Das Auto begeisterte sogar den sächsischen Bundestagsabgeordneten Holger Mann (SPD). „Der elektrische Mini Countryman ist eine runde und gelungene Sache für Leipzig und Sachsen. Die Transformation zur Elektromobilität ist in vollem Gange. Leipzig spielt dabei ganz vorn mit. Ich freue mich, dass das erste komplett in Deutschland gefertigte Modell damit aus Leipzig kommt.“ Am Freitag, dem 10. November, nahm BMW im Leipziger Werk die Produktion des Mini Countryman auf. In drei Varianten.
Erstmals überhaupt wird ein Mini-Modell in Deutschland gefertigt und läuft zusammen mit den BMW 1er und 2er-Modellen über eine Fertigungslinie, meldete BMW zum Produktionsstart. Möglich mache dies die flexible Werksstruktur und der konsequente Ausbau des Werks. Für das größere Fahrzeugvolumen und Mini spezifische Anpassungen hat die BMW Group in den letzten fünf Jahren 700 Millionen Euro in den Standort Leipzig investiert.
Damit sei auch ein Zuwachs von bis zu 900 Mitarbeitenden bis Ende 2024 allein in der Fahrzeugproduktion verbunden.
Dank der flexiblen Montagestruktur können im Leipziger Werk zwei Marken und drei Antriebe auf einer Produktionslinie gefertigt werden – Verbrenner, Plug-in-Hybride und vollelektrische Fahrzeuge, so BMW. Der MINI Countryman wird in seiner dritten Generation mit Elektroantrieb sowie als Otto- und Dieselvariante angeboten.
Die Hochvoltbatterien für den MINI Countryman Electric werden ebenfalls im Leipziger Werk hergestellt. Der neue Mini Countryman soll dann am 17. Februar 2024 zu den Händlern kommen.
BMW erweitert Produktion
In die Erhöhung des Produktionsvolumens für neue Modelle hat die BMW Group rund 500 Millionen Euro in Leipzig investiert. Seit 2018 wurden Karosseriebau, Lackiererei, Montage und Logistik umfangreich erweitert und modernisiert. Statt bisher 250.000 Einheiten pro Jahr können nun bis zu 350.000 Fahrzeuge gebaut werden.
Die spezifischen Anpassungen des Produktionssystems für dem Mini erforderten eine Investition von etwa 200 Millionen Euro. Zunächst werden etwa 100 Mini Countryman pro Tag gebaut. Im Verlauf des nächsten Jahres soll sich die Produktion auf bis zu 500 Einheiten steigern – zusätzlich zu den bisherigen knapp 1.000 BMW Automobilen pro Tag.
„Leipzig bleibt unter Strom“, freut sich Werksleiterin Petra Peterhänsel. „Mit der BMW i3 und i8 Fertigung waren wir das Pionierwerk der E-Mobilität bei der BMW Group. Mit dem MINI Countryman Electric bauen wir ab nächstes Jahr wieder ein vollelektrisches Fahrzeug in Leipzig. Auch die Hochvoltbatterien für dieses Modell werden aus der werkseigenen Produktion kommen.“
Ab 2024 werde dann im Leipziger BMW Werk der gesamte Prozess der Hochvoltbatteriefertigung der aktuellen 5. Generation abgebildet.
Seit 2021 werden die Kapazitäten für die E-Komponentenfertigung in Leipzig hochgefahren. Damit trägt das sächsische Werk zur Versorgung des BMW-Produktionsnetzwerks mit E-Komponenten für die vollelektrischen Fahrzeuge der BMW Group, wie zum Beispiel den BMW iX1, BMW i4, BMW i5 und BMW iX bei, so das Unternehmen.
Aktuell sind über 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der E-Komponentenfertigung am Standort Leipzig tätig. Ein weiterer Ausbau ist geplant. Die Investitionssumme beträgt mehr als 800 Millionen Euro.
Sachsens E-Auto-Zukunft
„Sachsen wird damit das Zentrum der E-Mobilität – das VW-Werk in Zwickau fertigt bereits komplett elektrisch und 2022 ist mehr als jeder zweite in Sachsen gefertigte PKW elektrisch. Nachholbedarf besteht für mich bei öffentlichen Ladesäulen-Kapazitäten, damit E-Mobilität in Leipzig nicht nur gefertigt, sondern auch genutzt werden kann“, sagt Holger Mann.
Und er hat da auch noch eine Idee für Sachsens Ministerpräsidenten Michael Kretschmer: „Nachdem auch der Ministerpräsident seine Begeisterung für E-Mobilität wiedergefunden hat, wäre es für mich ein gegebener Anlass, einen neuen Anlauf für den S-Bahn-Anschluss der Automobilkonzerne im Leipzig Norden zu starten.“
Es gibt 2 Kommentare
Woher kommt Ihr Unmut, sehr geehrter User “Philipp Torsten”? Von den 200 bis wahlweise 300PS, den 1,85m Breite oder 1.5t Leermasse? Von der nur männlichen Namensform (die allerdings super zum Wahlslogan “Kennen sie diesen Mann?”, ich habe noch Bierdeckel mit dem Aufdruck, paßt), d.h hätte der Name “Countryman (he/she)” lauten sollen, oder sehen Sie eine begriffliche Irreführung, und es sollte schon “Townsman (he/she)” heißen, schließlich ist das Teil unmöglich als Traktor auf’m Acker einzusetzen? Oder alles zusammen?
Wie man sieht, macht die Industrie einfach das, was man von ihr erwarten muß: ihre Gewinnaussichten maximieren. Jetzt ist E-Auto hip, und die Manager haben den Entschluß gefaßt, daß man noch schönere Margen erzielt, wenn die Autos ausladend und übermotorisiert sind. “Verbrenner” sind jetzt “ähksbähks”, dafür sorgt schon dieses Kampagnenwort, und “Betrugsdiesel” hat auch Wirkung entfacht. Jetzt also 300PS unter der Marke “Mini”, was für eine Ironie.
Was für ‘ne Scheißkarre.