Hinter der Praxisklinik am Johannisplatz existierte bis vor kurzem noch eine riesige Brache. Doch seit einigen Monaten wird dort gebaut. Hier errichtet die Weishaupt Immobilien GbR aus Laupheim zwei große Geschäftshäuser direkt an der Querstraße und in einem Wohnblock am Großen Brockhaus 41 barrierefreie, seniorengerechte Wohnungen. Am Mittwoch, dem 13. September, war Grundsteinlegung.
Im Grunde war es die Grundsteinlegung für den ersten Teil des Bauprojekts, das aus zwei Geschäftshäusern und der barrierefreien Wohnanlage besteht. An der Querstraße sind schon die Betonstrukturen des Unterbaus für das Geschäftshaus 1 zu sehen. Allein hier entstehen 98 Tiefgaragenstellplätze und zwölf Gewerbeeinheiten. Dieses Gebäude gleich hinter der Praxisklinik will Weishaupt schon im Mai 2025 den künftigen Nutzern übergeben. Der Rohbau soll bis April 2024 stehen.
Eine flotte Zeitschiene, wenn man betrachtet, wie schwer es derzeit ist, Bauprojekte überhaupt zu finanzieren und die nötigen Baufirmen dafür zu binden. Das Gebäude soll nach EEG errichtet werden und wird direkt an die Fernwärmeversorgung der Stadtwerke Leipzig angeschlossen. Und um für etwas Kühlung zu sorgen und Regenwasser aufzufangen, soll das Dach begrünt werden.
Im zweiten Bauabschnitt geht der Investor noch einen Schritt weiter, was die Energieversorgung betrifft.
Hier entsteht – ebenfalls an der Querstraße – ein zweites Geschäftshaus mit zwölf Gewerbeeinheiten und 170 Tiefgaragenstellplätzen. Die Tiefgarage wird sich bis unter den Innenhof ziehen, sodass dort eine 80 Zentimeter dicke Erdschicht auf die Decke der Tiefgarage aufgetragen werden muss, damit darauf Pflanzungen erfolgen können.
Für den Umgang mit Regenwasser aber gibt es eine Besonderheit, die schon in das Thema Schwammstadt gehört: In der Tiefgarage wird ein Sammelbecken für 600 Kubikmeter Wasser eingebaut, das bei Starkregenereignissen komplett befüllt werden kann, um das Wasser kurzfristig zu speichern und es später dosiert in die Kanalisation abzugeben. Dauerhaft soll das Becken mit 300 Kubikmeter Regenwasser befüllt sein, um damit auch in Trockenperioden die Bäume auf dem Grundstück gießen zu können.
Die 41 barrierefreien Wohneinheiten entstehe dann komplett am ruhigeren Teil des Grundstücks am Großen Brockhaus – energieeffizient sollen sie auch sein. Und für den zweiten Bauabschnitt geht das Unternehmen nicht den Weg über die Fernwärmeversorgung, sondern es soll im Innenbereich ein Erdwärmesondenfeld angelegt werden, mit 67 Sonden, die bis zu 140 Meter tief in die Erde getrieben werden. So könnte dieser Gebäudeteil mit Erdwärme versorgt werden.
Die Bauarbeiten für den zweiten Bauabschnitt sollen im März 2024 beginnen und Mitte/Ende 2027 beendet sein.
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