Vom 15. bis 21. September sind vor allem S-Bahnen und Regionalzüge von der Sperrphase im Hauptbahnhof betroffen

Einen ganz dringenden Rat hat Renate Müller, Leiterin der Verkehrsleitung Fernverkehr Leipzig der DB: „Informieren Sie sich lieber gründlich über Schienersatzverkehr und Fahrzeiten der Züge.“ Man hat zwar in den Vorjahren schon einiges üben können, wenn der Zugverkehr im Hauptbahnhof Leipzig teilweise oder ganz gesperrt werden musste. Aber diesmal wird es ziemlich unübersichtlich.

Das liegt auch daran, dass es drei verschiedene Sperrphasen gibt, bei denen unterschiedlich viele Zugverbindungen betroffen sind. Die meisten dann in der Phase 2, die am Mittwoch, 21. September, um 8 Uhr beginnt und bis zum 25. September dauert, wo sie um 0 Uhr gleich in Phase 3 übergeht: Da wird dann aus der Sperrung der Hauptbahnhof-Westseite für acht Stunden eine Totalsperrung für den gesamten Zugverkehr im Hauptbahnhof.

Am 25. September 8:01 Uhr soll es dann für diesmal geschafft sein.

Aber gerade für S-Bahn-Nutzer geht die Sache schon am Donnerstag, 15. September, ab 4:30 Uhr los.

Da die Nordrampe im westlichen Gleisfeld gesperrt ist, gibt es in dieser Zeit für S-Bahnen und einige Regionalzüge keinen Weg mehr, den Hauptbahnhof nordwärts zu verlassen. Was im Klartext heißt: Zwischen dem S-Bahnhof Connewitz und dem Bahnhof Neue Messe geht gar nichts mehr. Nur die S3 kann durchfahren, weil sie vom Hauptbahnhof gleich nordwestwärts abbiegt.

Worüber sich – in der zweiten Sperrphase – sogar jemand freut: die DB Station und Service AG, die die S-Bahn-Stationen betreut. Sie kann nach fünf Jahren Betrieb im Tunnel jetzt erstmals daran gehen, im Tunnel für fünf Tage den Fahrstrom komplett abzuschalten, um auf der ganzen Strecke die notwendigen Wartungs- und Reparaturarbeiten durchzuführen.

Die Tunnelstationen, so Michael Martinkovsky, werden in der Zeit vom 21. bis 25. September gesperrt, die Tore verriegelt.

40 bis 50 Mitarbeiter des Unternehmens werden an den wichtigsten Umsteigepunkten oberirdisch eingesetzt, um als Reiselenker zu fungieren – den Reisenden also zu erklären, mit welchen Schienenersatzfahrzeugen sie zu welcher Station fahren müssen, um dort in ihren Zug einzusteigen.

Bis auf die S 3, auf die die Sperrung der Nordrampe vom 15. bis 21. September noch keine Auswirkungen hat, sind alle anderen Linien unterbrochen.

Die wichtigsten Endpunkte oder Umleitungsbahnhöfe für die Züge werden vor allem der Bahnhof Leipziger Messe sein und der S-Bahnhof Connewitz, für einige Bahnen wird es auch der S-Bahnhof-Stötteritz sein. Hauptsächlich werden die Berater am Hauptbahnhof, an der Neuen Messe und in Connewitz eingesetzt. Es wird dabei nicht nur Schienenersatzverkehr geben.

Mit den LVB habe man sich wieder darauf geeinigt, die Straßenbahnlinie 16 zwischen Hauptbahnhof und Bahnhof Messe verstärkt einzusetzen und damit eine dauerhafte Verbindung zum wichtigsten Ausweich-Bahnhof herzustellen. Es sollen auch mehr Bahnen im Einsatz sein.

Nicht alle S-Bahnen enden an der Messe, zwei Linien werden vom 15. bis 21. September oberirdisch in den Hauptbahnhof geführt und enden dort: die S4 von und nach Wurzen und die S5/S5X von Halle über die Neue Messe.

Die folgende Übersicht ersetzt natürlich nicht die kurzfristige Information über Internet oder Fahrplanaushänge. Denn wenn sich Fahrzeiten betriebsbedingt verschieben, können auch geplante Anschlüsse davon betroffen sein. Und Henriette Hahn von der DB Regio Südost weist darauf hin, dass es empfehlenswert ist, in den Sperrzeiten möglichst auf die Mitnahme von Fahrrädern zu verzichten, da es in Stoßzeiten ziemlich sicher auch zu vollen Bahnen führen wird. „Dabei haben Kinderwagen und Rollstuhlfahrer eindeutig den Vorrang“, sagt sie. „Bevor jemand wegen seines Fahrrads nicht mitkommt, ist es besser, in dieser Zeit komplett auf das Fahrrad zu verzichten.“

Fahrplanänderungen und Ersatzverkehre in der Sperrphase vom 15. bis 21. September:

Fernverkehrszüge:

– Die ICE der Linie 28 München–Leipzig–Berlin werden umgeleitet. Es kommt in Leipzig Hbf zu Früherlegungen und Verspätungen von ca. 10 bis 30 Minuten. Einzelne Züge werden über Halle (Saale) Hbf (mit zusätzlichem Halt) ohne Halt in Leipzig Hbf umgeleitet.

– Bei den IC-Zügen der Linie 50 Frankfurt (M)–Fulda–Leipzig kommt es in Leipzig Hbf zu Früherlegungen und Verspätungen von 10 bis 15 Minuten.

Nahverkehrszüge:

– Die Züge der Linie RE 10 Leipzig–Falkenberg (Elster)–Cottbus werden nach Leipzig-Stötteritz umgeleitet.

– Die S-Bahnen der Linien S 1 Leipzig-Stötteritz–Leipzig Hbf–Leipzig Messe/Leipzig Miltitzer Allee fahren aus Richtung Miltitzer Allee auf regulärer Strecke bis Leipzig-Stötteritz und von dort weiter als Linie S 4 über Leipzig–Heiterblick in Richtung Eilenburg, Torgau und Hoyerswerda. Für die ausfallenden Zwischenhalte fahren Busse zwischen Leipzig Hbf und Leipzig-Heiterblick.

– Die S-Bahnen aus Richtung Delitzsch, Bitterfeld und Dessau der Linie S 2 Markkleeberg-Gaschwitz–Leipzig–Bitterfeld–Dessau fallen zwischen Markkleeberg-Gaschwitz und Leipzig Messe aus. Als Ersatz nutzen Reisende auf den Abschnitten Markkleeberg-Gaschwitz–Leipzig Hbf und Leipzig Hbf–Leipzig Messe die noch verkehrenden S-Bahnen der Linie S 5x. Zwischen Leipzig Messe und Leipzig-Connewitz fahren Busse.

– Die S-Bahnen der Linie S 4 Riesa–Oschatz–Leipzig–Torgau–Falkenberg–Hoyerswerda beginnen am Leipziger Hbf und fahren über Sellerhausen, Paunsdorf und Engelsdorf nach Wurzen. Zwischen Leipzig-Stötteritz und Leipzig-Paunsdorf pendeln Busse.

– Die S-Bahnen der Linien S 5 Halle–Leipzig/Halle Flughafen–Leipzig Hbf–Altenburg–Zwickau werden zwischen Halle (Saale) Hbf und Leipzig Hbf über Schkeuditz (mit zusätzlichem Halt) umgeleitet. Zwischen Leipzig/Halle Flughafen und Schkeuditz fahren Zu- und Abbringerbusse.

– Die S-Bahnen der Linie S 5x Leipzig/Halle Flughafen–Leipzig Hbf–Altenburg–Zwickau pendeln zwischen Leipzig/Halle Flughafen und Leipzig Hbf (oben) sowie zwischen Zwickau (Sachs) und Leipzig-Connewitz. Zwischen Leipzig Hbf und Leipzig-Connewitz fahren Reisende mit den S-Bahnen der Linie S 3 Halle-Trotha–Halle–Schkeuditz–Leipzig–Borna–Geithain.

Und der Hinweis der Bahn:

Die Reisenden beachten bitte diese Änderungen bei Ihrer Reiseplanung und berücksichtigen auch die längeren Fahrzeiten des Ersatzverkehrs und nutzen gegebenenfalls frühere Verbindungen, um Anschlusszüge zu erreichen. Die Mitnahme von Fahrrädern und Kinderwagen sowie die Beförderung mobilitätseingeschränkter Personen sind im Ersatzverkehr nur eingeschränkt möglich.

Die Deutsche Bahn bittet die Reisenden um Entschuldigung für die entstehenden Unannehmlichkeiten.

Informationen zu den Abfahrts- und Ankunftszeiten gibt es darüber hinaus an den Aushängen auf den Bahnhöfen, bei der Service-Nummer der Deutsche Bahn: (0180) 6996633 (20 ct/Anruf aus dem Festnetz, Tarife bei Mobilfunk max. 60 ct/Anruf.).