Leipzigs Stadtverwaltung tut sich schwer, wenn es um autofreie Tage geht oder eine echte Beteiligung an der "Europäischen Mobilitätswoche". Die läuft gerade und wird jährlich von der Europäischen Kommission europaweit jeweils zwischen dem 16. und 22. September durchgeführt. Viele Kommunen in fast allen Staaten der Europäischen Union sind schon dabei.

Leipzig war in den vergangenen vier Jahren immerhin durch private und Vereins-Initiativen schon inoffiziell an der Aktionswoche beteiligt, mit Aktionstagen wie dem Parkingday und Fahrraddemos, Straßenfesten mit Kundgebungen zum Flächenverbrauch oder Gefahren durch Autos etc. Die Leipziger Grünen-Fraktion hat nun beantragt, dass die Stadt Leipzig künftig ganz offiziell an der Mobilitätswoche teilnimmt.

“Der soeben eingereichte Antrag fordert die Stadtverwaltung auf, die Bedingungen zu schaffen, dass Leipzig im kommenden Jahr offizielle Teilnehmerkommune der Europäischen Woche der Mobilität wird und sich mit einem Konzept zur Umsetzung einbringt. Dabei sollen die schon vorhandenen Netzwerke und Akteure eingebunden werden”, erklärt dazu Norman Volger, Fraktionsvorsitzender und umweltpolitischer Sprecher der Fraktion. “Mobilität ist ein Thema, welches Jeden und Jede betrifft. Wir sehen uns großen Herausforderungen gegenüber, unsere Stadt zu befähigen, auch zukünftig die individuelle und berufliche Mobilität zu erhalten. Gleichzeitig muss sie innerstädtisch so gelenkt werden, dass die allgemeinen Belastungen daraus nicht steigen, sondern weniger werden. Dazu müssen sich die Rahmenbedingungen ändern. Mit der Konzepterstellung und dem Beteiligungsverfahren zum neuen Stadtentwicklungsplan Verkehr und öffentlicher Raum wurde das besondere Engagement der Bevölkerung zu Verkehrsthemen sichtbar. 600 Vorschläge wurden der Stadtverwaltung übergeben. Dieses Potenzial sollte in der Mobilitätswoche im September weiter genutzt werden, um die Zukunft mobil zu machen.

Im Zusammenhang mit den Anforderungen der EU an die Luftqualität und die Belastungen durch Lärm insbesondere in Städten, ist einer der möglichen Schlüssel zur Verbesserung der Lebensqualität die Verminderung des individuellen motorisierten Verkehrs. Inzwischen ist die Kampagne “Mobilitätswoche” auch außerhalb Europas verbreitet – wie zum Beispiel in Japan, Taiwan, Brasilien, Kolumbien und Ecuador.

Die Europäische Woche der Mobilität zielt darauf ab, für die Alternativen zum Weniger an motorisiertem Individualverkehr zu werben und damit u.a. eine Verminderung von Stressfaktoren und ein Mehr von öffentlich verfügbarem Platz erlebbar zu machen. Die Woche gibt die Möglichkeit, die Vorteile alternativer Mobilität insbesondere in den Städten aufzuzeigen und bietet zudem eine einzigartige Chance für die kommunalen Verwaltungen, neue Verkehrs- und Umweltstrategien auszuprobieren und einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.

www.mobilityweek.eu

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