Die Vorbereitung der Wasserstoff-Zukunft geht weiter. Die ONTRAS Gastransport GmbH (ONTRAS) und TotalEnergies Raffinerie Mitteldeutschland GmbH (TotalEnergies) haben am Donnerstag, dem 27. Juni, in Leuna die Netzanbindungs- und Gestattungsverträge für den Anschluss an das in Mitteldeutschland entstehende Wasserstoffnetz unterzeichnet. Damit ist die komplette Lieferkette für grünen Wasserstoff aus dem Energiepark Bad Lauchstädt nunmehr auch vertraglich lückenlos abgebildet, meldet ONTRAS.
Gunar Schmidt, ONTRAS-Geschäftsführer Betrieb und Sicherheit, erklärt zur Vertragsbesiegelung: „Mit unseren heutigen Unterschriften haben wir alle notwendigen vertraglichen Grundlagen für die Erzeugung und den Transport von Wasserstoff geschaffen – vom Strom für die Elektrolyse über die Erzeugung, den Transport und den Vertrieb des grünen Wasserstoffs bis hin zu den für die technische Abwicklung notwendigen Verträgen für den Netzanschluss.
Wir freuen uns sehr, dass wir mit TotalEnergies zugleich auch den deutschlandweit ersten Kunden ans zukünftige Wasserstoff-Kernnetz anschließen werden. Jetzt können wir uns vollständig auf die termingerechte Umstellung der bisherigen Erdgasleitung auf Wasserstoff konzentrieren. Denn schon im 4. Quartal 2025 soll die Raffinerie erstmals Wasserstoff aus unserer Pipeline nutzen können.“
Grüner Wasserstoff soll Grauen Wasserstoff ersetzen
„Die Raffinerie in Leuna arbeitet intensiv an verschiedenen Projekten, um ihren CO₂-Fußabdruck bis zum Ende dieses Jahrzehnts drastisch zu reduzieren“, erklärt dazu Thomas Behrends, Geschäftsführer TotalEnergies.
„Grüner Wasserstoff spielt dabei eine zentrale Rolle. Dieses Projekt markiert den ersten Schritt, der es uns ermöglichen wird, in Zukunft große Mengen grünen Wasserstoffs zu importieren und damit den derzeit für unsere Prozesse verwendeten grauen Wasserstoff zu ersetzen. Dank dieses Projekts erhält Leuna Zugang zur künftigen nationalen Wasserstoffinfrastruktur und somit zu den internationalen Märkten für grünen Wasserstoff.“
Die ONTRAS-Leitung
Der im Energiepark Bad Lauchstädt produzierte erneuerbare Wasserstoff wird künftig von ONTRAS über eine rund 25 Kilometer lange Wasserstofftransportleitung zum Raffineriegelände der TotalEnergies in Leuna transportiert. Diese Leitung wird derzeit von Erdgas auf den erneuerbaren Energieträger umgestellt.
Die für die Versorgung von TotalEnergies notwendigen technologischen und kommerziellen Bedingungen und Regelungen sind in den jetzt unterzeichneten Verträgen festgelegt. So müssen eine Mess- und Regelanlage, eine Anschlussleitung sowie deren Netzanbindung an das ONTRAS-Wasserstoffnetz geschaffen werden. Der hierfür neu zu errichtende Netzanschluss wird im Rahmen des Forschungsprojektes „Reallabor Energiepark Bad Lauchstädt“ realisiert.
Der Baubeginn der nötigen Anlagen auf dem Raffineriegelände ist für Juli geplant. Bis Ende des Jahres soll die ONTRAS Leitung vollständig auf den Transport von Wasserstoff umgestellt sein, damit der kommerzielle Wasserstofftransport wie geplant in der zweiten Jahreshälfte 2025 starten kann.
Das Konsortium des Energieparks Bad Lauchstädt – Deutschlands bisher einzigem Reallabor der Energiewende mit einer finalen Investitionsentscheidung aller Konsortialpartner für das Gesamtprojekt und in Umsetzung – besteht aus den Unternehmen Terrawatt Planungsgesellschaft mbH, Uniper, VNG Gasspeicher GmbH (VGS), ONTRAS, DBI – Gastechnologisches Institut gGmbH Freiberg (DBI), VNG Handel & Vertrieb GmbH (VNG H&V) und VNG AG (Konsortialführer).
Die ONTRAS
ONTRAS betreibt das 7.700 Kilometer umfassende Fernleitungsnetz in Ostdeutschland und verantwortet den zuverlässigen und effizienten Transport gasförmiger Energie.
Das Credo: „Wir gestalten den Energiemarkt der Zukunft aktiv mit, bringen Ideen ein und entwickeln nachhaltige Lösungen für unsere Infrastruktur. Dabei setzen wir auf eine zuverlässige Technik, langjährige Erfahrung und unser wichtigstes Asset: ein engagiertes Team!
Unsere Gasinfrastruktur ist kompatibel mit regenerativen Gasen und unterstützt somit auch eine Vielzahl von Anwendungsfällen für Wasserstoff wie beispielsweise stoffliche Anwendungen, Mobilität und Wärme. Um unsere Infrastruktur fit für eine erneuerbare Gasversorgung zu machen, planen und realisieren wir gemeinsam mit Partnerunternehmen zahlreiche Projekte.“
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