Pendelwege, Rundfahrten, Freunde besuchen: in Großstädten sind die Menschen ständig unterwegs. Ein wenig wirkt es, als zirkuliere der Verkehr durch die Straßen wie Blut durch die Adern des menschlichen Körpers – die Bedeutung, die dem Verkehr zukommt, ist jedenfalls vergleichbar. Doch nicht jede deutsche Stadt geht die Herausforderung Mobilität auf dieselbe Weise an. Der Mobility Check 2021, eine von CosmosDirect durchgeführte vergleichende Mobilitätsstudie, macht die Unterschiede sichtbar.

Methodik und Studiendesign des Mobility Check 2021

Das Wort “Verkehr” ruft wohl den meisten Leuten Bilder von langen, sich stauenden Autokolonnen vor das innere Auge. Dabei umfasst Verkehr – oder, besser gesagt: Mobilität – so viel mehr als den motorisierten Individualverkehr.

Angesichts der international steigenden CO2-Werte, der immensen Mikroplastikbelastung (welche hauptsächlich durch Reifenabrieb entsteht) und des immer knapperen Platzes in deutschen Innenstädten muss bei der Stadtplanung zunehmend umgedacht werden. Das passiert bislang durch die Förderung von E-Autos, öffentlichem Personen-Nahverkehr (ÖPNV) und anderen Transport-Alternativen wie Fahrrad und E-Scooter.

Der Mobility Check 2021 hat für 18 deutsche Großstädte je einen Index errechnet, der all diese Faktoren miteinbezieht und einen Vergleich der stadtspezifischen Mobilitätssituationen ermöglicht. Der Gesamtindex einer Stadt setzt sich dabei aus vier einzelnen Indizes zusammen, welche für den Gesamtwert entsprechend ihrer Wichtigkeit gewichtet wurden:

E-Mobilität: Elektroautos sollen den Schadstoffausstoß auf deutschen Straßen vermindern und uns auf Dauer vom Erdöl unabhängig machen, brauchen allerdings eine spezielle Ladestation-Infrastruktur, die von der Stadt zur Verfügung gestellt werden muss.

Alternative Transportmittel: Hierunter fallen Fahrräder und E-Scooter, aber auch Car-Sharing-Angebote, welche insbesondere in der Stadt eine echte Alternative zu einem eigenen Auto darstellen können.

Öffentlicher Personen-Nahverkehr (ÖPNV): Bus und Bahn sind integrale Bestandteile des Verkehrsnetzes in jeder größeren Stadt, doch nicht in allen Städten lässt sich mit den “Öffis” gleich gut reisen. Es gibt entscheidende Unterschiede in Netzausbau und Nutzungskosten.

Allgemeine Mobilitätsplanung: Wie viele Fahrzeuge gibt es in der Stadt – und wie viel Stadtfläche steht dem Verkehr zur Verfügung? Diese generellen und alle Verkehrsmittel betreffenden Faktoren wurden durch diesen vierten Einzelindex verglichen.

Top 3 und Flop 3 im Mobility Check 2021

Unter Berücksichtigung aller Einzelindizes belegen Hannover (30,81 von 40 insgesamt möglichen Punkten), Stuttgart (26,98 Punkte) und Essen (25,94 Punkte) die drei ersten Plätze im Mobility Check 2021.

Hannover zeichnet sich dabei in den Teilbereichen alternative Fortbewegungsmittel und ÖPNV vor allen anderen analysierten Städten aus. Essen belegt Platz eins im Teilbereich E-Mobilität; die Nase vorn in Sachen allgemeiner Mobilitätsplanung hat Berlin, auch wenn die deutsche Hauptstadt in der Gesamtwertung lediglich auf Platz sieben liegt.

Die letzten drei Plätze im Mobility Check 2021 belegen Bremen (12,61 Punkte), Köln (13,81 Punkte) und Düsseldorf (15,02 Punkte). Bremen ist zudem Schlusslicht in Sachen ÖPNV. Den letzten Platz im Teilbereich alternative Verkehrsmittel hat Leipzig (Platz 14 Gesamtwertung) inne; den letzten Platz im Teilbereich allgemeine Mobilitätsplanung beansprucht Bielefeld (Platz 10 Gesamtwertung). Und so gut Berlin auch in jenem Teilbereich dasteht, so schlecht fällt das Urteil im Teilbereich E-Auto aus: hier markiert die deutsche Hauptstadt den letzten Platz.

Eine Übersicht der Studienergebnisse sowie eine genaue Dokumentation des Berechnungsschlüssels und der erhobenen Daten finden Sie auf den Seiten von CosmosDirect.

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