Die Leipziger Wasserwerke haben am Donnerstag, 3. September, ihr hochmodernes Trinkwasserlabor in Probstheida eröffnet. In rund 17 Monaten Bauzeit entstand das rund fünf Millionen Euro teure Analyse- und Messzentrum auf der Wasserversorgungsanlage in Probstheida. Mit dem Laborneubau stelle sich das Unternehmen auch auf wachsende Anforderungen an eine moderne Trinkwasseranalytik ein, betonte der Technische Geschäftsführer der Leipziger Wasserwerke, Dr. Ulrich Meyer.
„Normen und gesetzliche Vorgaben schreiben genau vor, welche Parameter wie zu untersuchen sind. Die Messtechnik wird dabei immer empfindlicher; ebenso wachsen die Ansprüche und das Informationsbedürfnis der Kunden“, betonte Meyer zum Termin vor Ort
Der Laborneubau ist eines der maßgeblichen Projekte der Wasserwerke in diesem Jahr. Allein 2020 fließen rund 72 Millionen Euro in den Erhalt, die Modernisierung und den Ausbau der wassertechnischen Anlagen und Netze – und damit in deren Zukunftsfestigkeit.
„Die Wasserwerke investieren nicht nur kontinuierlich in die Modernisierung, den Erhalt und Ausbau der Anlagen und Netze: Der Neubau des Labors ist ein weiterer wichtiger Meilenstein zur Sicherung der verlässlichen Trinkwasserversorgung in Leipzig und der Region in der Zukunft“, betonte zum Eröffnungstermin Leipzigs Bürgermeister und Beigeordneter für Umwelt, Ordnung, Sport und zugleich Aufsichtsratsvorsitzender, Heiko Rosenthal.
Engmaschige Beprobung der Anlagen und Netze
Die Wasserwerke versorgen in Leipzig und der Region derzeit rund 700.000 Menschen jeden Tag mit frischem Trinkwasser. Gewonnen wird es in vier großen Wasserwerken in Naunhof, Canitz und Thallwitz.
„Das Leipziger Trinkwasser hat von Natur aus eine sehr gute Qualität. Maßgeblich beeinflusst wird es durch die positiven Effekte des Ökolandbaus, den wir mit der Wassergut Canitz GmbH betreiben“, erklärt Meyer. Über den vorsorgenden Ressourcenschutz hinaus sei die strenge und engmaschige Beprobung des Wassers unter modernen und zeitgemäßen labortechnischen Bedingungen eine wichtige Prämisse.
„Ohne Wasser geht nichts – das haben wir in diesem Sommer wieder gespürt. Wir haben für die Menschen im Ballungsraum Leipzig auch an den Tagen mit extremen Spitzenverbräuchen nicht nur mengenmäßig die Versorgung jederzeit sichergestellt, sondern auch qualitativ. Das ist unser dauerhafter Anspruch. Wir stärken ihn für die Zukunft mit dem Laborneubau“, so Meyer.
Heiko Schulze, Leiter des Betriebslabors, erklärt zu den neuen Möglichkeiten: „Hier können wir nicht nur mit besten Arbeitsbedingungen die Routineanalytik mit jährlich mehreren tausend Proben betreiben, sondern auch zukunftsweisende Untersuchungen angehen.“
Die Analyseumgebung zeige stetig wachsende Anforderungen, etwa in der in diesem Jahr vorgelegten Europäischen Trinkwasserrichtlinie. Schulze bearbeitet mit seinem Team aus 25 Naturwissenschaftlern – darunter Chemiker, Biologen, Ingenieure und Laboranten – jährlich rund 8.000 Wasserproben allein aus dem Trinkwassernetz der Wasserwerke. Hinzu kommen rund 5.000 Proben von anderen Auftraggebern.
Spatenstich für das moderne Laborgebäude war im April 2019. Investiert wurden hier am Standort Probstheida rund 5 Millionen Euro.
Die neue Leipziger Zeitung Nr. 82: Große Anspannung und Bewegte Bürger
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