Die Winzervereinigung Freyburg-Unstrut zieht nach der Bonitur für den Weinjahrgang 2023 eine positive Bilanz: Die Trauben sind dicht, die Beeren prall und die Stöcke gesund. Der Regen der letzten Wochen hat gute Dienste geleistet, so das Ergebnis der Qualitätsprüfung der Trauben an den Hängen über Saale und Unstrut. „Die Weinberge an Saale und Unstrut haben sich offenbar erholt nach mehreren stressigen Jahren der Trockenheit“, schätzt Franziska Zobel ein.
Sie ist die Hauptrebschutzwärtin der Genossenschaft und hat mit weiteren Weinbauexperten fast die gesamten Rebflächen ihrer Mitglieder (380 Hektar) begutachtet. „Wir hoffen auf etwa 2,5 bis 2,7 Millionen Liter bei bester Qualität und damit in etwa auf die Menge des letzten Jahrgangs.“
Mit dieser positiven Botschaft schloss sie die aktuelle Boniturwoche für den Jahrgang 2023 der Winzervereinigung Freyburg-Unstrut ab.
Was passiert bei der Bonitur?
Dabei werden der Zustand der Pflanzen, die Pflege der Laubwände, die Bodenbearbeitung ebenso wie die zu erwartende Erntemenge bewertet. Das schlägt sich in einem Punktesystem nieder, das sich mit den Erntemengen und dem tatsächlichen Zuckergehalt (Oechslegrad) verrechnet. Wer sich um seinen Pflanzenbestand bestens kümmert, wird mit gesunden und zuckerreichen Beeren belohnt. Entsprechend hoch ist das Traubengeld, mit dem die Mitglieder für ihre Winzerarbeit belohnt werden. Zudem zahlt die Genossenschaft für Steillagen.
Für Freizeit-Winzer Helmut Kühn hat sich der Besuch gelohnt. Nach einer halbstündigen Visite der Boniturkommission standen unterm Strich dann 35 Punkte, der mögliche Höchstwert. Auf knapp einem Hektar pflegt die alteingesessene Familie auf dem Burgwerbener Herzogsberg die weißen Sorten Silvaner, Gutedel und Weißburgunder. In den 36 Rebreihen am Saalehang stehen zudem auch noch die roten Portugieser, Blauer Zweigelt und Dornfelder.
Nach den Erkenntnissen der aktuellen Bonitur werden nun die Lesepläne erarbeitet, nach denen die Genossenschaftsmitglieder ihre Flächen ernten werden.
Franziska Zobel: „Wir starten – nach gegenwärtigem Wissensstand – gleich nach dem Freyburger Winzerfest, also zwischen dem 12. und 15. September, mit der Hauptlese für die frühen Sorten wie Gutedel, Müller-Thurgau und Portugieser. Das Finale bilden dann Mitte Oktober Riesling und Spätburgunder.“
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