Der 14. September 2021 war ein sonniger und trockener Dienstag, mit über 23 Grad Celsius – offenbar perfekte Bedingungen für Leipzigs Radfahrerinnen und Radfahrer: Allein 33.057 von ihnen passierten an diesem Tag eine der sechs Dauerzählstellen für den Radverkehr in Leipzig. Das war Jahresbestwert, stellt das Verkehrs- und Tiefbauamt fest. Zum Vergleich: An einem feuchtkalten und trüben Wochentag im Dezember – wie am 6. Dezember – waren es nur 14.764 Radfahrer. Insgesamt konnten so bereits über 6,2 Millionen Radfahrerinnen und Radfahrer an einer Dauerzählstelle erfasst werden.

Die Daten der Messstellen in der Gerberstraße, der Jahnallee, der Manetstraße, der Semmelweisstraße, der Karl-Liebknecht-Straße sowie im Lene-Voigt-Park helfen dem Verkehrs- und Tiefbauamt, den Radverkehr in Leipzig zu analysieren.Durch eine Kombination mit anderen Zahlen zum Radverkehr – etwa den Nutzerdaten der Stadtradel-App – lassen sich zudem präzise Prognosen zum Radverkehrsaufkommen im gesamten Stadtgebiet erstellen, betont das VTA aus Anlass der Veröffentlichung des neuen Dashboards zum Radverkehr, wo man die Zählergebnisse tagesaktuell einsehen kann.

Dies hilft beispielsweise bei der Planung neuer Radverkehrsanlagen. Doch auch Bürgerinnen und Bürger können sich nun online unter www.leipzig.de/radverkehr jederzeit darüber informieren: Welche Strecken werden wann besonders stark genutzt? Welchen Schwankungen unterliegt der Radverkehr, je nach Wochentag, Tages- oder Jahreszeit?

Na ja: mit Einschränkungen. Denn aktuell gibt es erst sechs solcher Dauerzählstellen an besonders stark befahrenen Routen. Wobei einige sehr aussagekräftige darunter sind wie die Zählstelle Manetstraße, die sich auf dem Radweg durch den Skulpturenpark befindet, auf dem die meisten Radfahrer/-innen, die durch den Johannapark Richtung Innenstadt fahren, erfasst werden können.

Die Anzeige des Dashboards vom 7. Dezember mit den Zahlen vom 6. Dezember. Grafik: Stadt Leipzig, Screenshot: LZ
Die Anzeige des Dashboards vom 7. Dezember mit den Zahlen vom 6. Dezember. Grafik: Stadt Leipzig, Screenshot: LZ

Wobei der Hinweis auf das Wetter nur die Hälfte zum Zahlenbestand erzählt – denn die Einschränkungen durch die Corona-Maßnahmen und vermehrtes Homeoffice beeinflussen die aktuellen Zahlen natürlich ebenso.

Entstanden ist das Dashboard in Zusammenarbeit des VTA mit dem Amt für Geoinformation und Bodenordnung. Hier werden die Daten der verschiedenen Messstellen nutzerfreundlich und tagesaktuell visualisiert: Wie viele Radfahrer wurden am Vortag an den Standorten insgesamt gezählt (14.764 am 6. Dezember)? Wie viele waren es durchschnittlich an jeder Dauerzählstelle (2.884)?

Neben einer Kartenansicht aller Zählstellen lassen sich auch die bislang sechs Standorte einzeln auswählen: Wo lag in den vergangenen zwölf Monaten der tägliche Durchschnitt in der Semmelweisstraße (bei 2.861 Fahrerinnen und Fahrern)? Wie hat sich dieser Wert im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verändert (ein Rückgang um 2,4 Prozent an diesem Standort)? Was war an der Messstelle im Lene-Voigt-Park der Spitzenwert (4.133) – und wann wurde er erreicht (am 9. Juni)?

Daten auch fĂĽr zurĂĽckliegende Monate

Diese Zahlen findet man freilich nicht in der Kartenansicht, sondern in der Detailansicht, die man extra anklicken kann. Wobei die Monatszahlen sehr schön zeigen, wie sich der Radverkehr im Lauf des Jahres entwickelt, mit einem starken Anstieg ab Mai und hohen Zahlen bis in den September. Bei der Messstelle Manetstraße gab es im Juli/August einen technischen Ausfall, sodass gerade in den beiden starken Monaten nicht alle Radfahrer/-innen gezählt wurden.

Was auch verständlich ist: Es ist die älteste Zählstelle.

2017 wurde die erste Dauerzählstelle an der Manetstraße in Betrieb genommen und seither die Standorte sukzessive ausgebaut – etwa 9.000 Euro kosten die Radzähler im Schnitt. Die Zählung funktioniert hier mittels elektromagnetischer Induktion: Die Radfahrerinnen und Radfahrer werden automatisch erfasst, sobald sie über die im Boden eingelassene Messstelle fahren. Andere Verkehrsteilnehmer wie Autos und Motorräder werden herausgefiltert, so das VTA. Dies erlaube eine präzise dauerhafte Zählung an den Messpunkten.

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