Wenn es eine Messe gibt, die man "typisch deutsch" nennen darf, dann ist es die Haus-Garten-Freizeit. Wenige Ausstellungen spiegeln die deutsche Seele besser wider als diese Verbraucherschau. Neun Bereiche rund um die Themen Garten, Mode, Hobby bis zu Heimtieren sollen die Leipziger Messe vom 11. bis 19. Februar in ein großes Einkaufszentrum verwandeln.
Auf dem Gelände der neuen Leipziger Messe wollen sich 860 Aussteller auf einer Fläche von 54.000 Quadratmetern von ihrer besten Seiten zeigen. Das Ganze steht unter einem alles bestimmenden Motto, das da lautet “Fit in den Frühling”. Wie “typisch deutsch” die Messe ist, bestätigt der Geschäftsführer der Leipziger Messe, Martin Buhl-Wagner, als er anlässlich der Eröffnungspressekonferenz sagte: “Die Messe ist eine der führenden Verbraucherausstellungen. Und das bundesweit. Ich rechne auch in diesem Jahr mit rund 180.000 Besuchern. Das hat auch in nicht geringem Maße mit dem Charakter der Veranstaltung zu tun.”
Der zeichnet sich laut Martin Buhl-Wagner auch dadurch aus, dass die Besucher “Lebensfreude für einen Tag” erleben dürften: “Und das auch noch mit der ganzen Familie. Hier wird das Leben mal wieder runtergefahren und entschleunigt. Das schätzen die Besucher dieser Messe.”
Die Beziehung zwischen Besuchern und Ausstellern, so der Messechef weiter, sei im Übrigen von einer hohen gegenseitigen Wertschätzung geprägt. Wertschätzung von Seiten der Aussteller im wahrsten Sinne des Wortes, wie Martin Buhl-Wagner zu berichten weiß: “Für die Aussteller lohnt sich der Auftritt auf der Messe durchaus, wenn man denn hier gut vorbereitet erscheint.”
So hätte im Vorjahr jeder Besucher im Schnitt auf der Haus-Garten-Freizeit immerhin 117 Euro bei den Ausstellern ausgegeben. Und damit seien die Eintrittstickets sowie die Verpflegung von Seiten der Messegastronomie noch nicht mit einberechnet. So verwundere es folglich nicht, so der Messechef weiter, dass sich mehr als 80 Prozent der Aussteller bereits regelmäßig kurz vor Ende der Schau schon für die Neuausgabe Schau im folgenden Jahr anmelden würden. “Wenn das nicht eine sehr gute Quote ist,” meinte ein sichtlich zufriedener Messe-Geschäftsführer gegen Ende der Presskonferenz.
Aber was gibt es wirklich Neues, für das sich das Kommen lohnt? Gerade in Zeiten steigender Energiepreise wäre da doch ein Windrad im eigenen Garten eine tolle Sache. Die ökologische Energieanlage zum Ökohaus liefert dann womöglich der Leipziger Photovoltaik-Pionier Bernd Felgentreff mit seiner Technischen Beratung für Solartechnik. Nur 2,60 Meter misst seine Kleinwindkraftanlage KoSi 1.0. Ein weiterer interessanter Aspekt dabei: Dank ihrer lichtdurchlässigen Halbschalenflügel gibt es praktisch keinen Schattenwurf durch die Anlage. Selbst die Laufgeräusche wären fast nicht wahrnehmbar.
“Der Laubbaum des Nachbarn ist lauter”, versichert er. Zudem arbeite die Windkraftanlage, die im Grunde eher ein Windspiel sei, unabhängig von der Windrichtung sowie schon bei extrem niedrigen Windgeschwindigkeiten ab zwei Meter pro Sekunde. Die Windkraftanlage lässt sich mit einer Photovoltaikanlage kombinieren und kann so bei einem unerwarteten Stromausfall die Versorgungslücke schließen.
Eine Lücke zwischen Sommer und Winter schließt auch die folgende Erfindung, die es auf der Haus-Garten-Freizeit zu bestaunen gilt. Nämlich eine sinnreiche Kombination aus Rasenmäher, Kehrmaschine und Schneeschieber. Auch Grasflecke von einem technischen Multitalent, das in Leipzig Weltpremiere feiert, sollen damit kein Thema mehr sein. Der Multikon, der auf den ersten Blick wie ein flotter Rasenmäher ausschaut, kann auch kehren und Schnee räumen, erzeugt Strom und macht Heu. Denkbar seien laut Hersteller aber auch noch Einsatzmöglichkeiten als Häcksler, Teichpumpe und vieles mehr. Entwickelt und gebaut wird das Multitalent in der Firma Metalltechnik Großenhain. Die Ausstellung findet vom 11. bis 19. Februar auf der Neuen Messe in Leipzig statt. Die Schau ist täglich von 9.30 bis 18 Uhr für Besucher geöffnet.
Mehr zur Messe:
www.haus-garten-freizeit.de
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