Im Beisein von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer wurde am Freitag, 4. November, in der Gaußstraße in Leutzsch der Grundstein für 123 durch den Freistaat geförderte Wohnungen der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH (LWB) gelegt. Das Projekt markiert für die LWB zugleich den Start der dritten Neubauetappe. Insgesamt sind acht Vorhaben mit mehr als 800 Wohnungen, davon etwa drei Viertel gefördert, geplant.
„Die LWB ist für den Freistaat ein wichtiger Partner bei der Umsetzung des Förderprogramms für den Mietwohnungsneubau“, betonte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer anlässlich der Grundsteinlegung für 123 geförderte LWB Wohnungen in der Gaußstraße.
„Gerade in den wachsenden Ballungsgebieten brauchen wir solche ambitionierten Bauprojekte wie hier in Leipzig. Ausdrücklich möchte ich der Stadt Leipzig und der LWB für das Engagement in diesem Bereich danken. Es freut mich, dass es hier in der Gaußstraße vorangeht und viele weitere geförderte Wohnungen entstehen.“
Wohnungen für Menschen mit kleinem Budget
Der Freistaat Sachsen fördert seit mehreren Jahren die Schaffung und Sanierung von bezahlbarem Wohnraum in Stadt und Land. Das betonte auch Kretschmer am Freitag, auch wenn die Summe nicht annähernd reicht, genug geförderten Wohnraum gerade in den sächsischen Großstädten zu schaffen. Auch in Leipzig können davon nur ein Drittel, der eigentlich benötigten bezahlbaren Wohnungen gebaut werden. Den Löwenanteil davon baut die LWB.
„Insgesamt stehen pro Jahr sachsenweit etwa 100 Millionen Euro für die Wohnraumförderung bereit“, sagte Kretschmer. Dies sei gut investiertes Geld. „Den Bauleuten und der LWB wünsche ich eine erfolgreiche Bauphase.“
„Insbesondere im geförderten Segment ist der Wohnungsneubau dringend erforderlich. Hier sind wir dankbar für das Engagement des Freistaates und auch weiter darauf angewiesen“, sagte Thomas Dienberg, Bürgermeister und Beigeordneter für Stadtentwicklung und Bau sowie Vorsitzender des LWB Aufsichtsrates, bei diesem Anlass.
Angesichts der herausfordernden Rahmenbedingungen für Investitionen sei das Engagement der LWB besonders anerkennenswert. „Unser städtisches Wohnungsunternehmen ist mehr als ein Vermieter. Die LWB steht gleichermaßen für soziale und ökologische Verantwortung.“
Der Neubau in der Gaußstraße liefere dafür weitere Belege. Alle Wohnungen seien für Inhaber eines weißen Wohnberechtigungsscheines der Stadt Leipzig, also für Menschen mit kleinem Budget, reserviert.
Der ökologische Mehrwert wiederum lasse sich „festmachen“ am Konzept als Effizienzhaus. Vorgesehen sind unter anderem Photovoltaikanlagen, eine Dachbegrünung und eine Energieerzeugung auf Basis erneuerbarer Energien.
„Die gesamte Wohnungsbranche muss derzeit gewaltige Herausforderungen meistern“, sagte Doreen Bockwitz, LWB Geschäftsführerin Wohnungswirtschaft und Bau. Das Erfüllen der Klima- und Nachhaltigkeitsziele gehöre ebenso dazu wie die Sicherstellung von bezahlbarem Wohnen für breite Schichten der Bevölkerung.
„Vor dem Hintergrund, dass inzwischen überall große Wohnungsbauprojekte auf Eis gelegt wurden, wiegt die heutige Grundsteinlegung in der Gaußstraße für uns doppelt schwer und sie macht uns stolz.“
Allerdings fahre auch die LWB aufgrund der Rahmenbedingungen derzeit mehr denn je „auf Sicht“.
„Die LWB ist gesund und stabil. Das muss auch in Zukunft so bleiben, damit wir unserer Verantwortung als kommunales Unternehmen gerecht werden können“, sagte Kai Tonne, LWB Geschäftsführer Finanzen und Vermögenssteuerung.
Heute sei die LWB einer der größten Wohnungsbauinvestoren und Auftraggeber in der Region. Es seien sowohl für die nächsten Neubauvorhaben als auch für eine ganze Reihe von Sanierungsprojekten die Weichen gestellt. Darüber hinaus nehme die LWB umfangreiche soziale Aufgaben wahr.
„Das reicht von der Unterstützung von Wohnprojekten für Menschen in schwierigen Lebenssituationen über die soziale Arbeit in den Quartieren bis zur Unterbringung von Flüchtlingen.“
Bezugsfertig Mitte 2024
Baubeginn für die neue Wohnanlage in der Gaußstraße war im Juli 2022. Errichtet werden 123 geförderte 1- bis 5-Raumwohnungen in zwei Baukörpern. Die Fertigstellung ist für Mitte 2024 geplant.
Investiert werden mehr als 30 Millionen Euro. Mit der Goldbeck Nordost GmbH wurde ein Generalunternehmer beauftragt, der laut Mario Schnieber, Leiter der Goldbeck Niederlassung Leipzig „Lösungen für schnell bereitgestellten, bezahlbaren und gleichzeitig qualitativ hochwertigen Wohnraum“ bietet.
In der Gaußstraße wird Schnieber zufolge mit seriell vorgefertigten Systemelementen gebaut. Mit dem Projekt werde diese Technologie ihre Praxistauglichkeit für den geförderten Mietwohnungsneubau unter Beweis stellen.
Die LWB war mit der Bebauung des Wintergartenareals – hier entstanden neben dem Unternehmenssitz zwei Wohn- und Geschäftshäuser – vor fast zehn Jahren nach langer Pause wieder in den Neubau eingestiegen. Für den geförderten Mietwohnungsneubau wurden im Jahr 2017 die Weichen gestellt und ein ambitioniertes Neubauprogramm gestartet.
Seither hat die LWB insgesamt sechs große Projekte – insgesamt handelt es sich um 777 Wohnungen (drei Viertel davon gefördert) und drei integrierte Kitas – realisiert. Das gesamte Investitionsvolumen für diese sechs Maßnahmen betrug 163 Millionen Euro.
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