Kaum etwas erzรคhlt so deutlich davon, dass die Wirtschaft schon im zweiten Jahr wieder so flott in Gang kam wie vor Corona wie die Zahlen zu sรคchsische Importen und Exporten, die das Landesamt fรผr Statistik am Mittwoch, 23. Februar, verรถffentlichte. So haben sรคchsische Firmen 2021 Waren im Wert von 44,8 Milliarden Euro exportiert, so viel wie noch in keinem Jahr zuvor.

Das bedeutete eine Steigerung gegenรผber dem pandemiebedingt schwรคcheren Vorjahr um 21 Prozent und selbst das Ergebnis des bisherigen Rekordjahres 2017 wurde um neun Prozent รผberboten, staunen die Kamenzer Statistiker. Im Bundesdurchschnitt stiegen die Exporte gegenรผber dem Jahr 2020 um 14 Prozent.

In der gewerblichen Wirtschaft Sachsens konnten Produzenten aller Warengruppen 2021 wesentlich mehr Erzeugnisse im Ausland verkaufen als im vorangegangenen Jahr. Den grรถรŸten Einfluss hatten die um 27 Prozent gestiegenen Auslandsumsรคtze mit Erzeugnissen des Kraftfahrzeugbaus, aber auch elektrotechnische Erzeugnisse (20 Prozent) und Erzeugnisse des Maschinenbaus (14 Prozent) aus Sachsen waren im Ausland begehrt wie nie zuvor.

Die noch immer dominierende Rolle des Autobaus

Mit 24 Prozent war der Anstieg bei den Exporten, die auf dem europรคischen Kontinent blieben, im Vorjahresvergleich รผberdurchschnittlich. Trotz Brexit stellten die Lieferungen von Waren im Wert von 2,74 Milliarden Euro in das Vereinigte Kรถnigreich einen absoluten Spitzenwert und eine Steigerung um ein Drittel dar. 73 Prozent davon waren Erzeugnisse des Kraftfahrzeugbaus.

Einen neuen Rekordwert erreichten auch die Lieferungen in die Vereinigten Staaten in Hรถhe von 4,14 Milliarden Euro (Steigerung um 36 Prozent). Dabei spielten neben den Personenkraftwagen und Wohnmobilen auch Gerรคte zur Elektrizitรคtserzeugung und Verteilung eine wichtige Rolle.

Weltweit wichtigster Exportpartner des Freistaates blieb China. In das asiatische Land lieferten sรคchsische Unternehmen Waren im Wert von 7,9 Milliarden Euro (Anstieg um 14 Prozent). Die wichtigsten Produkte waren Erzeugnisse des Kraftfahrzeugbaus, mit einem Anteil von 60 Prozent, sowie elektrotechnische Erzeugnisse (Anteil 15 Prozent).

Auch bei Importen ein neuer Spitzenwert

Die sรคchsischen Betriebe haben 2021 Waren im Wert von 32,2 Milliarden Euro aus dem Ausland bezogen. Das waren 19 Prozent mehr als im Jahr 2020, in welchem die bisher hรถchsten Importe registriert wurden. Auch bundesweit stiegen die Importe im Jahr 2021 mit 17 Prozent.

Den grรถรŸten Einfluss auf das gute Importergebnis haben die um zehn Prozent gestiegenen Einfuhren von Fertigwaren-Enderzeugnissen, die 70 Prozent aller Importe ausmachten. So erhรถhte sich der Wert der Einfuhr von elektrotechnischen Erzeugnissen um 20 Prozent auf 6,18 Milliarden Euro, mehr als ein Fรผnftel davon kam aus der Volksrepublik China.

Noch grรถรŸer war die Zunahme bei den Erzeugnissen des Maschinenbaus (30 Prozent). Von den Maschinenbauprodukten im Gesamtwert von 3,05 Milliarden Euro bezog der Freistaat 42 Prozent aus der EU und 17 Prozent aus Japan.

Der weltweit grรถรŸte Importpartner Sachsens ist mit Abstand die Tschechische Republik. Aus unserem sรผdรถstlichen Nachbarland wurden im Jahr 2021 Waren im Wert von 5,37 Milliarden Euro, elf Prozent mehr als vor einem Jahr, eingefรผhrt. Knapp die Hรคlfte davon waren Erzeugnisse des Kraftfahrzeugbaus und jeweils sechs Prozent Mรถbel sowie Gerรคte zur Elektrizitรคtserzeugung und -verteilung.

Hinweis der Redaktion in eigener Sache

Seit der โ€žCoronakriseโ€œ haben wir unser Archiv fรผr alle Leser geรถffnet. Es gibt also seither auch fรผr Nichtabonnenten alle Artikel der letzten Jahre auf L-IZ.de zu entdecken. รœber die tagesaktuellen Berichte hinaus ganz ohne Paywall.

Unterstรผtzen Sie lokalen/regionalen Journalismus und so unsere tรคgliche Arbeit vor Ort in Leipzig. Mit dem Abschluss eines Freikรคufer-Abonnements (zur Abonnentenseite) sichern Sie den tรคglichen, frei verfรผgbaren Zugang zu wichtigen Informationen in Leipzig und unsere Arbeit fรผr Sie.

Vielen Dank dafรผr.

Empfohlen auf LZ

So kรถnnen Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstรผtzen:

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar