Vom 21. bis 22. Juni findet in Leipzig eine Konferenz statt, an die vor 20 Jahren niemand im Traum gedacht hätte. Denn damals dachte noch niemand an die digitale Vernetzung aller Dinge, Systeme und Lebensbereiche. Und natürlich auch nicht daran, wie gefährlich es werden kann, wenn Kriminelle Zugriff auf lebenswichtige Steuerungssysteme in öffentlichen Infrastrukturen bekommen – auf Krankenhäuser, Stadtwerke, Leitsysteme der Bahn usw.

Genau damit beschäftigt sich die protekt, die Konferenz und Fachausstellung für den Schutz kritischer Infrastrukturen.

Als jährlicher Treffpunkt zum Schutz kritischer Infrastrukturen (KRITIS) thematisiert die protekt Bedrohungsszenarien und Lösungsansätze, die sich sowohl mit der physischen, als auch der IT-Sicherheit befassen.

Nach der erfolgreichen Premiere 2016 findet die protekt am 21. und 22. Juni 2017 zum zweiten Mal statt. Ziel der Konferenz mit Fachausstellung ist es, zur Prävention von Unglücksfolgen beizutragen und die Akteure der verschiedenen KRITIS-Sektoren, Regulatoren sowie Sicherheitsindustrie und -dienstleister besser zu vernetzen.

Kritische Infrastrukturen sind in letzter Zeit vermehrt zu Angriffsziele von Kriminellen geworden, scheinen aber auch zunehmend in der digitalen Kriegsführung einiger Staaten eine Rolle zu spielen.

Die generelle Zunahme an Cyberangriffen stellt insbesondere kritische Infrastrukturen wie die Energie-, Wasser- und Gesundheitsversorgung sowie Verkehrswesen und Telekommunikation vor große Herausforderungen. Gleichzeitig steigt auch die Gefahr physischer Bedrohungen, etwa durch Terrorangriffe. Die Konferenz und Fachausstellung protekt findet vom 21. und 22. Juni 2017 in der KONGRESSHALLE am Zoo Leipzig statt und widmet sich intensiv diesen brisanten Themen und informiert Betreiber kritischer Infrastrukturen über Angriffsszenarien, Lösungsansätze und Präventionsmaßnahmen.

Kriminelle Hacker und Terroristen nehmen immer häufiger kritische Infrastrukturen ins Visier. Da Unternehmen und Institutionen aus diesen Bereichen eine essenzielle Funktion für das Gemeinwohl haben, wiegt ein Ausfall umso schwerer.

Bestes Beispiel ist der weltweit angelegte Angriff mit der Erpressungssoftware „WannaCry“ vor gut einem Monat, der ganze Krankenhäuser lahmlegte. Mit der Deutschen Bahn, dem US-Logistikriesen FedEx und dem Telekommunikationskonzern Telefónica waren weitere Vertreter kritischer Infrastrukturen betroffen. Kürzlich wurde außerdem bekannt, dass hinter dem flächendeckenden Stromausfall in Kiew im vergangenen Dezember die aufwendig entwickelte Malware „Industroyer“ gesteckt haben soll.

Doch kritische Infrastrukturen sehen sich auch mit IT-unabhängigen Gefahren konfrontiert, wie der Terroranschlag in einer U-Bahn in St. Petersburg vor zweieinhalb Monaten gezeigt hat.

Um Betreiber kritischer Infrastrukturen für die vielfältigen potenziellen Gefahren zu sensibilisieren und auf den Ernstfall vorzubereiten, findet diese Woche zum zweiten Mal die Konferenz und Fachausstellung protekt statt.

„Als einzige Fachkonferenz in Deutschland betrachtet die protekt den Schutz kritischer Infrastrukturen aus einer ganzheitlichen Perspektive. Sie informiert Betreiber umfassend über Krisenvorsorge, -management und -bewältigung in den Bereichen IT-Sicherheit und physischer Schutz. Namhafte Sicherheitsexperten widmen sich in ihren Vorträgen sowohl spezifischen Aspekten und einzelnen Sektoren, als auch übergreifenden Fragestellungen. Darüber hinaus ermöglicht die begleitende Fachausstellung ein intensives Networking mit spezialisierten Herstellern und Dienstleistern“, erklärt Markus Geisenberger, Geschäftsführer der Leipziger Messe.

Im Rahmen der zweitägigen Konferenz spielt unter anderem das IT-Sicherheitsgesetz und dessen Umsetzung eine wichtige Rolle. Die an das Gesetz anknüpfende neue Verordnung zur Bestimmung kritischer Infrastrukturen tritt in Kürze in Kraft. Davon betroffene Betreiber werden unter anderem verpflichtet, dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) innerhalb von zwei Jahren die Einhaltung eines Mindeststandards an IT-Sicherheit nachzuweisen. Weitere Vorträge beschäftigen sich beispielsweise mit Drohnen-Abwehr, Cyber-Crime, IT-Sicherheit in Krankenhäusern, Krisenkommunikation und der Personalauswahl für sensible Bereiche.

In der begleitenden Fachausstellung präsentieren 29 Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen, die speziell auf die hohen Anforderungen bei kritischen Infrastrukturen zugeschnitten sind. Konferenzteilnehmer haben dadurch die Möglichkeit, sich während der Veranstaltung über praktische Lösungen zu den diskutierten Vortragsthemen zu informieren.

Die neue LZ Ausgabe Juni 2017, ist seit Freitag, 16. Juni 2017 im Handel

Die Leipziger Zeitung Nr. 44: Über die Grenzen hinaus

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