Es war ja nicht nur in Leipzig so, dass der Großteil der Wirtschaft im zweiten Corona-Jahr 2021 wieder Tritt gefasst hat. Auch wenn Gastronomie, Kultur und Hotellerie noch immer unter den Einschränkungen leiden, haben die meisten Branchen schon 2021 wieder ein ähnliches Produktionsniveau erreicht wie 2019.

Das zeigen jetzt vorläufige Auswertungen des Statistischen Landesamtes und des Bundesamtes für Statistik für das Jahr 2021. Dabei verlief die Entwicklung in den ostdeutschen Bundesländern und speziell in Sachsen sogar günstiger als in Deutschland insgesamt, meldet das Sächsische Wirtschaftsministerium.Gegenüber 2020 stieg der Umsatz im Freistaat im vergangenen Jahr deutlich, vor allem der Auslandsumsatz konnte beachtlich zulegen. So erhöhte sich der Gesamtumsatz der sächsischen Betriebe um 14,7 Prozent (Ostdeutschland mit Berlin: 11,8 Prozent, Deutschland gesamt: 10,8 Prozent). Der Auslandsumsatz nahm um 22,9 Prozent zu (Ostdeutschland mit Berlin: 17,2 Prozent, Deutschland insgesamt: 12,7 Prozent).

Martin Dulig, Staatsminister für Wirtschaft und Arbeit, erklärt sich diese Entwicklung so: „Die Entwicklung der Industrie war 2021 geprägt durch Lieferengpässe und Personalmangel einerseits und einen einsetzenden Aufholprozess nach dem coronabedingten Umsatzeinbruch im Jahr 2020 andererseits. Die sächsische Wirtschaft stellt in diesen extrem herausfordernden Zeiten ihre Widerstandsfähigkeit unter Beweis und ist mehr denn je ein zuverlässiger Motor für Beschäftigung und Wohlstand.“

Ausgewertet wurden die Daten von Betrieben mit 50 und mehr Beschäftigten aus dem Verarbeitenden Gewerbe sowie aus dem Bereich Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden. Deren Gesamtumsatz betrug in Sachsen im vergangenen Jahr rund 65,6 Milliarden Euro (2020: 57,2 Milliarden Euro).

Davon entfielen rund 26,3 Milliarden Euro auf das Auslandsgeschäft (2020: 21,4 Milliarden Euro). Das stärkere Wachstum des Auslandsumsatzes im Vergleich zum Gesamtumsatz ließ die Exportquote 2021 auf 40,1 Prozent steigen – dies sind 2,6 Prozentpunkte mehr als 2020.

Besonders deutliche Umsatzanstiege verzeichneten die für Sachsen besonders wichtigen Branchen Metallerzeugung und -bearbeitung (+ 38,0 Prozent), Herstellung von elektrischen Ausrüstungen (+ 26,8 Prozent) und Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (+ 17,2 Prozent).

Auch die Löhne stiegen wieder

Positiv entwickelten sich auch die Arbeitsentgelte. Sie stiegen in Sachsen um 4,0 Prozent und damit deutlicher als im ostdeutschen Durchschnitt (+ 2,7 Prozent) und Deutschland insgesamt (+ 2,3 Prozent). Gleichzeitig erhöhte sich der Umfang der geleisteten Arbeitsstunden im Freistaat um 1,9 Prozent (Ostdeutschland mit Berlin: + 0,9 Prozent, Deutschland insgesamt: + 2,2 Prozent). Die Zahl der Beschäftigten sank hingegen in Sachsen um 1,0 Prozent und damit etwas geringfügiger als im ostdeutschen und gesamtdeutschen Durchschnitt (jeweils – 1,5 Prozent).

Wirtschaftsaufschwung bedeutet auch mehr Energieverbrauch

Im Jahr 2020 hat die Industrie in Sachsen 159 Petajoule Energie verbraucht, meldet parallel das Statistische Landesamt. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes entspricht das einem deutlichen Anstieg gegenüber 2019 von 19 Prozent.

Die Corona-Delle wurde also sehr schnell wieder geschlossen.

Mit einer kleinen Verbesserung: Gegenüber 2018 waren es jedoch 0,7 Prozent weniger.

Die Entwicklung bei den einzelnen Energieträgern verlief dabei unterschiedlich. Zu den wichtigsten Energieträgern für die Industrie in Sachsen zählten im Jahr 2020 Erdgas mit einem Anteil von 27 Prozent und Strom mit 23 Prozent. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamtenergieverbrauch der Industrie lag lediglich bei knapp vier Prozent.

Wesentlich beeinflusst wurde der Energieverbrauch von der Gruppe der sonstigen Energieträger, zum Beispiel sonstige Mineralölerzeugnisse, hergestellte Gase und Abfälle. Diese, zum Teil stofflich d. h. nichtenergetisch verbrauchten Energieträger, bildeten 40 Prozent des Gesamtvolumens. Größter Energieverbraucher war die Chemische Industrie mit einem Anteil von 50 Prozent am sächsischen Energieverbrauch. Es folgen die Bereiche „Metallerzeugung und -bearbeitung“ sowie „Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus“ mit jeweils gut sieben Prozent Anteil.

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