Die Verbandsversammlung des Zweckverbandes für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) hat am Dienstagabend, 30. November, im Großen Saal von Schloss Hartenfels in Torgau die Gründung einer Fahrzeugpool GmbH beschlossen. Für einen wichtigen Schritt im Mitteldeutschen S-Bahn-Netz: Denn diese wird mit Strukturwandel-Fördermitteln 16 batteriebetriebene Züge erwerben und an ein Bahnunternehmen für den Einsatz auf der nicht elektrifizierten Strecke Leipzig–Grimma–Döbeln verpachten.

Einen Vorgeschmack, wie ein batteriebetriebener Zugbetrieb aussehen könnte, hatte es schon am 18. September gegeben, als der ZNVL zu einer Probefahrt mit einem Batterie-Zug von Stadler durch den Leipziger City-Tunnel einlud. Denn natürlich ist es der City-Tunnel, der darüber entscheidet, welche Züge im Mitteldeutschen S-Bahn-Netz überhaupt eingesetzt werden können.

Grimma und Döbeln waren bislang völlig außen vor, weil die Strecke nicht elektrifiziert ist. Deswegen fahren hier Dieselloks, die aber nicht durch den City-Tunnel dürfen, was die Verlängerung der S1 nach Grimma und Döbeln bislang immer verhindert hat.

„Mit diesem Beschluss hat die Verbandsversammlung die letzte Weiche gestellt: Die Ausschreibung für das Mitteldeutsche S-Bahn-Netz MDSB2025plus kann nunmehr in den nächsten Tagen starten“, freut sich der ZVNL-Vorsitzende und nordsächsische Landrat Kai Emanuel. Ein wichtiger Bestandteil dieses ab 2025 zu erlebende S-Bahn-Netz ist die Einbindung der beiden Mittelzentren Grimma und Döbeln.

„Dieselloks sind im Leipziger City-Tunnel nicht zugelassen und damit für das MDSB-Netz ungeeignet. Also stoßen wir bislang immer dort an Grenzen, wo keine Oberleitung über der Schiene hängt. Das wird sich ab 2025 ändern. Mit einem Batteriezug ist die S-Bahn-Fahrt nicht mehr in Leipzig–Stötteritz beendet, sondern geht dann mit der neuen S 1 bis Grimma und Döbeln weiter – und das auch noch umweltfreundlich ohne CO2-Emissionen“, so Kai Emanuel.

Welche Batteriezüge von der Fahrzeugpool GmbH letztlich angeschafft und von welchem Verkehrsunternehmen gepachtet und betrieben werden, wird sich aus dem Vergabewettbewerb MDSB2025plus ergeben, betont der ZVNL.

In Torgau beschlossen wurde, dass ZVNL-Geschäftsführer Bernd Irrgang auch die Geschäftsführung der neuen GmbH übernimmt, die über zwei Mitarbeiter verfügen wird. Verbandsvorsitzender Kai Emanuel ist zudem bevollmächtigt, Regelungen für die Ausgestaltung der GmbH festzusetzen. Der ZVNL übernimmt Anschubfinanzierung und Einlage des Stammkapitals.

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