Am Dienstag, dem 22. Oktober, bekam das deutschlandweite Wasserstoff-Kernnetz durch die Bundesnetzagentur ganz offiziell seine Genehmigung. Damit kann die ONTRAS Gastransport GmbH (ONTRAS), Tochter der in Leipzig ansรคssigen VNG, mit dem Bau leistungsfรคhiger Wasserstoff-Transportleitungen in Ost- und Mitteldeutschland beginnen.

โ€žรœber unsere strategisch tragfรคhigen Leitungsprojekte werden wir klimaneutral erzeugten Wasserstoff nach Ost- und Mitteldeutschland bringenโ€œ, erklรคrt Ralph Bahke, ONTRAS-Geschรคftsfรผhrer Steuerung und Entwicklung. Und ergรคnzt: โ€žDamit leisten wir einen substanziellen Beitrag zur Dekarbonisierung der Industrie und fรผr den Markthochlauf einer Wasserstoffwirtschaft.โ€œ

Im ersten Schritt baut ONTRAS rund 600 Kilometer Wasserstoff-Transportleitungen im mitteldeutschen Raum, das ONTRAS H2-Startnetz. Rund 80 Prozent davon entstehen durch die Umstellung bestehender Gasleitungen, etwa 20 Prozent werden neu gebaut. Damit realisiert ONTRAS zunรคchst die Verbindung der Region Leipzig mit dem mitteldeutschen Chemiedreieck, den Industriezentren in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen, dem Berliner Raum sowie dem Industriebogen MeiรŸen. Das deutschlandweite Wasserstoff-Kernnetz soll bis 2032 entstehen, das Investitionsvolumen belรคuft sich auf rund 19 Milliarden Euro.

Das erste Teilstรผck

Als erstes Teilstรผck ihres Wasserstoffnetzes stellt ONTRAS im Rahmen des vom Bundesministerium fรผr Wirtschaft und Klimaschutz gefรถrderten Projektes Energiepark Bad Lauchstรคdt bereits eine 25 Kilometer lange Pipeline auf den Transport von grรผnem Wasserstoff um.

โ€žDieses Pilotprojekt zur Umstellung einer Bestandsleitung auf Wasserstoff ist fรผr uns รคuรŸert wertvoll: Hier konnten wir wertvolle Erfahrungen sammeln, die uns beim Umstellen weiterer Gasleitungen auf den Transport von Wasserstoff Zeit und Arbeit ersparen werden. Mit der Inbetriebnahme im nรคchsten Jahr werden wir zudem konkrete Betriebserfahrung fรผr die kommenden Projekte sammelnโ€œ, so Gunar Schmidt, ONTRAS-Geschรคftsfรผhrer Betrieb und Sicherheit.

ONTRAS will schon 2025 die TotalEnergies Raffinerie Mitteldeutschland als ersten Kunden ans Wasserstoff-Kernnetz anschlieรŸen. Vertraglich ist die gesamte Lieferkette bereits vollstรคndig vereinbart.

โ€žWir sind hocherfreut, dass ONTRAS nun mit der konkreten Umsetzung dieser ambitionierten Vorhaben beginnen kann. Die Beteiligung am Wasserstoff-Kernnetz stellt fรผr VNG die grรถรŸte Einzelinvestition in der รผber 65-jรคhrigen Unternehmenshistorie dar. Zugleich ist es fรผr den VNG-Konzern das bislang grรถรŸte alleinstehende Projektvorhaben im Bereich der Dekarbonisierungโ€œ, ergรคnzt Hans-Joachim Polk, Vorstand Infrastruktur & Technik VNG AG und Vorsitzender des ONTRAS-Aufsichtsrates.

โ€žMit diesem Beitrag tragen wir einen ersten groรŸen Teil in der Gestaltung einer klimaneutralen Energiezukunft fรผr Wirtschaft und Gesellschaft und fรผr kรผnftige Generationen bei. Damit wir das Wasserstoffnetz der ONTRAS mit Blick nach vorn bedarfsgerecht ausbauen, weiterentwickeln und Lรผcken schlieรŸen kรถnnen, gilt es dennoch, insbesondere die finanziellen Rahmenbedingungen fรผr Investoren weiter zu verbessern.โ€œ

Erweiterung bereits vorgesehen

Neben dem H2-Startnetz hat ONTRAS weitere Leitungsprojekte im Kernnetz verankert, fรผr die das Unternehmen als Ansprechpartner fungiert. Die Umsetzung dieser Projekte soll รผber den integrierten Netzentwicklungsplan (NEP) Gas/Wasserstoff erfolgen, der auf Basis des Szenariorahmens die bedarfsgerechte und effiziente Netzentwicklung sicherstellt.

โ€žDie rund 600 Kilometer unseres H2-Startnetzes, die wir nun konkret umsetzen, sind der erste Schritt auf dem Weg zu einer flรคchendeckenden, funktionierenden H2-Transportinfrastruktur. รœber den NEP wird dieser Prozess bedarfsgerecht und transparent gesteuert. Es ist wichtig, dass sich jetzt Erzeuger und Abnehmer zusammenfinden, um tragfรคhige Vertrรคge zu schlieรŸen. Damit stรคrken sie den Markthochlauf und wir kรถnnen unser Netz entsprechend entwickelnโ€œ, erlรคutert Ralph Bahke.

Empfohlen auf LZ

So kรถnnen Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstรผtzen:

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar