Es ist ein typisches Beispiel dafür, wie kommunale Initiativen zur Aufwertung vergessener Ecken im Stadtgebiet auch Straßen für Investoren interessant macht, wo seit Jahrzehnten nicht viel passiert ist. So eine Straße ist die Theodor-Neubauer-Straße in Anger-Crottendorf, wo nicht nur die Ostwache zu einem neuen soziokulturellen Zentrum wird, sondern der Parkbogen Ost ab 2026 auch zu einer neuen Attraktion für alle, die über den Dächern der Stadt flanieren, spielen und Radfahren wollen.
Gleich gegenüber der Ostwache feierte am, Donnerstag, 9. Juni, die GRK Gruppe Richtfest für die historische Karl Krause Fabrik. Noch bis Ende 2023 entstehen in dem früheren Fabrikgebäude aus dem Jahr 1913 131 Eigentumswohnungen mit attraktiven Grundrissen und eine Tiefgarage.
„Mit dem Projekt kombinieren wir das Flair gründerzeitlicher Industriearchitektur mit einer hochwertigen und zeitgemäßen Restaurierung sowie einer individuellen Anpassung an die hohen Ansprüche der Bewohner“, erklärt GRK-Geschäftsführer Peter Wolf.
„Dabei freut es uns besonders, dass wir trotz der schwierigen Marktsituation immer noch gut im Zeitplan liegen und alle wesentlichen Termine einhalten werden.“
„Durch die Sanierung der ehemaligen Karl Krause Fabrik kann nicht nur Wohnraum geschaffen, eine städtebauliche Markante gesichert und der Parkbogen Ost um einen wichtigen Baustein ergänzt werden“, kommentiert Leipzigs Baubürgermeister Thomas Dienberg. „Darüber hinaus wird auch ein herausragendes Industriedenkmal des Leipziger Ostens für die Zukunft bewahrt.“
Seit Juli 2021 wandelt das Leipziger Unternehmen, das schon mehrfach mit dem Hieronymus-Lotter-Preis ausgezeichnet wurde, das mächtige Bauwerk auf dem rund 4.440 Quadratmeter großen Grundstück an der Theodor-Neubauer-Straße 60 in eine gehobene Wohnanlage um.
Die Ein- bis Sechs-Zimmerwohnungen sprechen mit ihren gut durchdachten Grundrissen und Größen zwischen circa 26 und 144,5 Quadratmetern sowohl Paare als auch Familien mit Kindern oder Singles an. Zur gehobenen Grundausstattung gehören Naturfußböden mit Parkett, Design-Bäder sowie Terrassen, Loggien oder Balkone.
„Ein weiterer Komfort für die Bewohner, die voraussichtlich ab dem ersten Quartal 2024 einziehen können, werden die Fitnessbereiche mit Geräten namhafter Hersteller im Erdgeschoss sowie im neu errichteten Galeriegeschoss sein“, informiert Projektleiter Thomas Meichsner.
Den stufenlosen Zugang zu allen Gebäudeteilen ermöglichen zwei Personenaufzüge, die barrierefrei gestaltet sind. Gepflegte Grünflächen im Innenhof laden mit Ruhezonen und Erlebnisspielplatz zum Verweilen ein. Für den ruhenden Verkehr stehen 42 Stellplätze in einer begrünten Tiefgarage sowie zwei Außenstellplätze zur Verfügung. Dazu kommt noch eine Anzahl an Fahrradstellflächen.
„Die historische Karl Krause Fabrik wird ein echter Hingucker“, schwärmt Meichsner.
Die 1994 stillgelegte Produktionsstätte für Buchbindermaschinen fällt besonders durch ihre vielen Türme und die malerische Dachlandschaft auf, die von der Gebäuderückseite gut sichtbar ist. Die 22 Fensterreihen sind maßgebend für diesen Baustil aus der Zeit um 1900.
Zusätzlich wecken die rote Klinkerfarbe sowie das ausgebaute Dachgeschoss das Interesse bei Architektur- und Gebäudeliebhabern.
In der Messestadt sowie in Chemnitz hat die GRK Gruppe aktuell zusammen rund 890 Wohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von gut 62.000 Quadratmetern in Bau und Planung.
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Einerseits ist es ja sehr schön, dass das Gebäude wieder einen Nutzen erhält aber andererseit mache ich mir sorgen um den Effekt den diese (und andere Wohnprojekte im Osten ausschliesslich für die oberen 10000) hochpreisigen Lofts auf die Durchschnittsmiete im Osten haben werden.