Ist denn gar nichts Gutes am neuen Nahverkehrsplan? Aus Sicht des Leipziger Ökolöwen ist die am Mittwoch, 18. Dezember, vom Stadtrat beschlossene Fortschreibung des Nahverkehrsplans doch so etwas wie eine Weichenstellung. Nach 15 Jahren Sparen und Knausern wird Nahverkehr in Leipzig jetzt endlich wieder als Ausbaumodell gedacht. Zaghaft zumindest. Und das 365-Euro-Ticket hat eine gewisse Chance, umgesetzt zu werden.

Weshalb sich der Ökolöwe mit dem neuen Leipziger Nahverkehrsplan zufrieden zeigt. „Nach Jahren der Kürzungen geht Leipzig im ÖPNV nun wieder in die Offensive. Der neue Nahverkehrsplan verbindet einen vernünftigen Ausbau der Kapazitäten bei Bus und Bahn mit dem Ende der langjährigen Leipziger Fahrpreisspirale im ÖPNV“, erklärt Tino Supplies, verkehrspolitischer Sprecher des Ökolöwen.

Die Stadtverwaltung hat im Vergleich zum ersten Entwurf noch einmal deutlich nachgebessert und entscheidende Forderungen des Ökolöwen für das 365-Euro-Jahresticket mit dem notwendigen Ausbau des Bus- und Bahnangebots eingearbeitet.

„Einige Stimmen wollten im Vorfeld das Eine gegen das Andere ausspielen. Wir Ökolöwen freuen uns, dass der Stadtrat diesen Stimmen nicht nachgegeben und mit dem Nahverkehrsplan die Grundlage für das 365-Euro-Jahresticket gelegt hat“, kommentiert Tino Supplies.

Außerdem sollen die Taktzeiten auf vielen Linien verdichtet werden, neue Haltestellen werden ergänzt und die Übergänge zur S-Bahn effektiver gestaltet. Die Kapazitäten insbesondere in den Spitzenzeiten und am Abend sollen erhöht werden.

All das wird schon zu einer echten Herausforderung für die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB), die gerade in den letzten beiden Jahren schon unter Fahrermangel gelitten haben und weiter Fahrpersonal suchen. Denn dichtere Takte bedeuten nun einmal: Mehr Bahnen im Einsatz und mehr Fahrer und Fahrerinnen am Steuer.

Der Planungsauftrag für die Einführung eines neuen Busnetzes, das die Querverbindungen zwischen den Stadtvierteln verbessern wird, ist erteilt. Gleiches gilt für die Ergänzung neuer Straßenbahnstrecken etwa über den Schleußiger Weg.

Der Ökolöwe hatte im Vorfeld der Ratsversammlung die Forderungen nach einem vernünftigen ÖPNV-Ausbau mit einem 365-Euro-Jahresticket nochmals bekräftigt. Bereits über 20.000 Leipzigerinnen und Leipziger haben den Appell des Ökolöwen für das 365-Euro-Jahresticket unterzeichnet.

„Wichtig ist jetzt, dass es nicht bei dem Plan bleibt. Wir müssen zügig in die Umsetzung kommen und den Leipzigerinnen und Leipzigern einen vorbildlichen Nahverkehr zu erschwinglichen Preisen anbieten“, betont Supplies.

Der Nahverkehrsplan ist selbst kein Beschluss zum 365-Euro-Ticket. Den Prüfauftrag dazu hat der Stadtrat extra erteilt und noch ist offen, welches Ergebnis die Stadtverwaltung dazu vorlegen wird. Geprüft werden sollen ja die Einführungsjahre 2021, 2024 und 2027.

Und wie sehr die Verwaltung den Vorstoß liebt, hat sie ja schon deutlich gemacht, als sie zur Ankündigung, man werde das Prüfergebnis Anfang 2020 vorlegen, auch gleich mal ankündigte, dass man eine erhebliche Finanzierungslücke errechnet habe. Was ja zu erwarten war, wenn man den Abo-Preis quasi halbiert. Die Fahrgastzahlen steigen ja erst, wenn die Tickets preiswerter sind und vor allem das System auch leistungsfähiger geworden ist.

Auf www.oekoloewe.de/365euroticket können Leipzigerinnen und Leipziger den Appell zur Einführung des günstigen 365-Euro-Jahrestickets in Leipzig weiterhin unterschreiben.

Unterstützung für ein 365-Euro-Ticket vom Bund?

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Das, gegenüber Leipzig, geradezu kleine Jena baut seit Jahren seine Straßenbahn aus und tut es derzeit wieder! Leipzig, welches in den letzten Jahren soviel Einwohner hinzu gewonnen hat wie Jena insgesamt, dagegen legte in dieser Zeit sogar Strecken still! Vor einigen Wochen konnte ich auch die Straßenbahn von Nancy nutzen und im Vergleich zur Messestadt Leipzig waren es auch dort Fahrten wie auf einen anderen Stern! Dann schämt man sich in Leipzig nicht einmal für diesen Nahverkehrsplan! Sehr traurig, aber wahr.

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