Am 22. März eröffnete der Leipziger Fernbusbahnhof – samt angeschlossenem Parkhaus, in dem 550 Pkw abgestellt werden können. Aber nicht nur der ADFC wurde mit dieser Eröffnung daran erinnert, dass man eigentlich genauso dringend auf ein Fahrradparkhaus am Hauptbahnhof wartet. Immer mehr Leipziger fahren mit dem Rad zum Zug – finden aber keine wirklich sichere Abstellmöglichkeit vor. Jetzt gab’s eine erhellende Antwort aus dem Planungsdezernat.

Dort ist das versprochene Fahrradparkhaus nicht vergessen. Aber Verhandlungen mit dem großen Koloss Deutsche Bahn brauchen ihre Zeit. Leipzig sitzt nun einmal am Katzentisch, weil es keine reiche Stadt ist, die sich die benötigten Grundstücke einfach mal kaufen kann. Im Gegenteil: Im Grundstückspoker hat die Stadt immer wieder das Nachsehen.

Und rund um den Hauptbahnhof sind die Grundstücke sowieso heiß begehrt – auch wenn Investoren (wie auf der Westseite) die Geduld verlieren und das Grundstück schon längst weiterverkauft haben, bevor die Stadt „Halt!“ rufen kann.

Aber wohin mit dem gewünschten Fahrradparkhaus? Im neuen Busterminal oder den darüberliegenden Parkdecks ist es natürlich nicht vorgesehen. War so auch nie geplant, bestätigt das Planungsdezernat nun auf die Einwohneranfrage zum Thema.

Aber es zeichnet sich tatsächlich ab, dass eine Lösung gefunden wird. Und zwar genau da, wo sie sich auch anbietet.

„An welchen Stellen im Innenstadtgebiet prüft die Stadtverwaltung die Errichtung eines Fahrradparkhauses?“, lautete die Frage.

Und die Antwort deutet jetzt die mögliche Lösung an: „Seitens der Stadt gibt es seit einiger Zeit laufende Abstimmungen und Verhandlungen mit der DB Station & Service AG zur Errichtung einer bewirtschafteten Fahrradabstellanlage im Bereich der ehemaligen Gleise 1-5 des Hauptbahnhofes.

Der Stadt wurde ein Mietangebot für diese Fläche unterbreitet, das sich gegenwärtig in der Prüfung und verwaltungsinternen Abstimmung zur weiteren Vorgehensweise befindet.

Nach derzeitigem Stand der Planung könnten auf dieser, einzuzäunenden und zu sichernden Fläche ca. 2.500 Fahrräder gebührenpflichtig abgestellt werden.

Das VTA hat eine entsprechende Angebotsabfrage zur Errichtung/Betrieb der Fahrradstation getätigt und bereits ein Gespräch mit einem möglichen Betreiber geführt. Es wird auch diskutiert, noch weitere fahrradbezogene Serviceeinrichtungen in der Fahrradstation vorzusehen. Ein Ergebnis konnte bisher noch nicht erzielt werden.“

Die Fläche an Stelle der ehemaligen Gleise 1 bis 5 steht natürlich zur Verfügung, weil hier die Gleise für die S-Bahn in den Untergrund verlegt wurden. Oberirdisch gibt es hier keine Gleise mehr, nur noch den Zugang zur S-Bahn-Station. Deswegen ist unterm Hallendach richtig viel Platz, auf dem sich natürlich die Einrichtung einer Fahrradstation regelrecht anbietet. Jetzt wird also vor allem noch ein kompetenter Betreiber gesucht, der hier auch einen Betrieb sichern kann. Aber das kann, wenn man die Antwort so liest, noch eine ganze Weile brauchen, bis einer gefunden wird.

Wieso wird erst für 2022 ein Fahrradparkhaus am Leipziger Hauptbahnhof geplant?

Wieso wird erst für 2022 ein Fahrradparkhaus am Leipziger Hauptbahnhof geplant?

Empfohlen auf LZ

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Ralf Julke über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

“Bewirtschaftete Fahrradabstellanlage” klingt jetzt nicht wirklich nach kostenlos. Ein Betreiber wird ja wirtschaftlich arbeiten, also Einnahmen und wenn´s geht auch einen Gewinn erwirtschaften wollen. In welcher Höhe sich evtl. Gebühren bewegen werden, ist natürlich noch nicht absehbar, aber ist das zielführend!?
Kann man (die Stadt) nicht einfach Abstellmöglichkeiten für Fahrräder (Bügel o. ä.) installieren und dort Fahrräder abstellen lassen? Wozu eine Bewirtschaftung?

Schreiben Sie einen Kommentar