Die DB Regio Südost mit ihren bisher vier Verkehrsbetrieben hat ihre Führungsstrukturen an die bestehenden Verkehrsverträge angepasst und jeweils Doppel-Führungsspitzen für das jeweilige Marktgebiet installiert. Im Gebiet des Mitteldeutschen S-Bahn-Netzes im Großraum Leipzig/Halle vertreten nun Stephan Naue als Leiter Marktgebiet und Frank Bretzger als Leiter Produktmanagement die Interessen von DB Regio. Und sie legen neue Zahlen zur S-Bahn vor.

Schwerpunkt im Verantwortungsbereich der Doppel-Führungsspitze ist die S-Bahn Mitteldeutschland, deren Netz Ende dieses Jahres erweitert und angepasst wird. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember gibt es folgende Neuerungen im S-Bahn-Netz:

– Verlängert wird die S2 Gaschwitz–Leipzig Hbf. (tief)–Bitterfeld bis Dessau.

– Die S3 wird zukünftig von Halle über Schkeuditz kommend bis nach Geithain verkehren und so Halle und die Gewerbestandorte im Leipziger Norden direkt an den Leipziger Süden anbinden. Zusätzlich wird jede zweite Fahrt der S3 bedingt durch die Bauarbeiten im Knoten Halle in den kommenden zwei Jahren bis nach Halle-Trotha durchgebunden und damit zusammen mit dem HEX den Nordast der bisherigen S7 bedienen.

Stephan Naue verrät jetzt auch, worauf viele Journalisten nun schon seit über einem Jahr gewartet haben: neue Zahlen zur Nutzung des S-Bahn-Netzes. Bislang schwebte immer eine Zahl von 50.000 Nutzern pro Tag durch den Raum.

Das kann Naue jetzt konkretisieren.

Wurden im ersten Halbjahr 2014 am Tag durchschnittlich 54.000 Fahrgäste befördert, stieg die Zahl im zweiten Halbjahr auf knapp 57.000 Reisende, teilt Naue nun mit. Der Zuspruch für die schnellen Bahnen wächst also und man bekommt eine Ahnung davon, warum es auf einigen besonders beliebten Strecken zu Engpässen kommt. Dabei ist allein der Zuspruch auf der S3 von 10.600 auf 11.600 pro Tag gestiegen. Fahrgaststärkste Strecke ist die nach Grünau fahrende S1, die ihre Fahrgastzahlen von 10.700 auf 12.100 steigern konnte, während die S4 ihre 10.000 Fahrgäste am Tag halten konnte.

Auch bei der Kundenzufriedenheit belege die S-Bahn wieder Spitzenwerte: Die Gesamtzufriedenheit bewerteten die Fahrgäste bei einer repräsentativen Befragung des IPSOS-Instituts mit 79 von 100 möglichen Punkten, teilt die DB Regio mit.

 

Die neuen Linien im S-Bahn-Netz ab Dezember 2015.  Grafik: DB Regio
Die neuen Linien im S-Bahn-Netz ab Dezember 2015. Grafik: DB Regio

„Diesen sehr guten Wert verdanken wir vor allem unseren engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich täglich aufs Neue für pünktliche sowie saubere Züge und Stationen einsetzen“, ist sich Bretzger sicher. Auch die Pünktlichkeit wird mit 75 Punkten eingeschätzt, die Freundlichkeit der Kundenbetreuer sogar mit 82.

Dass sich aber die DB Regio darauf nicht ausruhen kann, ist Frank Bretzger bewusst.

„Ein wenig getrübt wird diese positive Bilanz durch die zahlreichen Streiks in den vergangenen Monaten sowie Schwierigkeiten bei der Fahrzeugverfügbarkeit und daraus folgende Überbesetzungen. Mittlerweile haben wir die technischen Probleme aber weitgehend im Griff“, verspricht Bretzger.

Als Reaktion auf die starke Nachfrage zwischen Halle und Leipzig prüfe man derzeit in Absprache mit den zuständigen Aufgabenträgern Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA) und Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) Möglichkeiten für eine weitere Entlastung der Linien S3 (Leipzig-Stötteritz–Leipzig Hbf. (tief)–Schkeuditz–Halle (Saale)) und S5X (Zwickau–Altenburg–Leipzig Hbf. (tief)–Leipzig/Halle Flughafen–Halle (Saale)). Eine mögliche Lösung deutet die DB Regio schon an, denn mit der Inbtriebnahe der zweiten Stufe des S-Bahn-Netzes stehen ab Dezember auch die zusätzlich bestellten S-Bahn-Wagen bereit und könnten als Puffer dienen für die am stärksten nachgefragten Strecken.

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