Für Bahnreisende zwischen Leipzig und Dresden wird es ab Freitag, 17. September, wieder turbulent. Denn vom 17. bis 21. September gibt es eine Vollsperrung auf der Strecke und ab Dienstag, 21. September, bis zum April 2023 rollt der Zugverkehr dann nur auf einem Gleis. Die Deutsche Bahn (DB) baut jetzt nämlich den Abschnitt Zeithain – Leckwitz für Geschwindigkeiten bis 200 km/h aus, um die Fahrzeit zwischen Dresden und Leipzig zu verkürzen und mehr Kapazitäten auf der Strecke zu schaffen.
Indem die Voraussetzungen für Geschwindigkeiten bis 200 km/h geschaffen werden, kann die Reisezeit von 91 Minuten (vor Baubeginn) auf unter eine Stunde (nach Fertigstellung) verkürzt werden. Der Streckenausbau zwischen Leipzig und Dresden wird in mehreren Baustufen realisiert. Und da wird erst sichtbar, wie lange so ein Projekt in Deutschland dauert. Denn den ersten Streckenabschnitt von Leipzig bis Riesa baute die Deutsche Bahn schon in den Jahren 1998 bis 2003.Zwar begann der Bauabschnitt von Riesa bis Dresden schon 2002, erfolgt aber jeweils in kleinen Stücken. Einige Abschnitte – wie Kottewitz–Weinböhla, wo ein neuer Tunnel gebaut werden soll – befinden sich noch immer in der Planung. Und dabei wurde der Ausbau der 117 Kilometer langen Strecke Leipzig–Dresden schon 1992 als Verkehrsprojekt Deutsche Einheit beschlossen. Da staunt man tatsächlich, wie es die Erbauer der Leipzig-Dresdner Eisenbahn schafften, die erste deutsche Ferneisenbahnstrecke zwischen Leipzig und Dresden in gerade einmal vier Jahren (1835 bis 1839) fertigzustellen.
Die DB rüstet die Strecke auch mit moderner Leit- und Sicherungstechnik aus. Seit Oktober 2020 hat die DB dafür ein Gleis mit einer Schotterhalterung abgesichert und technisch so ausgerüstet, dass auf diesem Gleis nun während der Bauarbeiten der Zugverkehr weiterrollen kann.
Während einer Sperrung vom 17. September bis 21. September 2021 nimmt die DB dieses Gleis für das Befahren in beide Richtungen in Betrieb.
Ab 21. September 2021 nimmt die DB den Zugverkehr auf dem Betriebsgleis auf und baut das andere Gleis aus. Diese Bauphase wird bis April 2023 andauern. Ab 2024 wird dann auch das zweite Gleis neu gebaut.
Die Bahnübergänge Bahnhofstraße und Poststraße in Glaubitz werden durch Eisenbahnüberführungen ersetzt. Die Bahnübergänge sind vom 17. September bis 21. September 2021 voll gesperrt. Ab dem 21. September 2021 können Fußgänger/-innen und Radfahrer/-innen den Bahnübergang Bahnhofstraße wieder passieren.
Auswirkungen auf den Zugverkehr
Für die Nahverkehrslinien RE 50 Leipzig–Riesa–Dresden und RB 45 Chemnitz–Riesa–Elsterwerda ist ein Schienenersatzverkehr eingerichtet.
Die ICE-Züge der Linie Frankfurt–Erfurt–Leipzig–Dresden beginnen und enden vorzeitig in Leipzig Hbf. Die IC-Züge der Linie Köln–Hannover–Magdeburg–Leipzig–Dresden werden über Elsterwerda (mit zusätzlichem Halt) umgeleitet und halten nicht in Riesa. Aufgrund der Umleitung ändern sich die Abfahrts- und Ankunftszeiten.
Informationen zu den Abfahrts- und Ankunftszeiten gibt es an den Aushängen auf den Bahnhöfen, in der App DB Navigator, bei der Servicenummer der Deutschen Bahn 030 2970, im MDR auf Texttafel 738 und im Internet unter bauinfos.deutschebahn.com und mitteldeutsche-regiobahn.de.
Informationen zum Ausbau Dresden–Leipzig im Infopunkt Glaubitz
Die DB bietet ab dem 28. September Sprechstunden nach Voranmeldung im Infopunkt Glaubitz an. Die Öffnung des Infopunktes erfolgt unter Einhaltung der aktuellen Sächsischen Corona-Schutzverordnung. An folgenden Terminen ist der Infopunkt im Jahr 2021, jeweils von 14 bis 17 Uhr, geöffnet:
28. September 2021
12. Oktober 2021
26. Oktober 2021
9. November 2021
23. November 2021
7. Dezember 2021
Der Infopunkt befindet sich auf der Baueinrichtungsfläche (im „Containerdorf“) am Bahnübergang Bahnhofstraße in Glaubitz. Anmeldungen zur Sprechstunde werden per E-Mail unter vde9@deutschebahn.com sowie telefonisch unter 0151 22345561 (erreichbar montags bis freitags 8 Uhr bis 17 Uhr) entgegengenommen.
Weitere Information zum Bauprojekt Leipzig–Dresden findet man hier.
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