Stück für Stück treibt die Deutsche Bahn (DB) den Ausbau der Strecke Leipzig–Dresden voran. Auch im Sommer soll mit Hochdruck weitergearbeitet werden, was im Juni auch wieder eine Sperrung der Strecke notwendig macht. Derzeit ertüchtigt sie den Abschnitt Zeithain–Leckwitz für Geschwindigkeiten bis 200 km/h. Die DB will damit die Fahrzeit zwischen Leipzig und Dresden verkürzen und mehr Kapazitäten auf der Strecke schaffen.

Gleichzeitig stattet sie die Strecke mit moderner Leit- und Sicherungstechnik aus.

DB-Projektleiter Lars Enzmann sagte am Freitag, 20. Mai: „Im Bauabschnitt Zeithain–Leckwitz arbeiten wir aktuell an den neuen Eisenbahnbrücken, die künftig die beschrankten Bahnübergänge an der Bahnhofstraße und Poststraße in Glaubitz ersetzen. Außerdem erneuern unsere Fachleute den Bahndamm, das Gleisbett und die Oberleitungsanlagen, errichten Lärmschutz- und Stützwände. Um die Einschränkungen für Fahrgäste so gering wie möglich zu halten, erfolgt ein Großteil der Arbeiten unter rollendem Rad, das heißt bei laufendem Zugverkehr“.

Streckensperrung im Juni erforderlich

Im Juni muss der Abschnitt Zeithain–Leckwitz dennoch zeitweise gesperrt werden. Dann beginnt die DB mit dem Neubau des ersten Gleises in seiner finalen Lage. Während der Sperrung werden die neuen Schienen entladen und für die Verlegung vorbereitet. Dabei kommt unter anderem ein sogenanntes Langschienen-Abladesystem zum Einsatz. Es handelt sich um ein Spezialfahrzeug, das Schienen mit einer Länge von 120 bis 180 Metern transportieren kann.

Die Arbeiten führt die DB vom 13. bis 17. Juni sowie vom 20. bis 24. Juni jeweils in der verkehrsärmeren Zeit zwischen 9 und 15 Uhr durch. In dieser Zeit werden Züge der Regionalexpress-Linie 50 zwischen Dresden-Neustadt und Riesa umgeleitet. Die Haltepunkte Glaubitz (Riesa), Nünchritz, Priestewitz, Niederau, Weinböhla und Coswig (bei Dresden) werden nicht bedient. Für die betroffenen Fahrgäste bietet die DB einen Schienenersatzverkehr mit Bussen an. Fernzüge werden während der Arbeiten umgeleitet oder entfallen zwischen Leipzig und Dresden.

Die Fahrplanänderungen sind bereits im Vorfeld in den elektronischen Fahrplan eingearbeitet worden und bei Online-Reiseauskünften (www.bahn.de und in der App DB Navigator), im Reisezentrum oder an Fahrkartenautomaten abrufbar.

Eine weitere Sperrung des Abschnitts zwischen Zeithain und Leckwitz ist vom 29. August bis 8. September geplant. Dann findet der Brückeneinschub an der Eisenbahnbrücke am sogenannten „Weg zur Hölle“ statt. Über Auswirkungen auf den Zugverkehr wird die DB die Reisenden rechtzeitig informieren.

Tag der offenen Baustelle in Glaubitz

Noch vor Beginn der Arbeiten gewährt die DB allen Interessierten Einblicke in das Projekt: Am 24. Mai zwischen 16 und 20 Uhr findet ein Tag der offenen Baustelle in Glaubitz statt. Besucher/-innen können mit dem Projektteam ins Gespräch kommen. Außerdem werden Führungen über die Baustelle sowie ein Grillimbiss mit Getränken angeboten.

Auch der Infopunkt wird geöffnet sein. Die Veranstaltung ist über die Bahnhofstraße in Glaubitz zu erreichen. Etwa 50 Meter vom Bahnübergang entfernt führt eine provisorische Baustraße über den Floßkanal zur Veranstaltungsfläche.

Das Bahnprojekt Leipzig–Dresden

Der Abschnitt Zeithain–Leckwitz ist Teil der insgesamt 117 Kilometer langen Ausbaustrecke Leipzig–Dresden. Bis Ende 2026 rüstet die DB den Streckenabschnitt mit moderner Stellwerkstechnik aus und ertüchtigt ihn so, dass Züge künftig mit einer Geschwindigkeit von bis zu 200 km/h fahren können.

Zudem werden die Haltepunkte Glaubitz und Nünchritz erneuert und angepasst. Die Bahnsteige sind künftig über Rampenanlagen auch für Reisende mit eingeschränkter Mobilität problemlos erreichbar.

Mit dem Ausbau der Strecke Leipzig–Dresden sorgt die DB dafür, dass Reisende künftig deutlich schneller zwischen den beiden größten sächsischen Städten reisen können. Die Fahrzeit soll von ursprünglich mehr als 90 Minuten auf unter eine Stunde verkürzt werden. Das Projekt sorgt damit für einen attraktiven Bahnverkehr in der Region und leistet einen wichtigen Beitrag dazu, mehr Verkehr auf die klimafreundliche Schiene zu verlagern.

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