Um den Mangel an preiswerten Wohnungen in Leipzig zu lindern, hat der Stadtrat die Wohnungs- und Baugesellschaft mbH (LWB) beauftragt, verstärkt wieder in den eigenen Wohnungsbau einzusteigen. Mit der Saalfelder Straße 31 hat die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH (LWB) am Freitag, 8. Oktober, nun ihre diesjährige Richtfest-Serie beendet.
Bei dem LWB Quartier unweit des Lindenauer Hafens handelt es sich um das derzeit größte geförderte Wohnungsbauprojekt in Leipzig.
Womit auch das Trio perfekt ist: Nach den LWB Projekten in der Landsberger Straße (106 Wohnungen, 1 Kita) und in der Hafenstraße (18 Wohnungen, 1 Kita) ist auch in der Saalfelder Straße der Rohbau fertiggestellt. Am 8. Oktober wurde die traditionelle Richtkrone über der Großbaustelle hochgezogen. Die insgesamt 300 Wohnungen sollen im Herbst 2022 fertiggestellt sein. Alle Wohnungen werden durch den Freistaat Sachsen im Rahmen der Richtlinie gebundener Mietwohnraum gefördert und sind für Inhaber des Weißen Wohnberechtigungsscheines reserviert. Der Wohnberechtigungsschein ist einkommensabhängig.
„Drei Richtfeste innerhalb von fünf Wochen, insgesamt 424 geförderte Wohnungen und zwei Kindertagesstätten – diese Zahlen können sich sehen lassen. Für Leipzig sind das gute Nachrichten“, sagt Oberbürgermeister und Gesellschaftervertreter Burkhard Jung zu der Gelegenheit.
„Bauen, bauen und nochmals bauen: Das ist schließlich das wirksamste Mittel, um den Anstieg der Mieten zu bremsen. Das gilt hier und anderswo. Besonders wichtig für Leipzig ist, dass unsere städtische Wohnungsgesellschaft zu den großen Investoren gehört und vor allem im geförderten Wohnungsbau vorangeht.“
Die LWB sei für Leipzig „mehr als Wohnen und mehr als ein Vermieter“. Das kommunale
Unternehmen stehe für soziale und ökologische Verantwortung und sei Garant für bezahlbares Wohnen, so Jung.
„Mit der Saalfelder Straße können wir heute nicht nur das Richtfest für unser größtes Investitionsvorhaben feiern. Das Projekt mit einer Investitionssumme von rund 60 Millionen Euro steht ebenso beispielhaft für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit aller LWB-Neubaubeteiligten, der Genehmigungsbehörden, Kredit- und Fördermittelgeber“, sagte Kai Tonne, Geschäftsführer Finanzen und Vermögenssteuerung der LWB, anlässlich der Rohbaufertigstellung.
Zudem profitiere das Großprojekt Saalfelder Straße von der Partnerschaft der LWB mit der Entwicklungsbank des Europarates, der Council of Europe Development (CEB). Tonne: „Deutschlandweit war die LWB das zweite kommunale Wohnungsunternehmen, welches aufgrund seines sozialen Engagements direkt durch die CEB gefördert wird. Erst vor wenigen Tagen wurde der Kreditrahmen auf 200 Millionen Euro verdoppelt.“
Geld, das weiterhin in geförderte Wohnungen fließen soll, so Tonne: „Die LWB bereitet
derzeit für acht Standorte Neubauprojekte mit etwa 800 Wohnungen vor.“
„Auf unsere Baustelle in der Saalfelder Straße können wir gemeinsam stolz sein“, ergänzt Klaus Hochtritt, LWB Geschäftsführer Wohnungswirtschaft und Bau. Das Projekt werde voraussichtlich früher als geplant fertig und es liege außerdem im Kostenplan. Er dankte bei der Gelegenheit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Generalunternehmers, einer Arbeitsgemeinschaft aus Implenia Hochbau GmbH und GP Papenburg Hochbau GmbH, den städtischen Ämtern und Behörden für die lösungs- und ergebnisorientierte Zusammenarbeit.
„Wir haben an einem Strang gezogen und haben es trotz schwieriger Rahmenbedingungen und anfänglicher Corona-Verzögerungen geschafft, den Rohbau überpünktlich hochzuziehen.“
Mit der Wohnanlage – es handelt sich um sechs Baukörper mit 18 Hauseingängen – komplettiere die LWB das Dunckerviertel. Hochtritt: „Wir haben hier in den zurückliegenden zwei Jahrzehnten mehr als 600 Wohnungen saniert.“ Das in den 1950er-Jahren errichtete Ensemble sei aufgrund seiner ruhigen Lage und der guten ÖPNV-Anbindung bei allen Generationen begehrt.
Mit den Projekten in der Landsberger Straße, der Hafenstraße und der Saalfelder Straße setzt die LWB ihr Neubauprogramm fort. Im Unterschied zu den drei Neubau-Quartieren mit insgesamt 353 Wohnungen in der Littstraße, der Bernhard-Göring-Straße und der Straße des 18. Oktober – Fertigstellung war zum Jahreswechsel 2020/21 – sind bei dem aktuellen Trio alle Wohnungen gefördert worden und mit einer Kaltmiete von 6,50 Euro/qm für Menschen mit kleinerem Einkommen reserviert.
Mit dem Neubauprogramm hatte die LWB zugleich begonnen, in ihre Wohn-Quartiere Kindertagesstätten zu integrieren. Eine solche Kita im Mehrfamilienhaus ist bereits in Betrieb gegangen, zwei weitere sind im Bau. Zuvor hatte das Unternehmen bereits drei freistehende Kitas errichtet. Mit den Kitas ergänzt die LWB die soziale Infrastruktur der Stadtviertel und erhöht deren Attraktivität, insbesondere für junge Familien. Zudem wird der Flächenverbrauch reduziert.
Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei der LWB aktuell bei rund 5,60 Euro und damit unverändert unter dem städtischen Durchschnittswert.
Zum Jahreswechsel 2020/2021 hat die LWB bereits drei Neubauprojekte mit 353 Wohnungen und eine Kita mit 97 Plätzen fertiggestellt.
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