Die Sprengungen von Geldautomaten ist in ganz Deutschland in letzter Zeit immer mehr zum Problem der Geldinstitute geworden. Schon seit 2015 hat die Sparkasse Leipzig aufgerüstet und will auch weiter in die Sicherung zum Schutz gegen die gewaltsame Öffnung von Geldautomaten investieren. Allein in diesem und im nächsten Jahr gibt das Geldinstitut dafür fast eine Million Euro aus. Die Fallzahlen sind alarmierend genug.

„Das Thema Automaten-Sicherheit hat für uns schon immer eine große Bedeutung. Mit vielfältigen Schutzmaßnahmen wollen wir Anreize für potenzielle Täter reduzieren“, erläutert Andreas Nüdling, Vorstandsmitglied der Sparkasse Leipzig.

Eine besorgniserregende Entwicklung

Die Sprengung von Geldautomaten hat zuletzt eine besorgniserregende Entwicklung genommen. Das Bundeskriminalamt registrierte im Jahr 2023 deutschlandweit insgesamt 462 versuchte und vollendete Sprengstoff-Angriffe. Im vorhergehenden Jahr waren es 496.

Zwar sind die Fallzahlen in Sachsen nicht so hoch wie in anderen Bundesländern (2023: sieben; 2022: zehn), das Schadenspotential im Zusammenhang mit Geldautomaten-Sprengungen ist aber enorm gestiegen, so das Landeskriminalamt Sachsen. Neuerdings werde demnach vermehrt mit Festsprengstoffen anstatt Gasgemischen hantiert. Dadurch sei die Gefährdung von Leib und Leben noch einmal deutlich erhöht.

Ein Hinweisschild auf die Einfärbetechnik in den Geldautomaten der Sparkasse Leipzig. Foto: Sparkasse Leipzig
Hinweisschild auf die Einfärbetechnik in den Geldautomaten der Sparkasse Leipzig. Foto: Sparkasse Leipzig

Um Angriffe, wie beispielsweise Sprengungen, zu verhindern, unterzieht die Sparkasse Leipzig ihre rund 180 Geldautomaten regelmäßig einer Risikoanalyse, überprüft ihre Sicherheitsvorkehrungen und passt diese an.
„Es ist unser öffentlicher Auftrag, Menschen überall in der Region sicher und zuverlässig mit Bargeld zu versorgen. Dazu bedarf es auch regelmäßiger standortbezogener Gefährdungsanalysen, immer in enger Absprache mit der örtlichen Polizei“, so Andreas Nüdling.

Ein gemeinsamer Praxisdialog zwischen dem Landeskriminalamt Sachsen, den sächsischen Sparkassen/Banken sowie weiteren nationalen und internationalen Institutionen fand am 15. April 2024 in Dresden statt.

Die Sicherung der Geldautomaten ist Aufgabe der Geldinstitute

In Deutschland existieren keine verpflichtenden Rechtsgrundlagen zur zusätzlichen Absicherung von Geldautomaten. Dennoch hat die Sparkasse Leipzig bereits seit 2016 – und damit weit vor den Empfehlungen des „Runden Tisches Geldautomatensprengungen“ des Bundesinnenministeriums – ihre sämtlichen Geldautomaten mit einem Einfärbesystem ausgestattet.

Sollte es zu einer Detonation kommen, werden die Banknoten von eingebauten Farbpatronen besprüht und damit unbrauchbar gemacht. Entsprechende Hinweisschilder sind an allen Geräten sichtbar.

Neben dem flächendeckenden Einsatz der Einfärbesysteme prüft die Sparkasse Leipzig laufend zusätzliche Maßnahmen, um die Gefahr von Angriffen weiter zu reduzieren. Andreas Nüdling dazu: „Wir werden mit mechanischen und elektronischen Maßnahmen hier noch einmal deutlich nachlegen.“

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