Wie angekündigt, hat jetzt die zweite Bauetappe im Bahnknoten Leipzig zur Einbindung des Bahnknotens in das Projekt Deutsche Einheit (VDE) Nr. 8 begonnen. Nachdem von 2012 bis 2015 vor allem sechs Bahnsteige im Hauptbahnhof sowie die achtgleisige Bahnbrücke über die Rackwitzer Straße neu gebaut wurden, geht es jetzt weiter mit dem Bau optimierter Gleisanlagen in Richtung Mockau für die Ein- und Ausfahrt Richtung Berlin und Richtung Erfurt/Halle/Magdeburg.

Dabei wird auch ein neuer Haltepunkt in Mockau im Bereich der Essener Straße gebaut.

2015 waren schon 11 Kilometer Gleise deshalb neu gebaut worden, jetzt kommen weitere 14 Kilometer hinzu, teilt die Deutsche Bahn mit. 80 Weichen werden installiert. Dadurch kann die Geschwindigkeit in diesem Gleisabschnitt auf bis zu 160 km/h erhöht werden, so dass die ICE bei der Einfahrt in den Hauptbahnhof Leipzig nicht mehr auf Bummelzugtempo abbremsen müssen. Die Bahnanlagen erhalten auch modernste Leit- und Sicherungstechnik – so zum Beispiel Elektronische Stellwerke (ESTW) und das European Train Control System (ETCS) wie auf der Neubaustrecke Erfurt-Leipzig/Halle (VDE 8.2).

Auf etwa 51 Kilometern Länge werden neue Oberleitungen die Gleisanlagen überspannen. Und nach 100 Jahren Betrieb im Hauptbahnhofsvorfeld ein Novum für die Anwohner: Auf 4,2 Kilometern Länge erhalten die Anwohner Schallschutz.

Der ICE-Standort Leipzig wird außerdem durch den Neubau einer Zugbildungsanlage mit durchgehendem Anschluss an das ICE-Werk weiter gestärkt. Die Investition für die jetzt beginnenden und bis 2020 dauernden Bauarbeiten beträgt etwa 220 Millionen Euro. Ein wesentlicher Zwischenschritt wird Ende 2017 die Gesamtinbetriebnahme des Projektes Nürnberg-Berlin (VDE8) sein. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2015 war schon der neu gebaute Abschnitt zwischen Erfurt und Leipzig/Halle in Betrieb gegangen. Der Abschnitt von Leipzig nach Berlin ist schon seit 2006 auf dem ICE-Ausbaustandard. Der Abschnitt Erfurt-Nürnberg wird im Dezember 2017 folgen.

Derzeit laufen die Maßnahmen zur Freimachung des Baufeldes, wie Umverlegungen von Kabeln.

Und die Weichenbauarbeiten im Bereich Berliner Straße beginnen.

Aufgrund dieser Weichenbauarbeiten im Bereich Leipzig Berliner Straße kommt es vom 8. Juli (22:00 Uhr) bis 11. Juli (4:20 Uhr) auf verschiedenen Streckenabschnitten im S-Bahn-Netz Leipzig (Citytunnel-Leipzig) zu Fahrplanänderungen und Ersatzverkehren.

Die Änderungen in der Übersicht:

– Die S-Bahnen der Linie S 1 Leipzig-Stötteritz–Leipzig Hbf–Leipzig Messe/Leipzig Miltitzer Allee fallen zwischen Leipzig-Stötteritz und Leipzig Messe aus.

– Die S-Bahnen der Linie S 2 Markkleeberg-Gaschwitz–Leipzig–Bitterfeld–Dessau werden zwischen Leipzig-Connewitz und Leipzig Hbf durch Busse, mit geänderten Fahrzeiten, ersetzt.

– Die S-Bahnen der Linie S 4 Riesa–Oschatz–Leipzig–Torgau–Falkenberg–Hoyerswerda werden zwischen Leipzig Hbf und Engelsdorf umgeleitet. Die planmäßigen Zwischenhalte entfallen. Als Ersatz von/zu den ausfallenden Halten fahren Reisende mit den verkehrenden Bussen.

– Die meisten S-Bahnen der Linien S 5/S5X Halle–Leipzig/Halle Flughafen–Leipzig Hbf–Altenburg–Zwickau werden von Leipzig Hbf bis Markkleeberg umgeleitet. Die planmäßigen Zwischenhalte entfallen. Als Ersatz von/zu den ausfallenden Halten fahren Reisende mit den verkehrenden Bussen.

„Reisende beachten bitte dass die S-Bahnen nicht in Leipzig Hbf (tief) ankommen/abfahren, sondern abweichend in Leipzig Hbf (oben)“, betont die Bahn noch. Und: „Die Reisenden beachten bitte diese Änderungen bei Ihrer Reiseplanung und berücksichtigen auch die längeren Fahrzeiten des Ersatzverkehrs und nutzen gegebenenfalls frühere Verbindungen, um Anschlusszüge zu erreichen. Die Mitnahme von Fahrrädern und Kinderwagen sowie die Beförderung mobilitätseingeschränkter Personen sind im Ersatzverkehr nur eingeschränkt möglich.“

Die Deutsche Bahn bittet die Reisenden um Entschuldigung für die entstehenden Unannehmlichkeiten. Informationen zu den Abfahrts- und Ankunftszeiten gibt es darüber hinaus an den Aushängen auf den Bahnhöfen, bei der Service-Nummer der Deutsche Bahn: 0180 6 99 66 33 (20 ct/Anruf aus dem Festnetz, Tarife bei Mobilfunk max. 60 ct/Anruf) sowie im mdr auf Texttafel 738 und im Internet unter www.bahn.de/bauarbeiten.

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