Nachdem am Mittwoch, 4. April, das Bundesverwaltungsgericht das Nachtflugverbot für den Flughafen Frankfurt bestätigt hat, bietet auch Markus Kopp, Vorstand der Mitteldeutschen Airport Holding, den Schkeuditzer Flughafen als Alternative für die Unternehmen an, die in Frankfurt nachts nicht fliegen dürfen.
Der Flughafen verfügt über eine 24-Stunden-Betriebserlaubnis für Frachtflüge und über die modernste logistische Infrastruktur Europas, betont er und sieht nun neue Chancen für Leipzig/Halle.
“Das heutige Urteil des Bundesverwaltungsgerichts ist ein Schritt in die falsche Richtung, denn es ist ein Urteil gegen den Standort Deutschland und die Wirtschaftskraft unseres Landes”, erklärte Kopp am Mittwoch. Bekam aber ganz schnell noch die Kurve und betonte: “Das ist aber nicht das Ende des Logistikstandortes Deutschland. Gerade für den Leipzig/Halle Airport, der schon jetzt Deutschlands zweitgrößtes Luftfrachtdrehkreuz darstellt, ergeben sich hier neue Chancen.”
Denn in keinem Wirtschaftszweig ist das Gerede vom Standort so falsch wie in der Logistik. Einschränkungen – etwa beim Nachtflugbetrieb – sorgen nicht dafür, dass die Güter vor Ort nicht mehr abtransportiert werden. Nur die Art der Logistik ändert sich. Manchmal machen dann ganz andere Logistikanbieter das Rennen. Und es ist noch längst nicht geklärt, ob die kerosinverbrennenden Frachtflieger auch noch in zehn oder 20 Jahren wettbewerbsfähig sind. Die Länder bauen zwar ihre Flughäfen für Milliarden Euro aus – aber sie können nicht einmal eine Strategie vorlegen, inwieweit diese teuren Infrastrukturen nachhaltig funktionsfähig sind. Noch profitiert der Luftverkehr von starken Subventionen und erheblichen Steuerbefreiungen, die ihn gegenüber Bahn und Straße gerade im Inland erst wettbewerbsfähig machen.
Wenn einer wie Markus Kopp also von Standort spricht, meint er erst einmal nur seine eigene, von Konzentrationsprozessen getriebene Branche.”Die bundesdeutsche Verkehrspolitik muss nun verstärkt dieser strategischen Bedeutung unseres Standortes in gesamtdeutschem Interesse Rechnung tragen”, meint er. “Denn global agierende Logistikdienstleister brauchen Standorte, die sich durch Rechtssicherheit auszeichnen. Für den Leipzig/Halle Airport ging seit der Planungsphase eine breite politische Unterstützung mit der anhaltend hohen Akzeptanz des Flughafens in der Region einher. Verlässlichkeit, Planungssicherheit und die modernste Infrastruktur Europas – der Flughafen Leipzig/Halle ist nach dem Nachtflugverbot für den Airport Frankfurt die logische Alternative für internationale Logistikdienstleister.”
Eine Rechtssicherheit versucht gerade die EU-Kommission wieder abzuschaffen – nämlich die in den Ländern der EU unterschiedlich geregelten Lärmbeschränkungen an Flughäfen. Gerade der Flughafen Leipzig/Halle hat davon profitiert, dass durch ein bis heute nicht transparent gewordenes Planverfahren die nächtlichen Lärmbelastungen für die Region erst möglich wurden.
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Das hat nicht nur DHL nach Leipzig gelockt. – Aktuell werden im Frachtverkehr vom Leipzig/Halle Airport aus rund 60 Ziele auf vier Kontinenten angeflogen. Mit einem Gesamtumschlag von über 760.000 Tonnen Luftfracht im Jahr 2011 konnte der Flughafen das siebente Rekordjahr in Folge verbuchen, auch im März 2012 wurden zweistellige Wachstumsraten im Vergleich zum Vorjahr registriert.
Das Ergebnis: “In den vergangenen Jahren hat sich Leipzig/Halle zudem zu einem wichtigen Standort der transkontinentalen Warenströme zwischen Asien und Europa entwickelt. Mit DHL konnte bereits einer der weltweit bedeutendsten Logistiker und Expressdienstleister gewonnen werden, der sich langfristig an den Standort gebunden hat.”
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