Wenn es nach dem StudentInnenRat der Universität Leipzig geht, dann wird das LVB-Semesterticket für Uni-Studierende in der bekannten Form so fortgesetzt. Dafür sprach sich der StuRa am Dienstag, 31. Januar, aus. Zuvor hatte er die Studierenden zur Online-Bewertung eingeladen und vier Alternativen zur Wahl gestellt.

Außerdem wurde online eine umfangreiche Mobilitätsbefragung durchgeführt, eine Befragung, die durchaus auch die Statistiker der Stadt Leipzig faszinieren dürfte. Denn hier erfahren sie von den Betroffenen selbst, wie sie sich in Leipzig bewegen. Mit eigenem Pkw übrigens fast keiner. Hinter “andere Fortbewegungsarten” könnte – da ja der Pkw wegfällt – vor allem das Fahrrad oder der Spaziergang zu Vorlesung und Seminar stecken.

Aber deutlich wurde auch: Die Nutzung des ÖPNV ist vor allem eine Sache der jüngeren Semester, die oft auch angeben, sich zur Nutzung von Bahn und Bus “leider” gezwungen zu sehen. Der Grund wird in der Häufigkeit der Nutzung sichtbar, denn die meisten sind mit ihrem Ticket täglich unterwegs. Da lässt das Studienpensum ahnen.

Bei der Frage nach den diversen Möglichkeiten des Semestertickets wurde auch deutlich, dass sich die Interessen der Studierenden nicht unbedingt decken. Studierende, die ihren Wohnort nicht in der Stadt haben, würden eindeutig das MDV-Semesterticket bevorzugen – die anderen sehen im LVB-Semesterticket die größeren Vorteile. Immerhin 76 Prozent der Teilnehmer an der Befragung sind eher selten mal außerhalb Leipzigs unterwegs. 2.510 Teilnehmer besitzen übrigens auch kein Semesterticket. Es ist also keine Befragung unter reinen Befürwortern, sondern gibt ein durchaus differenziertes Meinungsbild der rund 27.000 Studierenden an der Uni Leipzig.An der Bewertung der vier Semesterticketvarianten nahmen 7.449 Studierende teil, was etwa zwei Prozent weniger sind als zur Urabstimmung 2010.

“Es ist dennoch erfreulich, dass weit über 7.000 Studierende die 19 Fragen zu ihrem Mobilitätsverhalten beantwortet haben und wir somit erstmals eine fundierte Datengrundlage zur studentischen Mobilität erhalten konnten”, sagt Alexander John, Referent für nachhaltige Mobilität im StuRa.

Das Semesterticket der LVB, wie es aktuell für die Uni Leipzig gilt, hat bei der Bewertung am besten abgeschnitten. Mit 3,6 von maximal 5 Punkten lag es 0,6 Punkte vor dem MDV-Vollticket, welches den 2. Platz einnimmt.

John: “Die Studierenden haben bei der Mobilitätsbefragung erneut deutlich gemacht, dass der Wunsch eines Semestertickets besteht.”

Die Variante “kein Semesterticket mehr” erhielt mit 1,78 von maximal 5 Punkten die niedrigste Bewertung. Alexander John dazu: “Die Studierenden haben sich sehr gezielt für die Beibehaltung eines Semestertickets entschieden und damit solidarisch gehandelt.”

Die vollständige Auswertung der Befragung zum Mobilitätsverhalten: www.stura.uni-leipzig.de/semesterticket

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Ralf Julke über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar