Die Zeiten sind alles andere als rosig: Extreme Preissteigerungen treffen Verbraucher nicht nur in puncto Energie und Lebenshaltungskosten, sondern auch beim Hausbauen oder Renovieren. Da die Kosten für Baumaterial in den letzten Monaten explodiert sind, sehen sich immer mehr Architekten und Häuslebauer gezwungen, schon in der Realisation befindliche Objekte zumindest vorübergehend stillzulegen. Der beste Schutz dagegen ist, die Bauplanung so aufzustellen, dass Ärger und Probleme beim Hausbau möglichst vermieden werden.
Die besten Tipps, um Stress beim Hausbau zu vermeiden
Die Kosten für Baumaterial sind allein im letzten Jahr um etwa zwanzig Prozent gestiegen. Das ist so viel wie in den letzten 50 Jahren nicht mehr. Kein Wunder, dass immer mehr Baustellen stillstehen, weil die Bauherren die Kosten nicht mehr decken können.
Manche Architektenbüros müssen derzeit 50 Prozent ihrer schon in der Realisation befindlichen Aufträge aufgeben. Man bedenke: Hinter diesen nackten Zahlen stecken immer tragische Einzelschicksale. So hat man jahrelang auf ein Eigenheim gespart, eine Menge Geld von der Bank geliehen und sich selbstredend auf das Haus gefreut – dann wird der Bau eingestellt. Man mag sich gar nicht vorstellen, wie viele Tränen vergossen werden.
Umso wichtiger ist es, sich vor so einer Situation irgendwie zu schützen. Wir versuchen im Folgenden zu zeigen, wie Sie in der momentanen prekären Wirtschaftslage Stress und Ärger am Bau einschränken können und zudem die Kosten möglichst niedrig halten.
Finanzierung großzügig planen
Rechnen Sie von Anfang an damit, dass die Kosten für Ihr Eigenheim wahrscheinlich höher liegen werden, als die Baufirma oder der Architekt zum jetzigen Zeitpunkt berechnet haben. Dementsprechend sollten Sie in Ihrer Finanzierung aktuell einen Puffer von mindestens 20 Prozent einplanen. Im Internet können Sie ganz einfach Ihre Finanzierung berechnen lassen.
In der momentanen Lage ist es ratsam, das Haus vielleicht etwas kleiner oder bescheidener in der Ausstattung zu planen. Denn einmal ehrlich: Was haben Sie davon, wenn Sie die große Villa zwar auf dem Papier stehen haben, diese letztlich aber nie bewohnen können, weil sie einfach nicht mehr fertig gestellt werden kann.
Zinsbindung längerfristig festlegen
Die Zinsen steigen wieder. Für Bauherren ist dies neben der Steigerung der Materialkosten eine weitere Hiobsbotschaft – denn geliehenes Geld von der Bank wird damit teurer. Es ist sogar davon auszugehen, dass die Zinsen in den nächsten Jahren noch weiter steigen werden. Stellen Sie die Finanzierung Ihres Hauses deshalb so auf, dass Ihnen möglichst lange der vereinbarte Zins gewährt wird.
Denn falls die Zinsen in ein paar Jahren das dreifache oder vierfache Niveau im Vergleich zum momentanen Zeitpunkt erreichen, können Sie das Darlehen vielleicht nicht mehr tilgen – und müssten das Haus im schlimmsten Fall verkaufen.
Den Bauvertrag gründlich prüfen
Achten Sie darauf, dass der Vertrag, den Sie mit einer Baufirma abschließen, vollständig und juristisch wasserdicht ist. Denn alles, was nachverhandelt werden muss, führt erfahrungsgemäß zu Zeitverzögerungen und kostet Sie Geld und Nerven. Am besten lassen Sie einen solchen Vertrag von einem Fachanwalt für Baurecht prüfen. Legen Sie mit der Baufirma ein Einzugsdatum fest.
Damit minimieren Sie ebenfalls Ihre wirtschaftlichen Risiken. Denn jede Verzögerung am Bau kostet Sie eine Menge Geld: Sie müssen die Miete für die alte Wohnung bezahlen und den Kredit für das Haus bedienen.
Baumängel von vornherein vermeiden
Ein Kostenfaktor, den Bauherren oftmals unterschätzen, sind Baumängel. Pfusch am Bau tritt momentan leider häufig auf, weil viele Firmen zeitlich unter Druck stehen. Insbesondere ein schlecht abgedichteter Keller kann immense Kosten im Nachgang verursachen.
Am besten schützen Sie sich davor, indem Sie einen professionellen Baubegleiter oder einen unabhängigen Sachverständigen engagieren. Kalkulieren Sie diese Kosten in der Finanzierung mit ein. Wenn dadurch ein großer Schaden verhindert wird, lohnt sich das allemal. Die Zeiten für Bauherren sind nicht leicht. Mit einer guten Planung lassen sich aber Geldbeutel und Nerven schonen.
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