Das Thema Radfahren in Leipzig ist mittlerweile auch ein Anliegen der SPD geworden. Am Wochenende starten die Genoss/-innen sogar zu einer Rad-Sternfahrt im Leipziger Südraum und wollen dabei einige Hauptrouten austesten. Und an der Postfiliale in der Richard-Lehmann-Straße fordern sie Poller, damit der Radweg dort nicht immer von „Schnellparkern“ zugeparkt wird.
Im Stadtrat gab es ja in dieser Woche einen nächsten Schritt, damit Leipzig endlich ein belastbares Hauptnetz für den Radverkehr bekommt. SPD, Linke und Grüne haben es gleich mit einer zweiährigen Berichtspflicht gekoppelt, damit die Verwaltung regelmäßig auflistet, was sie tatsächlich zur Verbesserung der Radwege getan hat.
„Die SPD Leipzig begrüßt das gerade im Stadtrat beschlossene Hauptnetz Rad, an dem wir mit vielen Aktiven mitarbeiten konnten. Mit dem Radverkehrsentwicklungsplan, der bis 2022 erarbeitet wird, schafft die Stadt Leipzig neue Planungsgrundlagen für den Radverkehr der allen Verkehrsteilnehmer/-innen und der Umwelt zugutekommt“, sagt der Kreisvorsitzende der Leipziger SPD, Holger Mann.
Und Henrik Fischer, Sprecher des AK Umwelt und Stadtentwicklung der SPD Leipzig, erklärt: „Das Fahrrad ist neben Straßenbahn und Bus ein wichtiger Baustein für die Mobilität der Zukunft. Auf eine neue, ambitionierte und verbindliche Planung für eine sichere und komfortable Radinfrastruktur können sich die Leipziger/-innen freuen.
Auf vielen Straßen und Radwegen muss aber nicht mehr in einem zweijährigen Planungsprozess ermittelt werden, was nötig ist, um das Radfahren in Leipzig leichter und sicherer zu machen. Einigen dieser Stellen wollen wir nun mit einem Sofortprogramm für den Radverkehr abhelfen, für das wir 40 konkrete und überschaubare Maßnahmen vorschlagen, die bis 2022 umgesetzt werden können.“
Der SPD-Kreisverband will zum Beispiel, dass auf der Torgauer Straße nördlich des Torgauer Platzes Radwege markiert werden, in der Industriestraße in Schleußig Tempo 30 angeordnet wird, die Einmündung der Kochstraße am Connewitzer Kreuz sicher gestaltet wird und die viel zu schmalen Radwege auf der Theresienstraße durch breite Schutzstreifen ersetzt werden.“
Und die SPD Leipzig setze sich zudem für Popup-Bikelanes ein, betont Holger Mann: „Die Corona-Pandemie hat erheblich verändert, wie die Leipziger/-innen unterwegs sind. Noch immer nutzen deutlich weniger Menschen Straßenbahn und Bus. Eine zweite Infektionswelle im Winter droht noch mehr Autoverkehr mit sich zu bringen. Deshalb brauchen wir gerade ab Herbst einen gezielten und temporären Ausbau der Radinfrastruktur mit sogenannten Popup-Bikelanes. Dafür schlagen wir Strecken vor, auf denen schon im Radverkehrsentwicklungsplan 2010 eine bessere Radinfrastruktur vorgesehen war, beispielsweise in der Käthe-Kollwitz-Straße, der Antonien- und Rödelstraße, dem Ranstädter Steinweg oder der Dresdner Straße.“
Am Sonntag, 12. Juli, wollen die Leipziger Sozialdemokrat/-innen die Hauptwege der städtischen Radverbindungen testen und gehen auf Sternfahrt in den Südraum. Holger Mann: „Die Tour ins ehemalige Tagebaugebiet soll auch zeigen, wie der Braunkohleausstieg für den Strukturwandel und neue Mobilitäts- und Wirtschaftskonzepte genutzt werden kann.“
Und im Stadtrat hat die Leipziger SPD-Fraktion auch ein nicht ganz unwichtiges Pilotprojekt beantragt: das Abpollern von Radwegen für mehr Verkehrssicherheit beim Radverkehr an neuralgischen Punkten, exemplarisch am Beispiel des Radstreifens vor der Postfiliale in der Richard-Lehmann-Straße.
Die Leipziger SPD-Fraktion hat hier zunächst als Pilotprojekt beantragt, dass der Radweg vor der Postfiliale in der Richard-Lehmann-Straße abgepollert wird.
„Der vor der Postfiliale entlanglaufende Radfahrstreifen wird von vielen Nutzerinnen und Nutzern der Post verkehrsregelwidrig als Kurzzeitparkplatz genutzt. Dadurch entsteht an dieser Stelle, die zudem in der Nähe eines Kreuzungs- und eines Straßenbahnhaltestellenbereichs liegt, eine besondere Gefahrensituation, wenn Radfahrer den Hindernissen auf dem Radfahrstreifen ausweichen müssen“, erklärt dazu SPD-Fraktionschef Christopher Zenker. „Wir wollen durch das Abpollern des Radfahrstreifens das Falschparken verhindern und damit zugleich die Verkehrssicherheit in diesem Bereich erhöhen.“
Die Stadtverwaltung soll bis Ende März 2021 den Radfahrstreifen abpollern und diese Maßnahme evaluieren, um zu sehen, ob dies tatsächlich eine praktikable Lösung gegen Falschparken und für mehr Verkehrssicherheit sein kann.
„Sollte diese Maßnahme erfolgreich sein, möchten wir, dass die Verwaltung an anderen Stellen in der Stadt, wo die Situation ähnlich ist, Radfahrstreifen in einem besonderen Gefahrenbereich entsprechend abpollert“, sagt Zenker. „In anderen deutschen Städten wird von solchen Maßnahmen bereits in größerem Umfang Gebrauch gemacht, um Radfahrerinnen und Radfahrer besser zu schützen und Falschparken zu verhindern.“
Der Stadtrat tagte: Verwaltung hat jetzt aller zwei Jahre Berichtspflicht zum Ausbau des Radnetzes in Leipzig + Video
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