Wie werden wir künftig mobil sein? Ist das noch ein Streitfall für einen STEP Verkehr? Oder geht die Entwicklung zwangsläufig davon aus, dass eine Stadt wie Leipzig vor allem deshalb attraktiv ist, weil man hier umweltgerecht und barrierefrei vorankommt? Auch mit dem Fahrrad? - Das Thema Fahrradstraßen steckt ein wenig in der Warteschleife. Machen wir doch Nägel mt Köpfen, meint jetzt die Linksfraktion.

Sie fordert eine in Teilen neue Verkehrsorganisation in der Südvorstadt und in Connewitz. Die Bernhard-Göring-Straße soll dabei zur Fahrradstraße ausgebaut werden und die parallel verlaufende Arthur-Hoffmann-Straße mit durchgängigem stadtauswärtigem Kfz-Verkehr soll saniert werden. Dafür sollen noch 2015  Planungsmittel in Höhe von 60.000 Euro bereitgestellt werden.

“Der Leipziger Süden ist das Gebiet mit der kompaktesten Wohnbebauung in der Stadt Leipzig”, begründet die Linksfraktion ihren Änderungsantrag zum Doppelhaushalt 2015/2016. “Aufgrund des entsprechenden Wohnungsangebotes und der Nachbarschaft bzw. der Nähe zu Universitäts-, Hochschul- und Forschungseinrichtungen wohnen hier viele Familien mit Kindern und Studenten, von denen zahlreiche das Fahrrad benutzen. Die vorhandenen Fahrradstreifen in der Karl-Liebknecht- bzw. August-Bebel-Straße sind deshalb nicht ausreichend.”

Ganz neu ist die Schaffung einer alternativen Fahrradroute nicht. Nur scheint sich Leipzigs Verwaltug derzeit nicht so recht an das Thema heranzutrauen. Zu heftig war der Protest aus den eher autoaffinen Teilen der Leipziger Stadtgesellschaft.

Aber warum sollen Autos übeall das Primat haben? Das war auch die große Frage bei der Diskussion um den Radverkehrsentwicklungsplan 2010 bis 2010, für den gleich mehrere Dutzend möglicher Radverkehrsstraßen für Leipzig diskutiert wurde. Auch die Bernhard-Göring-Straße, wie die Linksfraktion betont. Es wäre also an der Zeit, auch einmal ein so wichtiges Projekt anzupacken. Und zwar zeitnah.

“Die Bernhard-Göring-Straße stellt eine Nord-Süd-Direktverbindung zwischen Stadtzentrum und Zentrum Südost mit dem Zentum-Süd, der Südvorstadt und Connewitz dar. Deshalb ist seit Jahren vorgesehen, die Bernhard-Göring-Straße als Fahrradstraße einzurichten”, heißt es darum im Änderungsantrag. “Dazu ist es erforderlich, besonders im nördlichen Bereich die Arthur-Hoffmann-Straße wieder für den stadtauswärtigen Kfz-Verkehr zu ertüchtigen. Gleichzeitig wird auch eine Entlastung der Karl-Liebknecht-Straße vom Kfz-Verkehr nach deren Umbau angestrebt, da stadträumlich keine durchgängige Separierung des Gleiskörpers und separate Haltestelleninseln möglich sind. Dazu ist es gleichfalls erforderlich, dass der südliche Bereich des Knotens am Bayerischen Bahnhof umgestaltet und so eingerichtet wird, dass eine Bevorrechtigung für die Straßenbahn in Analogie zur Jahnallee erfolgen kann.”

Die Karl-Liebknecht-Straße und der Peterssteinweg sollen 2015 fertig werden. Ab 2016 rücken deshalb die beiden parallelen Straßen Bernhard-Göring-Straße und Arthur-Hoffmann-Straße in den Fokus der Stadtplaner.

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