Das sächsische Innovationsprojekt ABSOLUT geht in die Testphase mit Fahrgästen. ABSOLUT, das ist das Pilotprojekt eines autonom fahrenden Busses zwischen der Neuen Messe und dem BMW-Werk Leipzig, an dem die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) als Projektpartner beteiligt sind. Nun geht die Erprobung in die nächste Phase.
Nach den Ausbauarbeiten am Versuchsfahrzeug, Erteilung der Erprobungsgenehmigung und Entwicklung der Fahrautomatisierung startet Mitte Oktober der exklusive Pilottest mit Mitarbeitenden der ABSOLUT-Partnerunternehmen im Leipziger Norden, wie BMW Group Werk Leipzig und der Leipziger Messe.
Vierwöchige Testphase geplant
„Mit unseren Projektpartnern, der Stadt Leipzig und der mitteldeutschen Wirtschaft, gehen wir nun mit dem Fahrgast-Test in die abschließende Entwicklungsphase. Damit wollen wir weitere Innovationsimpulse für den Wirtschaftsstandort setzen, Erkenntnisse für Forschung und Entwicklung generieren und so die Mobilitätszukunft mitgestalten“, erklärte am Mittwoch, dem 12. Oktober, Ulf Middelberg, Sprecher der Geschäftsführung der Leipziger Verkehrsbetriebe.
In dem vierwöchigen Test werden rund 50 Mitarbeitende der beteiligten Unternehmen das Fahrzeug, das automatisierte Fahren sowie die Bestellung per App testen, um weitere Erkenntnisse zu gewinnen.
Und auch das Mitfahren wird schon so organisiert, wie es künftig stattfinden soll: Für den Test wurde eine Kunden-App erstellt, um das Fahrzeug zu bestellen und zahlreichen Mehrwerten, wie Kartenansichten und eine CO₂-Ersparnis anzuzeigen.
Ziel: Automatisierung des ÖPNV
Die Erfahrungen sollen in ein weiteres Forschungs- und Entwicklungsprojekt einfließen: so unter anderem Erkenntnisse für den Aufbau einer Leitstelle zur Überwachung der automatisierten Fahrzeuge sowie zur Kommunikation zwischen den verschiedensten Systemen, inklusive der zwölf Lichtsignalanlagen entlang der Teststrecke.
„Mit unseren Partnern bieten wir Fahrgästen nicht nur eine bequeme Bestellung per App, sondern auch eine sichere Fahrt zu ihren Zielen. Dafür sorgt auch weiterhin ein anwesender Sicherheitsfahrer sowie die Fernüberwachung via Leitstelle. Durch den Praxistest erhoffen wir uns zahlreiche Erfahrungen, um das Angebot weiter zu verbessern und die Automatisierung im öffentlichen Personennahverkehr voranzubringen“, sagt Mario Nowack, ABSOLUT-Projektleiter bei den Leipziger Verkehrsbetrieben.
Das Pilotfahrzeug ist nach offizieller DEKRA-Freigabe mit maximal 50 km/h im Leipziger Norden unterwegs, höhere Geschwindigkeiten sind erst in einem weiteren Entwicklungsschritt möglich. Dienstags bis Donnerstag ist der Elektrobus von 13 Uhr bis 17 Uhr im Leipziger Norden zwischen Leipziger Messe und BMW Werk unterwegs.
„Als BMW Group Werk Leipzig verfolgen wir das Ziel, zusammen mit den Beteiligten des Projektkonsortiums, die nachhaltige Entwicklung des Öffentlichen Personennahverkehrs im Leipziger Norden zu stärken. Wir möchten für unsere Mitarbeitenden, Besucher und Kunden eine verbesserte Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz erreichen und die Entwicklung innovativer Mobilitätskonzepte unterstützen. Ein Projekt wie das autonom fahrende Busshuttle ABSOLUT leistet dazu einen wertvollen Beitrag“, betonte Petra Peterhänsel, Werkleiterin BMW Group Werk Leipzig.
Das Ziel des Projekts
Die Kombination aus Fahrzeugentwicklung, Leitstellenentwicklung, Zulassung für den Betrieb im öffentlichen Verkehrsraum (mit Höchstgeschwindigkeiten bis 70 km/h) und die Integration in den öffentlichen Personennahverkehr.
Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Im ABSOLUT-Konsortium aus Industrie, Kommune und Forschung arbeiten die Leipziger Partner EASY ApiOmat GmbH, BitCtrl Systems GmbH, glts-cotech GmbH, Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH, Sedenius Engineering GmbH, Verkehrs- und Tiefbauamt der Stadt Leipzig und die Virtence GmbH eng mit weiteren Partnern aus Sachsen, wie Technische Universität Dresden, IAV GmbH, FSD Fahrzeugsystemdaten GmbH sowie INAVET GmbH zusammen. Die assoziierten Partner Leipziger Messe GmbH und BMW Group Werk Leipzig unterstützen das Vorhaben aus der Nutzerperspektive.
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