerkschaft Ver.di musste sie postwendend korrigieren.

Geschrieben hatten die LVB: „Die Leipziger Verkehrsbetriebe werden durch die Gewerkschaft vom 1. Februar, 3 Uhr, bis 2. Februar, 5 Uhr, bestreikt. Es kann deswegen teilweise zum Ausfall einzelner Fahrten kommen. Erst mit Beginn des Streiks ist klar, ob und in welchem Umfang Fahrzeuge auf den einzelnen Bus- und Straßenbahnlinien betroffen sind. Regionalbusse sowie Regionalzüge und S-Bahnen sind, soweit bekannt, nicht vom Streik betroffen. Auch bei der Anreise zum DFB-Pokal-Spiel kann es zum Ausfall einzelner Fahrten kommen. Besucher werden gebeten, sich frühzeitig auf den Weg zum Stadion zu machen.“

Das stimmt aber nicht. Das Ausmaß der angekündigten Aktionen ist längst klar, betont ver.di. Und von Einstellung des Betriebs oder größeren Ausfällen im Linienangebot der LVB könne auch keine Rede sein.

„Mit Verwunderung hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di auf die Pressemitteilung der Leipziger Verkehrsbetriebe reagiert. Damit trägt die Geschäftsleitung der LVB völlig unnötig erhebliche Unruhe in die Stadtgesellschaft und die Belegschaft“, kommentiert ver.di die Meldung der LVB.

Paul Schmidt, ver.di-Landesfachbereichsleiter für den Verkehr, erläutert: „Es ist richtig, dass wir morgen einzelne Beschäftigte der LVB im Rahmen der Tarifrunde im öffentlichen Dienst zum Streik aufgerufen haben. Es war jedoch zu keiner Zeit geplant, die Verkehrsbetriebe am morgigen Tag flächendeckend bzw. im größeren Umfang zu bestreiken.“

Die Geschäftsleitung der LVB sei durch ver.di im Vorfeld über den Termin, das zeitliche Ausmaß und auch die zu erwartende Beteiligung informiert worden.

Eine Petition und nur wenige LVB-Mitarbeiter im Ausstand

„Am morgigen Tag übergeben die Beschäftigten eine Petition mit über 1.300 Überschriften an die Stadt Leipzig. Im Rahmen dessen haben wir ganz bewusst nur einzelne Delegierte aus allen Abteilungen in den Warnstreik gerufen. Wir setzen damit ein erstes kleines Zeichen in der Tarifrunde und haben mit Absicht noch nicht auf eine erhebliche Eskalation gesetzt. Das weiß die Geschäftsleitung“, ergänzt Schmidt.

Mit der dann veröffentlichten, mindestens unsensiblen Meldung trage die Geschäftsleitung der LVB nun großflächig Unruhe in die Stadtgesellschaft und die Belegschaft. Sie verunsichere damit Familien samt Schülerinnen und Schülern, Pendlerinnen und Pendler sowie sämtliche andere Fahrgäste inklusive Fußballfans. Tatsächlich sei aus Sicht von ver.di am Mittwoch nicht mit spürbaren Einschränkungen zu rechnen. Sollte es zu einzelnen Linienausfällen kommen, so seien diese wohl eher im hohen Krankenstand und den zahlreichen unbesetzten Stellen begründet.

Dazu sagt Paul Schmidt: „Wir gehen gegenüber der Geschäftsleitung sehr transparent und verantwortungsvoll mit unseren gewerkschaftlichen Aktivitäten um. Wenn dies nun aber genutzt wird, um gezielt für Verunsicherung zu sorgen, müssen wir unsere Informationspolitik für die Zukunft überdenken.“

Empfohlen auf LZ

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Ralf Julke über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Also wie ich das verstehe ist bei der LVB Mitteilung nicht von “Einstellung oder größeren Ausfällen “die Rede. Sondern “teilweise zum Ausfall einzelner Fahrten “. Gibt es für die Lizzi keine wirklich wichtigen Themen mehr? Dieser Artikel könnte auch von der Zeitung mit den 4 Buchstaben kommen. Hauptsache Panikmache…
Ohne geht es wohl nicht mehr. Schade.

Schreiben Sie einen Kommentar