Nach den Kraftfahrzeugen und den Radfahrern zählt Leipzigs Verkehrs- und Tiefbauamt künftig auch die Fußgänger in der Stadt. Noch in dieser Woche beginnt der Test dazu in einer Straße, wo die Fußgänger tatsächlich überschaubar sind – in der Gustav-Freytag-Straße. Zukünftig soll es auch dauerhafte Zählstellen im Stadtgebiet geben.
Fußgängerinnen und Fußgänger in Leipzig sollen künftig an ausgewählten Stellen im Stadtgebiet automatisch gezählt werden, wie dies bereits für den Kfz- und den Fahrradverkehr erfolgt. Noch in dieser Woche beginnt ein entsprechendes Pilotprojekt auf beiden Gehwegseiten der Gustav-Freytag-Straße in Connewitz. Vorgesehen ist, die Zählgeräte über einen Zeitraum von insgesamt drei Monaten an sechs Standorten zu testen.
Der Fußverkehrsverantwortliche der Stadt Leipzig, Friedemann Goerl, sagt dazu: „Ich freue mich, dass wir schrittweise auch für den Fußverkehr unsere Analyse über relevante Fußverkehrsströme mittels neuer Technik erweitern können. Die Zählstellen sind hierfür ein wichtiger Baustein, die Bedeutung des Fußverkehrs stadtweit in den Fokus zu nehmen.“
Erste Tests in Connewitz und Schönefeld
Es gibt zunächst zwei Testgeräte, die nach jeweils zwei Wochen an neuen Standorten montiert werden – im Anschluss an die Gustav-Freytag-Straße erfolgt die Messung voraussichtlich in der Merseburger Straße in Lindenau und in der Eisenbahnstraße in Neustadt-Neuschönefeld. Die weiteren Standorte sollen im Verlauf des Testbetriebs festgelegt werden, betont das VTA.
Getestet werden Geräte der Firma Eco Counter, die Menschen aufgrund ihrer Wärmeabstrahlung anonymisiert erfassen. Das System ist kompakt, lässt sich daher flexibel an jeder Art von Pfosten anbringen und ist bei jedem Wetter funktionstüchtig. Die Daten werden nahezu in Echtzeit an eine Softwareschnittstelle zur Auswertung übermittelt.
Allerdings filtert das System Radfahrerinnen und Radfahrer sowie den motorisierten Verkehr nicht heraus. Deshalb können die Geräte nur an Standorten verlässliche Daten liefern, die nahezu ausschließlich von Fußgängerinnen und Fußgängern genutzt werden – also auf ausgewählten Gehwegquerschnitten.
Fußverkehr endlich ernst nehmen
Die Fußverkehrsstrategie der Stadt Leipzig sieht vor, auch für den Fußverkehr die Datenlage zu verbessern – etwa durch dauerhafte Zählstellen, die helfen, das Fußwegenetz strategisch zu betrachten.
So können durch eine kontinuierliche Erfassung tages-, wochen- und jahreszeitliche Trends sowie Stoßzeiten im Fußverkehrsaufkommen ermittelt werden. Zudem sollen die Zählstellen unter anderem genutzt werden, um anstehende Maßnahmen für den Fußverkehr zu evaluieren.
Im gesamten Stadtgebiet Leipzig erfassen derzeit schon 24 Messstellen bereits täglich rund um die Uhr das Kfz-Verkehrsaufkommen – in der Regel mithilfe von Induktionsschleifen, die in die Fahrbahn eingelassen sind. Diese erkennen motorisierte Fahrzeuge anhand eines Magnetfeldes und dokumentieren so zuverlässig und fortlaufend den Verkehrsfluss.
Sechs weitere Dauerzählstellen dokumentieren dauerhaft den Radverkehr auf zentralen Verbindungsachsen in Leipzig, ebenfalls anhand von Induktionsschleifen.
Die Informationen zu den Messstellen des Kfz- und Radverkehrs sowie die Ergebnisse der Einzelzählungen im Leipziger Straßennetz gibt es online unter www.leipzig.de/verkehrszaehlungen.
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