„In Deutschland wurden im ersten Quartal 142.857 Elektrofahrzeuge neu zugelassen. Die Zahl hat sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum damit nahezu verdreifacht (plus 172 Prozent)“. Meldete der VDIK am 12. April. „Der Anteil am Gesamtmarkt stieg auf 22 Prozent. Darunter waren 64.694 batteriebetriebene Elektroautos (plus 149 Prozent) und 78.047 Plug-In-Hybride (plus 195 Prozent).“ Da wird natürlich die Frage interessant, ob die Ladeinfrastruktur zum Beispiel in Leipzig ausreicht für diesen Zuwachs
„Im März fuhren 65.760 neue E-Fahrzeuge auf die Straßen. Damit legten die Elektro-Neuzulassungen im März mit plus 233 Prozent noch deutlicher zu, als im Januar und Februar. Das ist umso bemerkenswerter, als schon der März 2020 sehr stark verlief“, so der VDIK. Die Elektroauto-Prämie und die zunehmende Leistungsfähigkeit der neuen E-Modelle haben den Zuspruch deutlich erhöht.Aber wie sieht es mit der Leipziger Ladeinfrastruktur aus? Das wollte David Hartwig in einer Einwohneranfrage an die Stadtverwaltung wissen. Und siehe da: Die Stadtwerke bauen ganz ohne großes Tamtam immer mehr neue Ladesäulen im Leipziger Straßenraum. Gab es 2017 erst 97 Ladepunkte im Stadtgebiet, so kamen 2018 wieder 22 hinzu, 2019 dann 19 und 2020 sogar 64. Die Zahl der Ladepunkte (in der Regel sind zwei Ladepunkte auf einer Säule) hat sich also binnen drei Jahren mehr als verdoppelt – auf 199.
Im März haben die Stadtwerke auch die Möglichkeit des kostenlosen Tankens beendet. Auch das ein Zeichen dafür, dass sich das E-Auto zunehmend etabliert. Dafür wurde das neue Produkt L-Strom.drive eingeführt.
Zu den Ausbauplänen der Stadtwerke und den erwarteten Einnahmen beim Stromtanken hat die Grünenfraktion im Stadtrat eine eigene Anfrage gestellt. Aber noch erzielen die Ladesäulen keinen positiven Effekt im Geschäft der Stadtwerke, teilen diese in der Antwort zur Grünen-Anfrage mit: „Die Einnahmeeffekte sind abhängig vom weiteren Zuwachs der E-Fahrzeuge, dem Tankverhalten der Nutzer und somit der Auslastung der Ladeinfrastruktur sowie deren Ausbau. Wir registrieren derzeit eine deutliche Zunahme der Tankvorgänge, resultierend aus dem Hochlauf der E-Fahrzeuge. Auf kurzer Sicht ist eine Wirtschaftlichkeit der Ladeinfrastruktur noch nicht gegeben. Ein wirtschaftlich ausgeglichenes Ergebnis kann nur bei sinkenden Fixkosten für die Infrastruktur und einer besseren Auslastung der Ladesäulen, bei einer Erhöhung der Anzahl der E-Autos erwartet werden.“
„Die Stadtwerke Leipzig planen in den nächsten Jahren einen weiteren Ausbau der Ladeinfrastruktur. Ursächlich ist hierfür im Wesentlichen der steigende Bedarf an Ladepunkten im öffentlichen Bereich“, betont die Verwaltung in ihrer Antwort auf die Einwohneranfrage.
„Ein erhöhter Zuwachs, der sich aus der Bedarfsentwicklung ergibt und wirtschaftlich vertretbar ist, wird seitens der Stadtwerke Leipzig unterstützt. Für das Jahr 2021 ist ein Zubau von 40 Ladesäulen mit mindestens 80 Ladepunkten vorgesehen. Da die genaue Anzahl der jährlich zuzubauenden Ladepunkte von zahlreichen externen Einflüssen abhängig ist, kann diese für die Folgejahre nicht konkret festgelegt werden. In jedem Fall gehen die Stadtwerke Leipzig aktuell davon aus, dass die im Rahmen des Sofortmaßnahmen-Programms zum Klimanotstand der Stadt Leipzig (Handlungsfeld Nachhaltige Mobilität) übernommene Verpflichtung, bis 2025 weitere 300 öffentlich zugängliche Ladesäulen zu errichten, eingehalten wird.“
Ein Konzept gebe es natürlich auch, betont die Verwaltung: „Die Stadtverwaltung hat im Jahr 2020 ein Ladeinfrastrukturkonzept für E-Fahrzeuge in Leipzig erarbeitet. Ziel des Konzeptes war und ist es, einerseits Anbietern von Ladeinfrastruktur ein Angebot zu machen und andererseits den Ausbau von Ladeinfrastruktur auf Grundlage der Standortvorschläge im Konzept zu steuern. Das Konzept gibt somit einen Rahmen vor, auf dessen Grundlage Anfragen zu Aufbau von öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur bewertet werden. Folgende Kriterien wurden im Ladeinfrastrukturkonzept zur Standortermittlung für öffentliche Ladesäulen eingesetzt.“
Ausführliche Hintergründe zur Wahl und zur Bewertung der Kriterien finden sich im Ladeinfrastrukturkonzept auf der Homepage der Stadt Leipzig.
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