Eigentlich sollte im Juni schon die große Eröffnung der neu gebauten Bornaischen Brücke sein. Aber die Brückenbauer sind im Verzug, mit der Eröffnung der Brücke und Freigabe für den Autoverkehr ist frühestens im Oktober zu rechnen. Die Baustelle hat natürlich auch alle Baupläne der LVB verzögert. Noch fahren die Straßenbahnen der Linie 11 nur eingleisig Richtung Dölitz. Aber eine wichtige Maßnahme kommt jetzt in den Sommerferien.

Jetzt wird auch das zweite Gleis gebaut. Was aber für die Straßenbahnen bedeutet: Sie können vom 18. bis zum 20. Juli nicht über die Brücke. Es muss also wieder Umleitung gefahren werden. Fahrgäste der Linien 10 und 11 kennen das schon aus dem Vorjahr. In den drei Tagen fährt die Linie 11, mit der man sonst so schon nach Markkleeberg-Ost fahren kann, über das Connewitzer Kreuz nach Lößnig. Dafür schwenkt die Linie 10 wieder in die Bornaische Straße und fährt vom Connewitzer Kreuz bis zur Klemmstraße, wo sie an der Wendeschleife vor der Brücke endet.

Wer weiter nach Markkleeberg-Ost will, der muss die Linie 11 nutzen und mit dieser Straßenbahn bis Lößnig, Haltestelle Moritzhof, fahren. Dort kann man dann umsteigen auf den Ersatzbus, der vom Moritzhof über die Dankwartstraße in Dölitz über die Bornaische Straße bis zum Schillerplatz in Markkleeberg fährt.

Die Sperrung gilt drei Tage, dann wird wieder gefahren wie zuvor – die 11 eingleisig nach Markkleeberg-Ost, die 10 nach Lößnig.

Bis zum September. Dann wird es – so erklärt der für die Verkehrsorganisation bei den LVB zuständige Mann, Matthias Lietze, – noch einmal eine fünftägige Sperrung der Brücke geben. Da werden dann die Weichen ausgebaut und die Gleise endlich komplettiert. Und dann – darauf freut man sich selbst bei den LVB schon sehnsüchtig – kann wieder zweigleisig nach Markkleeberg-Ost gefahren werden.

Bei den Restarbeiten der Stadt an der Brücke kann es dann noch ein bisschen dauern. Aber dass der Bau nicht ganz einfach werden würde, wusste man auch schon 2011, als man den ganzen maroden Zustand der alten Brücke aus den 1970er Jahren vor Augen hatte. Dazu kamen dann noch zwei unberechenbare Faktoren, denn der Brückenbau fiel genau in die Zeit, als die Deutsche Bahn auch die tunnelbegleitenden Umbaumaßnahmen im Leipziger Gleisnetz machen musste. Auch das nicht immer planbar, so dass sich ein wichtiges Zeitfenster, das man für einen zügigen Brückenbau gebraucht hatte, drastisch verengte. Und dazu kam dann auch noch der harte Winter 2012/2013, der eigentlich zu einem Stillstand der Bauarbeiten hätte führen müssen. Man versuchte trotzdem, unter Planenzelten weiter zu arbeiten. Aber die Länge des Winters sorgte dann dafür, dass auch das nicht viel half. Ergebnis: Eine Bauverzögerung von am Ende vier Monaten.Für Fahrgäste der Linie 11 wird der Sommer 2014 sowieso besonders abenteuerlich. Über die Umleitungen im Gefolge der Baumaßnahmen am Georgiring und in der Kurt-Schumacher-Straße haben wir ja schon berichtet. In Stahmeln kommt vom 19. Juli bis zum 8. August noch ein Extra-Parcours hinzu: Der Umbau der Haltestelle Pittlerstraße geht in die heiße Phase. Da auch Gleiskreuze gebaut werden müssen, geht an der sonst eingleisigen Strecke in dieser Zeit nichts mehr. Die Straßenbahn der Linie 11 endet in dieser Zeit an der Wendeschleife in Wahren. Von dort aus fahren dann Ersatzbusse bis zum Schkeuditzer Rathausplatz.

Eine Gelegenheit, die die LVB auch zu einer Baumaßnahme in Schkeuditz nutzen.

In der Zeit vom 19. bis 26. Juli wird es an der Baustelle Pittlerstraße besonders eng, da kommen dann nicht mal mehr die Busse an der Baustelle vorbei. In dieser Zeit fahren die Ersatzbusse eine Extra-Kurve über die Pittlerstraße, die B6 und die Stahmelner Straße. Weil damit aber die Ortsteile südlich der Halleschen Straße schlecht angebunden sind, wollen die LVB in dieser Zeit einen Mini-Bus über die Stahmelner Straße fahren lassen, der die hier Wohnenden anbindet. Er soll aller 30 Minuten fahren. Dichtere Takte kann sich Matthias Lietze nicht vorstellen. “Es ist davon auszugehen, dass auch der Kfz-Verkehr hier einen Ausweich suchen wird und auf der Stahmelner Straße ein recht schwieriges Durchkommen ist”, sagt er.

Und einen Umleitungs-Parcours gibt es dann auch noch für die Straßenbahnen der Linien 2 und 16.

Die 16 ist ja – wie die 10 und die 11 – auch von den Umleitungen wegen der Baustellen am Georgiring (26. Juli bis 3. August) und in der Kurt-Schumacher-Straße (23. bis 25. Juli) betroffen.

Vom 9. bis 31. August gibt es dann weiträumige Umleitungen wegen Gleisbauarbeiten in der Philipp-Rosenthal-Straße. Das betrifft dann auch die Linie 2.

Die Linie 2 verkehrt dabei ab der Haltestelle Wilhelm-Leuschner-Platz über Augustusplatz zur Ersatzendstelle Hauptbahnhof. Wer also zur Deutschen Nationalbibliothek will, muss die 16 nehmen – fährt aber auch da Umleitung: Die Linie 16 fährt ab der Haltestelle Deutsche Nationalbibliothek über die Prager Straße, Augustusplatz zum Hauptbahnhof. Oder eben umgekehrt: Hauptbahnhof, Augustusplatz, Prager Straße (wie die 15) und dann über die Philipp-Rosenthal-Straße zur DNB.

Damit aber insbesondere Besucher der Universitätsklinik nicht ganz und gar im Regen stehen, soll die Buslinie 60 auch außerhalb der üblichen 10-Minuten-Takte auch in Tagesrandzeiten weiter in dichter Taktfolge fahren.

Der Umleitungsplan für die Haltestelle Pittlerstraße als PDF zum Download.

Der Umleitungsplan für den Gleisbau in der Philipp-Rosenthal-Straße als PDF zum Download.

Der Umleitungsplan für die Baustelle Bornaische Brücke als PDF zum Download.

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