Das Fehrer-Gelände in Markranstädt hat eine Zukunft. Die Industrieberater von BNP Paribas Real Estate wurden mit der Vermarktung des Werksgeländes des Automobilzulieferers beauftragt. 28.000 Quadratmeter Fläche stehen unter dem Namen "Die Werkhallen" damit direkt an der B186 für interessierte Firmen bereit, meldet das Unternehmen. Auch zum Trost der Markranstädter.

Die befürchteten nach dem Auszug von Fehrer natürlich einen heftigen Schlag für ihren Standort.

“Das Echo, das wir auf Grund dieser ersten Ankündigung erhalten haben, hat uns positiv überrascht. Erste Gespräche mit Nutzern und Investoren laufen bereits. Es zeigt sich, dass der Bedarf an modernen Industrieflächen rund um Leipzig vorhanden ist. Die bisherigen Interessenten kommen aus den Bereichen Baugewerbe und Metallverarbeitende Industrie”, betont Steffen Sauer, Consultant Industrial Services von BNP Paribas Real Estate.

“Markranstädt ist ein starker Wirtschaftsstandort mit einem guten Wachstum, die Arbeitslosenquote ist vergleichsweise niedrig und das Einkommensniveau bewegt sich auf Bundesdurchschnitt. Unsere fehlenden Bestandsflächen werden jetzt durch den Fehrer-Standort erweitert”, erklärt Bürgermeister Jens Spiske. Er begrüßt das Engagement von BNP Paribas Real Estate, welche als erfahrener Logistik- und Industrieexperte weltweit vernetzt und in allen deutschen Ballungszentren mit einem eigenen Industrieteam am Start sei. “In Markranstädt hat Wirtschaftsförderung oberste Priorität! Ich als Bürgermeister persönlich und natürlich unsere Wirtschaftsförderung unterstützen gern bei der Ansiedlung”, so der Bürgermeister.

Um die Größenverhältnisse und Nutzungsmöglichkeiten der Immobilie von Produktion über Forschung & Entwicklung bis hin zur reinen Lagerwirtschaft anschaulich darzustellen, gibt es für ernsthafte Interessenten die Möglichkeit eines Blicks hinter die Kulissen unter dem Motto: “Bei Anruf – Werksbesichtigung.”

Dass man besonderen Immobilien auch besondere Wertschätzung entgegen bringen sollte, bewies das Engagement des jungen Leipziger Fotografen Martin Neuhof. “In verschiedenen Projekten hat Herr Neuhof gezeigt, dass er hinter die Kulissen von Menschen und Orten blicken und diese mit der Kamera einfangen kann”, erzählt Steffen Sauer. Die entstandenen Objektbilder sind nun Teil der Vermarktung des nicht mehr betriebsnotwendigen Werksgeländes in Markranstädt. Unter dem Namen “Die Werkhallen” (www.die-werkhallen.de) sollen in den kommenden Monaten neue Nutzer für das Areal gefunden werden.Unternehmen fragen sich oft, ob selber bauen oder der Erwerb eines Bestandsobjektes günstiger seien. “Zwar könne man günstig eine freitragende Mehrzweckhalle errichten, sofern man ein passendes Grundstück findet, eine Qualität wie die des Fehrer-Werksgeländes mit vorhandenen Einbauten wie IT-Verkabelung, Druckluftleitungen, Zu- und Abluftanlagen, gepflegten Büroräumen, möblierten Umkleideräumen samt Sanitäreinrichtungen sowie branchenspezifische Flächen mit besonderem Brandschutz wären allerdings bei einem Neubau echte Kostentreiber. Ein gewachsenes Areal wie in Markranstädt kann daher für Unternehmen interessant sein, die keinen “Maßanzug” als Produktionsstandort benötigen”, so Steffen Sauer.

Die modernen Flächen des Geländes “Die Werkhallen” sind sofort bezugsfertig und die Autobahn A 9 binnen fünf Minuten erreicht. Im Zentrum des Standorts befindet sich die knapp 4.500 Quadratmeter große Produktionshalle mit Bürotrakt. Zusammen mit fünf weiteren Gebäuden kommt das Fehrer-Gelände so auf 11.000 Quadratmeter Nutzfläche. Positive Synergieeffekte können sich u.a. aus der Nähe zum wenige hundert Meter entfernten Gewerbegebiet mit mittelständischen Handwerks- und Produktionsbetrieben oder dem Werk “Sächsische Haustechnik” in der unmittelbaren Nachbarschaft ergeben.

Möglich wäre auch die Ansiedlung eines Unternehmens aus der Forschung und Entwicklung, also einem Wirtschaftszweig, den sich insbesondere Markranstädt ganz oben auf seine Liste geschrieben hat, meldet BNP.

Eingebunden ist das Gelände in Markranstädt zudem in ein Wirtschaftsquintett aus Porsche, BMW, dem GVZ Leipzig Nord, DHL Hub und dem Flughafen Leipzig/Halle. Diese Unternehmen können alle innerhalb weniger Minuten von Fehrer aus erreicht werden.

Den gesamtwirtschaftlichen Kontext sehen die Gewerbeimmobilien-Experten positiv. Zwar entwickelte sich der Flächenumsatz, also die Zahl der vermieteten und verkauften Industrie- und Logistikflächen, im Jahr 2013 mit 187.000 m² im Vergleich zum Boomjahr 20011 (310.000 m²) und 2012 (219.000 m²) rückläufig, “Die aktuellen Flächengesuche von Logistik- und Produktionsunternehmen stimmen uns positiv, dass im Jahr 2014 die 200.000-Quadratmeter-Marke wieder überschritten wird.

www.die-werkhallen.de

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